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Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Titel: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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trotzdem, nee.«
    »Könnt ihr uns beschreiben, wie die Verschwundenen ausgesehen haben?«
    »Na ja ... es waren zwei Jungs, Lassan und Murtik, und zwei Mädels, Umili und Mieli. Lassan ... er is’ so ungefähr so groß wie Jok eigentlich, aber als Mensch macht er sich größer, und er hat so schwarze lange Haare ...« Mik wirkte zunehmend ratlos, während er versuchte, das Aussehen der Trolle zu beschreiben.
    »Ich könnte sie zeichnen«, warf Jackie schließlich ein.
    Rian klatschte in die Hände. »Das wäre großartig! Dann könnten wir die Bilder benutzen, um andere Leute zu fragen, ob sie sie gesehen haben!«
    Sie holten die Spielschachteln aus der Ecke und durchsuchten sie, bis sie einen Block mit Punktetabellen und einen Stift fanden. Auf den Rückseiten der Blätter begann Jackie, die Gesichter der Vermissten aufzuzeichnen. Unter die Ergebnisse, die von den meisten Trollen als treffend anerkannt wurden, schrieb Rian jeweils die Namen. Sicherheitshalber fertigte sie auch Skizzen ihrer wahren Gestalten an. Rian nahm sie alle an sich und wollte zu einem Bewahrungszauber ansetzen, als sich die Metallbänder an ihren Handgelenken zusammenzogen. Sie stöhnte auf.
    »Die Armbänder müssen aber auf jeden Fall weg, ehe wir gehen«, forderte sie fest. »Sonst können wir bei den Menschen nicht viel ausrichten.«
    »Klaro«, sagte Mik. »Ihr werdet die Dinger los, sobald wir euch über die Grenze gebracht ham. Und wenn ihr mit unseren Freunden wiederkommt, bekommt ihr se auch nich’ wieder verpasst.«
    »Das will ich hoffen!« Rian war froh, dass sie die Altmutter davon hatten abbringen können, einen von ihnen beiden als Geisel dazubehalten. Stattdessen hatte die Alte einen Bannfluch auf sie gelegt, der sie nach sieben Tagen hierher zurückziehen würde.
    »Ein Tipp übrigens«, sagte Bo und entrollte sich. Seine Stimme klang erstaunlich weich, und Wasser schimmerte in seinen Augen. »Die da«, er tippte auf Umilis Bild, »is’ die Tochterstochter der Altmutter. Wenn ihr die nich’ findet, braucht ihr eigentlich gar nich’ mehr wiederzukommen.« Er wischte sich über die Augen und fuhr leiser fort: »Und sollte ihr jemand was angetan haben ... dann macht den platt! Hört ihr? Plattplattplatt!«
    Erleichtert sog Rian die frische Nachtluft ein, die ihr entgegenschlug. Sie befanden sich am oberen Ende der Höhle, da, wo der Fluss in den Berg hinein verschwand, um dann in die Anderswelt zu stürzen. Über ihnen schimmerten die Sterne an einem klaren Himmel, und auf den Büschen lagerte sich knisternd Reif an. Vor Rian stand eine Tasche mit einem Teil ihrer beider Kleidung, die ihnen von der Altmutter zurückgegeben worden war.
    Auffordernd hielt Rian Mik die Arme hin. Der Troll nahm einen Weidenzweig aus seiner Hose, zog murmelnd einen Kreis in die Luft und berührte dann mit der Spitze das Metall. Die Spange öffnete sich und fiel zu Boden. Mit dem gleichen Ritual löste er auch Rians zweite Spange und Davids Bänder.
    »Ich wünscht’, ich könnt’ mitkommen«, murmelte er und steckte die Rute weg. »Aber wir dürfen nich’, oder wir brauchen uns gar nich’ mehr im Unterland blicken zu lassen.«
    »Das käme vermutlich darauf an, ob wir Erfolg haben«, meinte Rian. »Wer im Triumph zurückkehrt, wird selten gefragt, ob er eine Erlaubnis hatte.«
    »Vielleicht habt ihr recht ... aber die Alte hat jetz’ schon ’n Auge auf uns, und wenn sie uns beim Abhauen erwischen würde, wären wir vermutlich schneller Grilltrolle, als uns lieb is’. Na ja ... ich drück euch jedenfalls die Daumen.« Er hob beide Hände und quetschte seine Daumen so sehr ein, dass Rian Angst hatte, sie könnten brechen. Dann wandte er sich um und verschwand wieder in der Höhle.
    Die Zwillinge fanden dank Miks Beschreibung schnell den Weg zur nächsten Ortschaft und warteten dort auf den Bus. Tagsüber gab es hier eine Pendelverbindung, die in der Nacht allerdings für mehrere Stunden aussetzte.
    »Irgendwie sind sie mir ja sympathisch«, meinte Rian, nachdem sie in einem der Busse Platz genommen hatten, und malte Muster auf das beschlagene Seitenfenster neben ihrem Sitz.
    »Du meinst hoffentlich nicht die Unterland-Trolle allgemein«, meinte David. »Ihre Altmutter zumindest geht mir ziemlich gegen den Strich. Sie ist keinen Deut besser als unser Vater, was den Drang zur Kontrolle betrifft.«
    »Und genau deshalb kann ich die Jungtrolle so gut verstehen«, sagte Rian mit einem Lächeln. »Sie sind wie wir, nur noch ein wenig

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