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Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Titel: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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Sternenlicht, um alles klar zu erkennen. Sie nahm die rechte Hand des Schweden, legte sie sich auf die Schulter und ging vorsichtig voran, auf die nächste Hausecke zu.
    »Wer ist da?«, erklang in diesem Moment eine gedämpfte Männerstimme von irgendwo aus dem Haus. Rian erstarrte. Erst mit Verzögerung erkannte sie, dass es die Stimme ihres Bruders gewesen war.
    Er kann unmöglich in so kurzer Zeit so viel Alkohol getrunken haben
, dachte sie.
Aber es klang, als würde etwas seine Zunge schwer machen ... als wäre er halb betäubt!
    »Mats ...« Selbst im Flüstern konnte sie die Sorge nicht aus ihrer Stimme halten.
    »Ich habe es gehört«, bestätigte er leise. »War das David?«
    Rian nickte. In diesem Moment war ein dumpfer Knall zu hören, als fiele ein Möbelstück um, und ein hoher, erboster Aufschrei folgte. Ohne zu zögern oder an Mats zu denken, rannte sie los, um die Hausecke und auf einen schwachen Lichtschein zu. Mit den Händen webte sie ohne bewusste Anstrengung ein Zaubernetz aus einigen ihrer Haare. Ein schwacher Lichtkegel, den sie nur noch am Rand wahrnahm, verriet ihr, dass Mats die Taschenlampe angeschaltet hatte und ihr folgte.
    »David!«, rief Rian laut. »David, wo bist du?«
    Das Licht, das sie bemerkt hatte, kam durch einige Fenster und eine breite Glasfront und erleuchtete die weiße Pflasterung einer Terrasse, die davor lag. Eine menschengroße Gestalt schob sich gerade durch die nicht ganz geöffnete Schiebetür in den Raum dahinter. Rian warf im Laufen einen Blick durch ein Fenster und sah David neben einem umgestürzten Sessel stehen, leicht taumelnd und eine Hand an den Kopf gedrückt, als habe er eine Wunde oder Kopfschmerzen. Eine Frau mit offener Bluse kroch auf der anderen Seite des liegenden Möbelstückes weg, als sei sie darüber gestürzt und vom Aufprall noch zu benommen, um aufzustehen.
    Als Rian die Glastür erreichte, hatte sich das unbeholfen wirkende Wesen aufgerichtet und bereits mit schlurfendem Schritt den halben Weg zu David zurückgelegt, der erst langsam aus seiner Betäubung zu erwachen schien. Noch im Rahmen stehend, schleuderte die Elfe mit einem Schrei ihr Geflecht nach dem Wesen. Die leuchtenden Linien dehnten sich im Flug rasend schnell aus und umwickelten die Gestalt, schmiegten sich an ihre Haut und begannen zu schrumpfen. Einen Moment taumelte sie, in ihren Bewegungen behindert, doch dann riss sie die Arme hoch. Das Netz flammte hell auf. Schreckensstarr beobachtete Rian, wie ihr Zauber einfach zerfetzt wurde und in kleinen sprühenden Funken verging.
    Das Wesen hat eine unglaublich starke magische Aura
, schoss es ihr durch den Kopf.
Etwas mit solchen Energien kann man nicht so einfach einfangen.
    Zumindest hatte Rian seine Aufmerksamkeit von David abgelenkt und auf sich gezogen. Langsam wandte sich die Gestalt um. Rot glühende Augen leuchteten der Elfe aus einem Gesicht entgegen, das nur entfernt noch als menschlich zu erkennen war. Löcher klafften in den Wangen, und die ganze Stirn war eingedrückt, als wäre etwas Schweres dagegen geschlagen worden. Die Haut war grau und matt, spannte sich dünn über jedem Knochen, und alle Muskeln wirkten wie weggeschrumpft. Weiße Haarbüschel standen vom Kopf wirr in alle Richtungen ab, und fadenscheinige Reste von dem, was einmal Kleidung gewesen sein mochte, hingen an den Gliedern des Unheimlichen. Um den Hals trug das Wesen ein silbern glänzendes Amulett mit eingravierten Zeichen.
    »Der Draugr«, sagte Mats leise, nahm die Axt von der Schulter und umfasste sie mit beiden Händen. »So etwas habe ich befürchtet.«

6 Gefährliche Neugier
    Sie mag mich ... sie genießt meine Nähe
...
    Wie ein endloser Kreisgesang hallte es in Ainfars Kopf wider. Er hatte erreicht, was sich so viele Elfen am Hof ersehnten – wenn auch auf anderem Weg, als er es sich erhofft hatte, wann immer er ihr für kurze Momente nahe gewesen war. Sie, die hohe Herrscherin des Schattenlandes, deren Anblick jeden vergessen machte und mit dem alleinigen Wunsch beseelte, ihr zu dienen und ihr Wohlwollen zu erlangen ...
    Sie
liebte
ihn!
    Nicht auf die Art, wie sie einen Mann lieben würde. Das hier war besser als alles, was sich der Mann Ainfar jemals hätte erträumen dürfen.
    Er räkelte sich in ihrer schlanken Hand, während sie sich mit ihrem Tischnachbarn unterhielt. Es schien, als sei sie ähnlich süchtig nach dem Wohlgefühl seines dichten seidigen Fells geworden wie er nach ihrer Berührung. Ein Kribbeln erfüllte ihn, als ihr

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