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Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Titel: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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entweder direkt am Bratspieß oder werden zu Pilzdünger und Fischfutter verarbeitet.«
    Rian schluckte. Sie hatte nicht den Eindruck, dass die Trollin log oder übertrieb. Gastfreundlichkeit wurde hier wohl eher kleingeschrieben.
    Die Augen der Alten funkelten. »Ja, du tust gut daran, ein wenig Angst zu haben, Kind. Noch seid ihr nicht aus dem Schneider, und so, wie ich die Dinge sehe, habt ihr ganz andere Probleme. Ihr seid mit einem Boot aus dem Süden gekommen und folgt dem kalten Strom. Ihr dürftet einen triftigen Grund dafür haben, denn eine solche Reise macht man nicht zufällig, und ihr Ziel sucht man nicht ohne Not auf, Wohin wollt ihr also? Nach Asgard? Jotunheim? Hel? Aber nein, Hel kennt ihr schon oder zumindest das Land, zu dem es gehört. Ich kann den Schatten förmlich an euch riechen.«
    »Wir wollen zum Weltenbaum«, antwortete Rian in der Hoffnung, dass die Alte dann aufhören würde, über die Schatten zu reden. David runzelte die Stirn, sagte aber nichts.
    »Sieh an, sieh an. Die Vögelchen wollen zu einem großen Baum, aber wohl kaum, um sich dort ein Nest zu bauen, oder?«
    »Was wir dort wollen, geht dich nichts an«, sagte David und verschränkte die Arme. »Aber du solltest uns besser nicht aufhalten, denn wir haben eine wichtige Aufgabe.«
    »Soso, soso. Tssss. Die Überraschungen nehmen gar kein Ende. Und was für eine Aufgabe ist das? Wer hat sie erteilt?«
    »Fanmór.«
    »Ha! Fanmór!« Die Alte zog geräuschvoll hoch und spuckte auf den Boden. »Dass ich nicht lache. Warum sollte der alte Riese zwei solche Jungspunde wie euch ausgerechnet zu Yggdrasil schicken? Das ist eine Reise für Helden, nicht für Kinder!«
    Rian spürte, wie Wut in David hochkochte und er zu einer hitzigen Entgegnung ansetzte. Hastig legte sie eine Hand auf seinen Arm. Ihre Blicke begegneten sich, und David presste die Lippen zusammen. Er sah zu Boden und versank in eisigem Schweigen.
    »Das mag sein«, sagte Rian daraufhin, wieder an die Alte gewandt, »aber wie die Menschen sagen, erfordern ungewöhnliche Umstände manchmal ungewöhnliche Maßnahmen. Darum haben wir uns darangemacht, diese Aufgabe zu erfüllen.«
    Die Alte neigte den Kopf ein wenig zur Seite und musterte Rian aufmerksam. »Das klingt nicht unbedingt, als hättet ihr Fanmór vorher um seine Meinung gefragt, falls ihr wirklich etwas mit ihm zu tun habt.«
    Rian zog leicht die Schultern hoch und lächelte schief. Tatsächlich lag die Alte nicht ganz falsch, denn ihren Auftrag hatten sie mehr oder weniger durch Erpressung erhalten.
    »Gut, gut. Ihr gefallt mir immer besser. Fanmór ... Es hat sicher schon schlechtere Herrscher gegeben, aber er hat für mein Empfinden die Finger in zu vielen Sachen, will zu vieles kontrollieren. Alles wissen, alles können, alles beherrschen. Ha!« Wieder glommen ihre Augen. »Nur Trolle beherrschen Trolle. Mit allen anderen gibt es Verhandlungen und Vereinbarungen, aber keiner kann uns etwas befehlen.«
    »Ist das der Grund, warum ihr sein Gebot der Weltentrennung ablehnt?«, fragte Rian neugierig.
    Die Trollin zog die Stirn zu tiefen Runzeln zusammen. »Wer sagt, dass ich das Gebot ablehne? Es war eines der wenigen schlauen Dinge, die jemals von ihm gekommen sind! Aber die Jungtrolle da, die tanzen mir auf der Nase herum, als ob sie glaubten, ich wüsste das nicht. Als ob die Strafe nicht früher oder später jeden ereilen würde. Dabei gibt es nichts, aber auch gar nichts, was im Unterland ohne mein Wissen geschieht.« Gewittergrollen klang aus ihrer Stimme, und die jungen Trolle zuckten sichtlich zusammen. »Lange habe ich gedacht, ihr würdet schon von selbst schlau, aber es musste erst etwas passieren, ehe ihr begriffen habt. Na, vielleicht lernt ihr daraus ja endlich, dass etwas hinter dem steckt, was die alte Volistaki sagt.«
    »Ja, Altmutter«, murmelten die Trolle kleinlaut.
    Erstaunt musterte Rian sie, ehe ihr Blick zur Altmutter zurückkehrte, »Was ist denn geschehen, wenn ich fragen darf?«
    »Verloren haben sie sie«, zischte die Alte. »Verloren! Vier unserer Kinder ... verloren!«
    »Verloren?«
    »Sie sind ausgebüxt. Weggelaufen, alle zusammen, weil sie Menschenkram sehen und Menschenkram erleben wollten. Aber während die hier wiedergekommen sind«, sie deutete mit ihren langen Fingern auf die Jungtrolle bei David und Rian, »haben sie die anderen allein gelassen. Und jetzt sind sie fort! Keiner von ihnen ist wiedergekommen. Keiner!« Ihre Stimme war zu einem wütenden Kreischen angestiegen,

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