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Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Titel: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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denen, das haben wir vorhin gehört. Das ist der eine Punkt. Und der andere ist, dass ich auf der Stelle informiert werden will, und zwar ohne Wenn und Aber! Meine Küche und mein halbes Haus sind ruiniert, und ich wurde in meinem eigenen Heim mit einer Pistole bedroht! Ich will wissen, was das für Geschöpfe waren, was sie von dir und Nadja wollen und alles Weitere. Außerdem wirst du mir helfen, dieses Chaos hier wieder zu beseitigen, das nicht zuletzt
deinetwegen
entstanden ist! Ich habe versprochen, geduldig zu sein, aber alles hat seine Grenzen, verstanden?«
    Antonio sah seine aufgebrachte Frau bewundernd an, und Letitia hob beschwichtigend die Hände. Vermutlich hatte sie ihre Mutter nur selten, wenn überhaupt, derart zornig erlebt.
    »Du hast recht«, sagte sie ruhig. »Es tut mir leid. Ihr seid in etwas hineingezogen worden, und das hätte niemals geschehen dürfen. Ich werde euch alles sagen, und ich werde auch aufräumen, aber zuerst versorge ich unsere mutige Sesta. Sie hat sich eine dicke Belohnung verdient. Und ihr braucht etwas zu trinken, sonst glaubt ihr mir nicht.«
    »Nach all dem, was in den letzten Tagen geschehen ist, werden wir dir vorbehaltlos glauben, Tochter«, sagte Antonio. »Aber ein guter Schluck ist keine schlechte Idee. Was haltet ihr von Grappa?«
    »Einen Liter davon!«, rief Natalia. »Ich sehe mal, was diese Rüpel übrig gelassen haben, und mache uns Kaffee.«
    Dann saßen sie in der Küche inmitten des Chaos, tranken Kaffee, aßen die Reste und leerten mehrere Gläser, während Letitia erzählte. Sie brauchte lange, und ihre Eltern hörten aufmerksam zu, ohne sie ein einziges Mal zu unterbrechen. Sesta, inzwischen gut versorgt, lag schnarchend neben dem Kamin. Ab und zu zuckten ihre Beine, und sie knurrte leise im Traum. Wahrscheinlich durchlebte sie den Kampf noch einmal, erneut als Heldin.
    »All die Jahre«, sagte Antonio schließlich und stopfte sich eine Pfeife. »Wir haben immer gewusst, dass etwas mit dir und Fabio nicht stimmt, aber darauf wären wir nie gekommen.« Er schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Was man nicht wahrnehmen will, kann man nicht erkennen«, sagte Letitia sanft. »Man muss dazu bereit sein und seine Sinne öffnen. Die Rationalität der Menschen ist der beste Schutz der Elfen, unerkannt unter uns zu wandeln. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, versteht ihr? Unsere Wahrnehmung registriert zwar alles, selektiert aber und filtert aus. Nur was wir aufnehmen wollen, gelangt ins Bewusstsein.«
    »So viele unbeantwortete Fragen …« Natalia fuhr sich mit der Hand über den Kopf. »Auf einmal ist alles klar, was so lange geradezu vergessen wurde. Im Nachhinein betrachtet ergibt alles einen schlüssigen Sinn.«
    »Ja. Jetzt erinnert ihr euch bewusst.«
    »Und das auf unsere alten Tage.«
    »Ich hatte gehofft, ihr würdet es nie erfahren, ihr und Nadja. Das war auch Fabios Wunsch. Aber die Dinge haben sich geändert. Die Elfen kämpfen um ihr Überleben, und wir können uns nicht heraushalten, ob es uns recht ist oder nicht.«
    Natalia goss Grappa nach. »Was den Elfen widerfahren ist, ist eine schreckliche Tragödie. Ich kann mir vorstellen, dass manche von ihnen wahnsinnig werden, weil sie das verloren haben, was ihr ganzes Sein ausmacht. Besteht denn überhaupt Hoffnung?«
    »Das wissen wir nicht«, gestand Letitia leise. »Ich bin auf all meinen Reisen nie dem Quell der Unsterblichkeit begegnet. Aber diese Suche ist das Einzige, was sie tun können. Und vielleicht erfahren sie so, was warum geschehen ist.«
    »Schließt du die Existenz dieser Quelle denn aus?«, wollte Antonio wissen.
    »Nein, keinesfalls. Dafür gibt es auf der ganzen Welt zu viele Legenden darüber.«
    Natalia sah sie lange an. »Aber was ist, wenn …«
    »Ja?«, forderte Letitia sie auf, als sie nicht weitersprach.
    Ihre Mutter winkte ab. »Nichts. Nur ein törichter Gedanke.«
    »Lass uns daran teilhaben.«
    »Nein, nein, schon gut. Ist bereits vergessen.«
    Letitia hielt es nicht für richtig; gerade eben hatten sie sich endlich ausgesprochen, keine Geheimnisse sollte es mehr geben, und nun lag schon wieder das erste unausgesprochene Wort im Raum. Aber sie respektierte den Wunsch. Sie war die Letzte, die das Recht dazu hatte, anderen Vorhaltungen zu machen oder sie zur Offenbarung zu zwingen.
    Sie schaute durchs Fenster nach draußen. Der Nebel war inzwischen so dicht, dass man kaum bis zur nächsten Hügelkuppe schauen konnte.
    Es war gerade zwölf Uhr. Natalia schaltete das

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