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Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Titel: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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kristallenen Leuchters, der von innen heraus strahlte und Bandorchus Empfangszimmer durch aufgespannte Prismenfeenflügel in ein vielfarbiges, zittriges Schimmern tauchte. Sein Bauch fühlte sich an, als läge ein kalter Eisbrocken darin.
    Er ist bei ihr. Sie hat sich geschmückt, hat sich bereit gemacht, um ihn zu empfangen, allein.
    Witternd sog er mit seiner kleinen Nase Luft ein, als könne er darin die eisige Aura riechen, die der Getreue verbreitete. Denn dessen Rückkehr war es, die Bandorchu gemeldet worden war und die ihn, Ainfar, aus ihrer Nähe verbannte.
    In ihren eigenen Räumen empfängt sie ihn. Und sie wird ihm schenken, wonach sich jeder Elf in diesem Schloss verzehrt. Vielleicht schon jetzt
...
    Er starrte zur Tür, die in ihre Gemächer führte. Doch er sah nicht die zu kunstvollen Ornamenten verschmolzenen weißen Knochenbögen, aus denen sie bestand. Was er sah, spielte sich nur vor seinem inneren Auge ab.
    Er sah die Königin in einem hauchdünnen weißen Gewand, das an den passenden Stellen dem Blick des gierigen Betrachters für atemberaubende Momente Durchgang gewährte. Ahnungen erzeugte dies Kleidungsstück, nur um den Hoffenden im nächsten Augenblick schillernd zurückzuweisen. Ainfar sah ihre Bewegungen, sah, wie sie sich langsam so setzte, dass kurzzeitig der Stoff an der Seite des Gewandes aufsprang, ihre makellose schneeweiße Haut aufblitzte und über das Leder des Sitzes glitt, ehe Bandorchu in aufreizender Art die Beine übereinanderschlug. Er sah ihren Augenaufschlag, der das klare Grün offenbarte, das wie kaltes Feuer war. Wie sie mit den Händen den Stoff ihres Gewandes glatt strich und damit die Ahnungen ihres Körpers zu Gewissheiten werden ließ; wie sie sich vorbeugte, den Mund leicht geöffnet, die gewölbten Lippen ein stummes Versprechen ... all die kleinen Gesten, die er schon so oft an ihr gesehen hatte, wenn sie sie einsetzte, um sich ihre Untertanen gefügig zu machen.
    Doch nun würde es nicht bei Gesten bleiben. Er hatte sie gehört, mehr als einmal, wenn
er
da war. Ihr Stöhnen, ihr lustvolles Keuchen. Ainfar hatte sich vorgestellt, wie diese eiskalten Finger über ihren warmen Körper glitten, ihren Busen liebkosten und die Brustwarzen sich aufrichteten. Er ahnte, wie ihre Härchen sich aufstellten, wo immer
er
sie berührte, und wie ihr Körper sich wand ... wie seine Hände tiefer glitten, seine Lippen die ihren verschlossen, sein Blick sich mit ihrem verschränkte, während er sie an sich riss und sie seine Erregung spüren ließ ...
    Ainfar ächzte innerlich vor Eifersucht.
    Warum gerade er? Was gibt ihm solche Macht über sie? Oder hat er etwas, das wirklich ihr Begehren weckt? Erregt sie vielleicht gerade das Bewusstsein seiner Macht? Benutzt sie die Vereinigung mit ihm, um ihn zu kontrollieren? Beherrscht er sie oder sie ihn?
    Es war ein verwirrendes Spiel zwischen diesen beiden mächtigen Wesen.
    Und beide stellen sie Rätsel dar, jeder auf seine Art. Bandorchu – sie wirkt inzwischen fast, als wäre dies ihr wahres Zuhause. Und der Getreue: aus dem Nichts gekommen, vom Kau mitgebracht aus der Welt der Sterblichen, als dieser das erste Mal ein von Bandorchu geschaffenes Tor durchschritt ... Wer ist er eigentlich? Was ist er?
    Es war eine Frage, die sich jeder in der Zitadelle hinter vorgehaltener Hand stellte.
    Obwohl er sich in der Art seiner Bewegungen den Elfen angepasst hatte, konnte jeder spüren, dass der Getreue keiner von ihnen war. Es war nicht nur Kälte, die er ausstrahlte – es war Schatten, Qual und Tod; mit einer Intensität, die jeden schaudern machte, der für diese Dinge empfindlich war. Er schien wie das Gestalt gewordene Böse. Tief in die Schatten seines schwarzen Kapuzenumhangs gehüllt, verstärkte er diesen Eindruck noch und hütete seine Geheimnisse eifersüchtig. Selbst die Blicke der Flügelsphinxe hatten den Stoff nicht durchdringen, seine wahre Gestalt nicht ergründen können.
    Das Leder ihrer Flügel zierte nun die Türen seiner Gemächer, und ihre Augenbälle beleuchteten sie, während sie selbst klagend und blind über die Ebene streiften.
    Manchmal konnte man Augen erahnen, wo unter der Kapuze das Gesicht des Getreuen sein musste. Doch der Tiermann hatte den Eindruck, dass es eher sein Blick war, den man spürte. Und seine heisere Stimme, bei deren Klang Ainfar seit der Begegnung im Gang stets zusammenzucken musste, bot keinen Hinweis auf seine Herkunft.
    Der Getreue war ein Rätsel.
    Und was, wenn ich das Rätsel

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