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Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Titel: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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ließ Bandorchu auch weitere ihrer nicht von Fanmór verbannten Untertanen die Welt der Sterblichen durchstreifen. Zudem hatte sie dort Verbündete gewonnen.
    Und dann war da natürlich Alebin, ihr Spion an Fanmórs Hof. Ob er der einzige Verräter war? Ainfar hoffte es. Seine Nachricht würde seinen Halbbruder aufdecken, und dann wäre dieses Loch gestopft. Allerdings war auch das vielleicht bald nicht mehr von Bedeutung – auf die eine oder andere Weise.
    Erneut fand sich Ainfar am Ende des gewundenen Ganges in dem Käfig aus geformtem Kristall wieder. Doch dieses Mal würdigte er die Schreckgestalten darin keines Blickes.
    Bandorchu lag seitlich auf einem breiten Diwan. Sie hatte den Sack vor sich am Boden liegen und hielt ihn sorgfältig mit einer Hand fast geschlossen, während sie mit der anderen hineingriff wie in einen Sack voll Naschwerk. Als sie die Hand wieder herauszog, hielt sie darin etwas Nebelartiges, das sich nach Ainfars Gefühl über seine Sinne hinaus erstreckte. Es zappelte in ihrem Griff und versuchte, etwas zu finden, was ihm Halt gab. Die Königin hielt es hoch und musterte es.
    »Ein alter Mann«, murmelte sie. »Er hat ein Geheimnis mit sich herumgetragen, viele Jahrzehnte lang ... viele Tode von seiner Hand, verscharrt und vergessen. Ein Krieg? Etwas in der Art ...« Sie legte den Kopf zurück, hob den Nebelstreif über sich und atmete tief ein, während ihre Finger sich öffneten.
    Für Ainfar wirkte es, als dehne sich der Nebelfleck aus, während ihn Bandorchus Atem anzog. Er breitete sich zu einem dünnen Tuch aus, das sich über ihr Gesicht legte – über ihre geschlossenen Augen, den halb geöffneten Mund, die vor Erregung geröteten Wangen sowie die von Tupfenschlangen und Perlschnüren gehaltenen Haare – und sich dann weiter ausdehnte. Immer dünner wurde der vage Schimmer und zugleich immer heller, während er von ihrem Gesicht über Ohren und Nacken weiter an ihr abwärtsfloss, sie überall umhüllte, um dann ein letztes Mal aufzuleuchten, ehe er in ihr versank.
    Ainfar schauderte. Der Vorgang hatte nur einen Augenblick gedauert, doch ihm war, als habe er gerade eine Ewigkeit dort hingestarrt, wo eine einmalige Seele ihr endgültiges Ende gefunden hatte. Bandorchu allerdings hielt sich nicht lange auf, sondern griff erneut in den noch immer zappelnden Sack und zog eine weitere Essenz hervor.
    Der Tiermann versuchte, all die weiteren Seelen auszublenden, die vor ihm ihrer Vernichtung entgegengingen, während Bandorchu murmelnd ihre Geschichten erzählte. Es waren Fremde, Sterbliche, die es betraf; er musste sie weder bedauern noch ihnen helfen. Vermutlich hätte keiner von ihnen einen Finger für ihn gekrümmt. Dennoch erschien es ihm wie eines der größten Verbrechen gegen die Natur der Welten, diese nur den Sterblichen vorbehaltenen Essenzen so achtlos zu missbrauchen und zu zerstören.
    Konnte Bandorchu nach diesen Taten überhaupt noch Vergebung gewährt werden?
    Es war Ainfars größte Hoffnung, dass Fanmór unterscheiden würde zwischen dem, was Bandorchu getan hatte, und dem, wofür Gwynbaen stand. Der Krieg, all das Unrecht damals – das musste bereits Bandorchu gewesen sein. Etwas musste geschehen sein, wodurch dieses dunkle Wesen die strahlende Königin von einst hatte überwältigen und ihr den Willen rauben können. Und nur wenn Bandorchu ihre schlimmsten Verbrechen begann, wenn sie sich in den Taumel des Seelenfraßes begab, war Gwynbaens Kraft stark genug, um hervorzubrechen und die andere wieder beiseitezuschieben.
    Diesen Moment musste Ainfar nutzen, er musste alles daransetzen, sie zu halten. Bandorchu musste wieder Gwynbaen werden. Dann würde all dem Wahnsinn ein Ende gesetzt.
    Und er rückte näher, das spürte Ainfar, wenn er sie ansah. Sie glühte bereits vor Seelenenergie. Die letzte Essenz war nur noch zögernd eingesickert. Nun umhüllte eine weitere die Königin und blieb wie ein dünner schillernder Überzug auf ihr haften. Sie selbst wirkte gefangen in einer Traumvision der Glückseligkeit, auf dem Rücken liegend und die Arme ausgebreitet, als wolle sie einen Liebhaber willkommen heißen. Ein Lächeln lag auf ihren Zügen, das von höchster Erfüllung sprach, vom Aufstieg zum Gipfel ihrer Ambitionen, von Triumph und Sieg. Sie schloss die Augen, schwelgte sichtbar in diesen Gefühlen und genoss sie bis zum Letzten.
    Langsam sickerte die letzte Seele ein, und das Leuchten verblasste. Im selben Augenblick verwehte auch Bandorchus Lächeln und wurde

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