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Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Titel: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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sahen sich erstaunt an. Sie hatten nie an diese Möglichkeit gedacht.
    »Vielleicht ist es gerade die Tatsache, dass all die alten Helden nicht verhindern konnten, was passiert ist«, vermutete Rian schließlich. »Niemand hat die Bedrohung kommen sehen, und niemand weiß, woher sie stammt. Sie ist etwas Neues. Bisher konnten die Crain immer einen Feind ausmachen und Kämpfer gegen ihn in die Schlacht schicken. Aber das hier – das ist anders. Vielleicht braucht es unverbrauchte Geister und offene Augen, um dem auf die Spur zu kommen. Gerade weil für uns alles neu ist, werden wir nicht so leicht über die kleinen Dinge stolpern, die von anderen vielleicht als unwichtig abgetan werden. Es gibt nichts, was wir einfach zur Seite schieben.«
    »Außerdem haben wir noch viel Lebenskraft, die wir einsetzen können«, ergänzte David. »Nicht wenige der alten Helden werden bereits schwächer. Wir können es uns aber nicht leisten, dass auf dieser Suche einer nach dem anderen seine letzten Kräfte verausgabt, nur damit ein anderer wieder von vorne anfangen muss.«
    Odin seufzte, erneut auf den Stab aufgestützt. »Nur allzu wahr. Sogar ich bemerke den Zahn der Zeit bereits, ebenso wie Fanmór. Ich spüre, wie die Kräfte nachlassen ...« Er sah in Richtung des Meeres. »Das ist auch einer der Gründe, warum wir nicht allzu viel Zeit verlieren sollten. Ich ermüde in diesen Tagen schneller, als es früher der Fall war. Wenn ich an die Zeiten denke, in denen wir den Skaldenmet holten oder mit der Midgardschlange rangen ... Ach, solche Dinge könnten wir jetzt nicht mehr bewältigen. All diese Taten werden bald nur noch Geschichten sein, von deren Wahrheit niemand mehr zu berichten weiß.«
    Rian dachte an ihre eigene Begegnung mit der Midgardschlange. Wer es mit diesem Wesen aufnehmen konnte, musste sicher viel Kraft haben. Ihre Erinnerung wanderte weiter zu dem Moment von Davids Verschwinden, und etwas Neues fiel ihr ein.
    »Das Band zwischen uns ist vielleicht mindestens ebenso wichtig«, sagte sie. »Als Zwillinge sind David und ich etwas Besonderes. Wir können auf eine Weise gemeinsam vorgehen und uns gegenseitig ergänzen, wie es keinen anderen zwei Elfen gelingt.«
    »Auch das ist wahr.« Der Blick des alten Asen glitt von Rian zu David. »Selbst die Dinge, die euch trennen, führen nur dazu, dass ihr euch umso besser ergänzt. Eure Macht und eure Möglichkeiten steigen, auch wenn ihr das jetzt noch nicht erkennt.«
    David legte unwillkürlich die Hand an seine Brust, und Rian spürte seine Verwirrung und aufbrandenden Gefühle der Sehnsucht und des Schmerzes. Ob Odin Davids Seele meinte?
    Odin lächelte und schüttelte den Kopf, als habe er ihre Gedanken verfolgt. »Ihr werdet es sehen«, sagte er. »In euch steckt mehr, als euch bisher bewusst ist. Aber jetzt sollten wir uns auf den Weg machen.«
    Rian spielte an einem ihrer Strassringe und sah den Göttervater nachdenklich an. »Sagt, Odin, Ihr wisst doch sicher, warum wir zum Weltenbaum wollen?«
    Der Gott nickte langsam. »Ich weiß, wohin ihr dort wollt und welche Fragen ihr dort stellen werdet.«
    »Man sagt, Ihr wüsstet alles, seit Ihr im Austausch gegen Euer Auge aus Mimirs Quell getrunken habt – wisst Ihr dann nicht auch die Antwort auf unsere Frage?«
    »Ihr habt mehr als eine Frage«, sagte er mürrisch. »Welche davon meinst du?«
    »Die Frage nach dem Quell der Unsterblichkeit«, antwortete Rian. »Gibt es einen, und wenn ja, wie können wir ihn erreichen?«
    Odin hob die Schultern, und die Raben flogen mit protestierendem Krächzen auf. »Seit auch ich meine Unsterblichkeit verloren habe, gibt es viele Antworten, die für mich in den Nebeln der Zeit und des Vergessens versunken sind«, sagte er. »Die auf diese Fragen gehören leider dazu. Ich bin ziemlich sicher, dass es einen Quell gibt; eure Reise ist also keinesfalls umsonst. Aber wie er beschaffen ist und wo man ihn finden kann, weiß ich nicht mehr. Mit diesen Fragen werdet ihr zu jemand anderem gehen müssen.«
    Er richtete den Blick seines Auges wieder auf David und musterte ihn, als wolle er direkt auf den Grund der ungeformten jungen Seele des Elfen sehen. »Aber es gibt eine weitere Frage, die euch bewegt und auf die ich die Antwort noch kenne. Allerdings solltet ihr euch, bevor ihr sie stellt, darüber im Klaren sein, was ihr mit diesem Wissen anfangen wollt.«
    David fuhr sich durch das Haar und senkte den Blick.
    In diesem Moment nahm Rian aus dem Augenwinkel eine Bewegung an der Stelle

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