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Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Titel: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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dazu bereit war.
    »Ich gehe nirgendwohin«, erwiderte er. »Mein Platz ist bei Bandorchu.«
    »Aber … aber …«, stammelte der dünne Elf verzweifelt.
    »Ich war lange genug in der Verbannung!«, schrie Cor ihn mit schriller Stimme an. »Ich gehe in keine zweite! Und das wäre der Fall, wenn wir jetzt fliehen. Wir könnten nirgends mehr hin, wären selbst in der Menschenwelt ständig auf der Flucht, und die Heimat wäre uns für immer verschlossen!« Er wies um sich. »Denkst du, ich will das hier bis ans Ende meiner Tage? Oder dass ich so enden will wie dieser Fiomha, in Scham und Schande und als
Mensch?
Ich will endlich
nach Hause!
«
    Die Ohren des Kau zitterten. »Aber du hasst ihn doch auch …«
    »Natürlich hasse ich ihn, und ich fürchte die Königin, aber durch sie kann ich nach Hause zurück. Dann erst bin ich frei, verstehst du das nicht? Er würde es uns sowieso nie verzeihen, wenn wir verschwinden. Und eines Tages würde er uns finden, verlass dich drauf. Er vergisst niemals. Und du weißt, was mit all denen geschehen ist, die glaubten, er würde sich nicht mehr an sie erinnern.« Cor hob entschieden die Hand. »Geh, wenn du willst, ich halte dich nicht auf. Aber ich werde dich auch nicht schützen, wenn er nach dir fragt.«
    Der Kau zog die Knie an, schlang die Arme darum, verbarg den Kopf darin und weinte bitterlich.
    Cor klopfte Wasser aus seinen Ohrmuscheln. »Du bist ein hirnloser Trottel«, urteilte er abschließend. »Zuerst willst du die Kapuze lüften, dann willst du kneifen. Wie kam Bandorchu nur jemals darauf, ausgerechnet dir einen Auftrag zu geben?«
    »W … w … weil …«, heulte der Kau.
    »Ach, hör schon auf, ich will’s gar nicht wissen.« Cor unternahm einen ersten Versuch, sich aufzublasen, woraufhin ein weiterer Schwall Wasser aus seinen Ohren kam.
    Irgendwie schleppten sie den verhüllten Hünen weiter, während ein grauer Tag anbrach. Wenigstens ließ der Regen endlich nach. Kurz vor der Baumgrenze, an einem Steilhang, fanden sie das Portal. Es war leichter zu erkennen als früher, bevor der Stab gesetzt worden war.
    Der Spriggans war wieder am Ende seiner Kräfte, und sie fielen ein zweites Mal hin. Beim Getreuen veränderte sich dadurch nichts. Sein Fleisch schien nicht tot zu sein, denn es fühlte sich nachgiebig und warm an. Aber sein Geist schien den Körper vollständig verlassen zu haben. Vielleicht für immer.
    Immer wieder sahen die beiden Elfen sich furchtsam um, ob nicht die Königin von Luft und Dunkelheit erschien und sie erneut in den Bann der Gefangenschaft schickte. Sie wären jetzt völlig hilflos. Aber vielleicht hatte Morgana unter einer Schwäche zu leiden, schließlich hatte sie sich im Kampf gegen den Getreuen ebenfalls sehr verausgabt und sich dann um den Schutz der anderen gekümmert.
    Während Cor als zusammengeschrumpelter wirrer, handtellergroßer Fellball dahockte und japste, suchte der Kau einen Weg, das Portal zu öffnen – und zwar ins Schattenland. »Wenn die Königin das Tor auf ihrer Seite bereits geöffnet hat, muss es auch von dieser Seite aus funktionieren!«, fistelte er.
    Über den Wunsch zu fliehen hatten beide nicht mehr gesprochen. Der Kau tat so, als habe er es nie erwähnt. Er mühte sich ab, das Portal zu öffnen, aber es gelang ihm nicht. Ratlos, ruhelos wanderte er auf und ab.
    Der Tag verging ohne Veränderung. Zum Glück kamen keine Menschen hierherauf. Das Wetter hatte sich beruhigt, und der Berg grummelte nur noch ein bisschen.
    »Ich habe Hunger«, klagte der Kau schließlich.
    »Ich bin schon so schwach, dass ich nicht einmal mehr die Haare aufstellen kann«, ergänzte der Spriggans müde.
    Dicht aneinandergedrängt verbrachten sie eine weitere elende Nacht, und der Kau merkte, dass Cor allmählich Zweifel kamen, ob es einen Sinn hatte, hier weiter zu warten. Vielleicht konnte er ihn doch überreden.
    Der nächste Morgen brach an. Die beiden kleinen Elfen hatten unruhig gedöst, bis sie unvermittelt erschrocken hochfuhren.
    Der Getreue richtete sich auf! Übergangslos setzte Kälte ein. Mit fließenden Bewegungen kam der Dunkle auf die Beine und klopfte sich den feuchten, klebenden und teilweise trockenen Lavasand vom Gewand ab.
    Seine beiden Gehilfen starrten verstört zu ihm hoch. »M… Meister …«, begann Cor, da der Kau keinen Ton herausbrachte.
    »Ja?«, grollte der Verhüllte unwirsch und kurz angebunden wie stets.
    »Ist … alles in Ordnung?«
    »Was soll diese dumme Frage?«
    Der Kau räusperte sich. »Na

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