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Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Titel: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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ist, wie er es erzählt hat, weiß ich nicht. Ich vermute eher, dass Mutter irgendwann das Interesse an ihm verloren hat, weil er zu alt wurde oder ihre Bedürfnisse nicht mehr stillen konnte. Aber so etwas lässt einen ja nicht gerade als Helden dastehen. Also hat er eine alte Geschichte übernommen, die man auch an anderen Orten erzählt, und sich da reingestrickt.«
    »Aber du glaubst an die Skogsra?«
    Mats zwinkerte. »Ich habe sie gesehen. Ich war noch ein kleiner Junge, und man könnte denken, dass ich mich vielleicht habe täuschen lassen. Aber ich gehe mit offenen Sinnen durch unsere Welt, und ich habe über die Jahrzehnte so viele andere Dinge erlebt, dass ich inzwischen sicher bin, dass auch die Skogsra echt war.« Mit einem langen Streichholz zündete er seine Pfeife an. Angenehmer Duft nach Pflaumentabak durchwehte die Luft.
    Mats wies die Seitenstraße hinunter, die er ihr vorher gezeigt hatte. »Lust auf einen kleinen Spaziergang?«
    Rian nickte. »Ja.«
    Schweigend schlenderten sie zwischen den Häusern hindurch, deren bunte Farben in der Nacht zu Grautönen verblassten. Rian mochte die kräftigen Farben, mit denen die Schweden ihre Häuser schmückten. Jedes Dorf wirkte ein wenig wie eine Ansammlung bunter Würfel, auf denen die farbig abgesetzten Rahmen der Fenster und Türen die Augen waren. Solche Bauten setzten sich deutlich gegen den graugrünen Hintergrund ab, der um diese Jahreszeit zudem noch mit einzelnen Schneeflecken aufwartete.
    Wenn der Schnee alles bedeckt, muss es hier noch schöner sein! Vielleicht kann ich ja einmal im Winter herkommen
...
    Inzwischen hatten sie die Häuser hinter sich gelassen und wanderten an einem kleinen See entlang. Mats nahm die Pfeife aus dem Mund und deutete mit dem Stiel auf die Umgebung, die kahlen Felder, die flachen Hügel dahinter und den Wald, der sich hinter dem See als dunkle Mauer erhob.
    »Unser Land ist löchrig wie ein Schwamm«, sagte er. »Und damit meine ich nicht die von der Südküste bis hier hoch allgegenwärtigen Seen. Es gibt auch unzählige Löcher in die andere Welt, in eure.« Er nickte Rian zu. »Du spürst es, oder? Jeder große Baum, jeder Hügel, jeder See kann zum Durchgang werden. Und wir haben die Mondtore – Tore, die bei Vollmond oder Neumond von selbst aufgehen oder an denen die Grenze zumindest so dünn wird, dass ein Kundiger sie mühelos durchstoßen kann. Früher muss es auch anderswo viele Tore gegeben haben, aber selbst in Irland habe ich sie in dieser Dichte nicht mehr gefunden.«
    Rian nickte. Fanmór hatte jedes ihm bekannte Tor dieser Art in Crain geschlossen, weil sich immer wieder Sterbliche in die Anderswelt verirrt hatten. Vor allem hatte er sichergehen wollen, dass kein Sterblicher ihn und seine Untertanen während des Schlafes überraschen konnte.
    Doch dann wachten wir auf und sahen, dass der Herbst in unserem Land Einzug gehalten hatte ... Wie viele von uns seitdem wohl schon vergingen, für immer verloren, ohne die Möglichkeit der Rückkehr, die Annuyn bietet? Wie viele sind dem früher unmöglichen Alterstod zum Opfer gefallen?
Rian schüttelte die Gedanken ab und wandte sich wieder Mats zu.
    »Wie kommt es, dass du diese Tore finden kannst?«
    »Ich weiß nicht.« Mats zog an seiner Pfeife. Langsam ließ er Rauchringe aus seinem Mund entweichen. »Vielleicht ist es einfach eine Frage des Glaubens«, fuhr er dann fort. »Ich war immer überzeugt, dass es die andere Welt gab. Darum konnte ich auch die Dinge sehen, die von den meisten rationalen Menschen heute nicht mehr gesehen werden. Dinge, die sie nicht sehen wollen, weil sie nicht zu ihrem Weltverständnis passen.«
    »Gibt es hier noch mehr Leute wie dich?«
    »Ein paar. Gerade auf dem Land und unter den älteren Menschen wirst du noch welche finden, die ihren Sinnen mehr glauben als den Büchern. Aber das ist vermutlich nur so, weil wir hier oben genau diese Dinge noch erlebt haben, als die Tore in anderen Ländern schon längst zugefallen waren.«
    Rian staunte. Gerade die Völker, die innerhalb der Anderswelt als verschlossen und eigenbrötlerisch verschrien waren und von denen man kaum etwas sah, hatten anscheinend den engsten Kontakt zu den Sterblichen bewahrt. Vielleicht war auch gerade das der Grund für ihre Zurückgezogenheit, denn Fanmórs Gebot war diesbezüglich klar gewesen, und es galt für ganz Earrach: Es hatte keine Verbindungen mehr zu den Sterblichen zu geben, und kein Sterblicher durfte durch Wesen der Anderswelt zu Schaden

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