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Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Titel: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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Versprechen des Getreuen; es drückte selbstsichere Gewissheit aus. »Wir werden unser Ziel erreichen. Du wirst die Welt der Sterblichen betreten, und ich werde sie dir zu Füßen legen.«
    Ainfar erstarrte.
Die Welt der Sterblichen betreten?
    Erst als er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm, bemerkte er, wie weit er dem Absatz schon gefolgt war. Hinter dem Sichtschutz stand Bandorchus Himmelbett aus weißer Seide und matt schimmerndem Kristall. Sie lag auf der Seite, das Seidenlaken um den Körper und ein Bein geschlungen, während das andere Bein leicht angezogen darüber lag. Sie beobachtete die dunkle Gestalt, die sich vor ihrem Bett hinunterbeugte und Ainfar den Rücken zuwandte.
    Der Getreue!
    Ainfar war um Augenblicke zu spät gekommen! Der Getreue hatte seine Kutte wieder übergeworfen -
Wenn er sie überhaupt abgelegt hat!
–, und ehe Ainfar einen Blick auf mehr als zerzaustes schwarzes Haar und die Ahnung blasser Haut erhaschen konnte, griff der Dunkle mit seinen behandschuhten Händen schon nach hinten und zog seine Kapuze hoch.
    Bandorchu machte eine nachlässige Geste, die nicht zu dem harten Blick ihrer Augen passen wollte.
    »Sterbliche. Sieh zu, dass wir nicht selbst wie sie enden. Das Tor ist wichtig – aber es ist mindestens ebenso wichtig, den Verfall aufzuhalten, und in dieser Hinsicht hast du bisher keine großen Erfolge aufzuweisen.« Sie setzte sich auf und hob die Arme, um ihre Haare nach hinten zu streifen. Das Laken glitt an ihrem Körper hinab, und der Anblick ihrer makellos milchweißen Haut, der weichen Rundungen ihrer Brüste und der wie kleine rosa Knospen darauf sitzenden Brustwarzen ließ Ainfars Atem stocken. Sein Geist verwirrte sich, und er nahm kaum wahr, was weiter gesprochen wurde.
    »Ich kann mich nicht um zu viele Dinge gleichzeitig kümmern, und solange ich mit Helfern wie Cor, dem Kau oder diesem Stümper Alebin arbeiten muss, wird es immer wieder Rückschläge geben. Aber vielleicht finde ich unter den Sterblichen Verbündete, die mich erfolgreicher unterstützen. Bis dahin habe ich mich mit dem zu begnügen, was mir zur Verfügung steht; und wir müssen mit den Erfolgen zufrieden sein, die wir haben. Solange Fanmórs Brut glaubt, uns voraus zu sein, wiegt sie sich in Sicherheit.« Er lachte leise. »Sie waren dabei, als ich den ersten Knoten für uns versiegelt habe, und dennoch verschwenden sie offensichtlich keinen weiteren Gedanken darauf, was das bedeuten könnte. Sie jagen nur dem Quell hinterher ... und es stört uns nicht, falls sie ihn vor uns finden. So oder so fällt am Ende alles uns in die Hände.«
    Langsam drang das Gehörte zu Ainfars Bewusstsein durch, und der Schock durchfuhr ihn bis ins Innerste. Seine Gedanken, beim Anblick von Bandorchus Körper zäh wie Tannenharz geworden, rasten nun so schnell wie sein Herzschlag.
    Alebin ... im Dienst Bandorchus ... noch immer! Alebin, mein Meidlings-Bruder, wegen dem ich hier bin ... Wer hätte geahnt, dass er mit der gleichen Absicht zurückgeblieben ist, mit der ich mitgegangen bin? Und Regiatus und Fanmór sind so ahnungslos, wie ich es war. Tore ... und die Herrschaft über die Welt der Sterblichen! Kann Bandorchu mit der Hilfe des Getreuen das Schattenland verlassen?
    Ihm wurde schwindelig, und damit begann sein Verderben. Eine seiner Pfoten rutschte von dem schmalen Absatz. Erschrocken fuhr er seine Krallen aus, um einen Absturz zu verhindern, doch der Fels war glatt und bot keinerlei Halt. Mit einem hässlichen Kratzen von Krallen auf Stein kam er ins Rutschen.
    Der Getreue fuhr sofort herum. Suchend glitt sein Blick durch den Raum.
    »Was ist das?«, zischte er. Im nächsten Moment spürte Ainfar, wie der Blick des Mannes auf ihm verharrte. Eine kalte Aura griff nach ihm. Seine Glieder wurden steif, seine Lunge und sein Herz schmerzten vor Anstrengung, mit der sie sich gegen die Starre wehrten.
    »Ungeziefer«, stellte der Getreue verächtlich fest.
    Plötzlich gaben Ainfars Muskeln nach. Ungebremst stürzte er dem tief unter ihm liegenden Boden entgegen.

7 In die Tiefe
    Der Draugr schlurfte auf seinen dürren, mit Pergamenthaut überzogenen und Stofffetzen behangenen Beinen auf Rian zu, die Finger nach ihr ausgestreckt, als wolle er sie packen. Unwillkürlich trat sie wieder auf die Terrasse. Auch Mats wich ein Stück zurück, den Blick in einer Mischung aus Furcht und Faszination auf den Untoten gerichtet.
    Es ist keine gute Idee, sich von einem Draugr verletzen zu lassen
, hallten Mats’ Worte

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