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Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Titel: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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und einen Moment schoss ihr Blick mörderische Blitze auf die Trolle, ehe sie langsam den Kopf senkte. »Wahrscheinlich werden wir sie nie wiedersehen. Und wofür? Für ein wenig Spaß mit lustigem Menschenkram.« Bitterkeit troff aus ihren Worten.
    »Sie sind bei den Menschen geblieben?«
    Die Alte schüttelte den Kopf. »Nicht freiwillig, das ist sicher. Niemand von uns bleibt freiwillig oben, nur die, die nicht mehr runter dürfen wie Bjartaki. Sie hat einmal zu oft gegen unsere Gebote verstoßen. Aber kein Unterland-Troll setzt sich freiwillig länger der Sonnengefahr aus. Andere Trolle leben im Wald oder auf Bergen, aber im Sonnenlicht stirbt unsere Art. Es härtet unsere Haut, außen wie innen, und wir ersticken, oder unsere Herzen bleiben stehen.«
    Nicht gerade eine Todesart, die ich jemandem wünschen würde
, dachte Rian.
    »Niemand bleibt freiwillig so lange oben, wie sie schon weg sind«, fuhr die Alte fort. »Aber wir können sie nicht suchen. Hier in der Gegend sind sie nicht mehr, das haben wir herausgefunden, und weiter können wir nicht weg, ohne dass es zu gefährlich wird.«
    Rian fuhr sich durch das Haar.
    »Wir kennen uns bei den Menschen ein wenig aus und können uns gefahrlos an der Oberfläche bewegen«, sagte sie. »Wenn ihr uns bei unserem Auftrag weiterbringt, könnten wir euch vielleicht bei dieser Sache helfen.«
    Die Alte hob den Kopf ein wenig und sah sie zwischen den Zotteln hindurch an.
    »Das hoffe ich doch«, knarrte sie und kniff die Augen zusammen. »Was glaubt ihr, warum ich euch sonst am Leben gelassen habe?«
    Noch immer recht kleinlaut, kauerten die fünf Trolle auf dem Boden der Hütte, zwischen den beiden Lagern, auf die David und Rian sich gesetzt hatten. Der Orangene, der zuvor so angriffslustig geschaut hatte, wirkte am kläglichsten. Zu einer Kugel zusammengerollt, hielt er ein Stück Pilz in der Hand und presste und drückte daran herum, als könne das ihm Trost bringen.
    »Das Ganze is’ jetz’, ich weiß nich’, vielleicht sechs Tage her«, sagte Mikkilik, der sich selbst »Mik« nannte. »Wir waren mal wieder auf Tour ... Na ja, es is’, wie’s die Alte gesagt hat: Menschenkram holen halt. Als wir in ’nen Ort kamen, wo wir uns sonst immer rumtreiben, kam grad ’n Bus an, und da kam einer auf die Idee, doch mal rüber in die Stadt zu fahren. Is’ ja nich’ mal ’ne Stunde, und es is’ ja noch so, dass die Nächte nich’ wirklich kürzer als die Tage sind und man noch zu ’ner guten Zeit da ankommt.«
    »Kannst ruhig zugeben, dass das
deine
Scheißidee war«, knurrte Jolkvart alias »Jok«.
    »In dem Moment hastes aber nich’ als Scheißidee gefunden«, brauste Mik auf. Jok hob beschwichtigend die Hände und zog den Kopf ein.
    »Jedenfalls, wir ham den Bus genommen, und inner Stadt sind wir dann endlich mal in so ’n Kino mit richtig großer Leinwand und gutem Sound gegangen, den neuen Horrorstreifen gucken.«
    »So geil!«, schwärmte Jackie.
    Mik sah sie an, und sie schloss den Mund wieder.
    »Dann sind wir noch in so ’ne Spielhalle, haben ein wenig mit Lasergewehren rumgeballert. Bo hier is’ echt ausgerastet da drin. Als die um Mitternacht zugemacht haben, wollten die anderen vier noch in ’ne Kneipe. Aber ich hab gesagt, dass wir den letzten Bus kriegen müssen, weil’s mit dem ersten Bus am Morgen vielleicht schon hell is’, ehe wir zu Hause sind. Die anderen ham gesagt, der Frühbus würd’ bestimmt auch noch reichen, und falls es doch schon zu hell wär’, wenn der fährt, täten sie sich halt über den Tag im Bahnhof rumdrücken oder ’n Zimmer innem Hotel nehmen. Solang wir nich’ im direkten Licht sind, geht’s ja einigermaßen mit der Sonne; is’ zwar unangenehm und so, bewegen wird schwerer, aber es geht. Also hab ich gesagt: ›Macht, was ihr wollt‹, und wir fünf sind gegangen.«
    Er ließ den Kopf hängen. »Sie sind bis heute nich’ zurückgekommen.«
    Rian nickte. »Wisst ihr denn, in welche Kneipe die anderen noch wollten?«
    Die Trolle schüttelten die Köpfe. »Nee«, antwortete Mik. »Wussten sie ja selbst nich’. Aber wir hatten da welche gesehen, wo fett Musik lief, und ich glaub, zu einer von denen wollten die.«
    »Damit lässt sich ja vielleicht sogar etwas anfangen. Allerdings ... ihr seid ja wahrscheinlich nicht in euren wahren Gestalten durch die Stadt gelaufen, oder?«
    »Nee, natürlich nich’. Obwohl du an manchen Abenden so schräge Gestalten rumlaufen siehst, da würden wir auch nich’ auffallen. Aber

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