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Elfenzorn

Elfenzorn

Titel: Elfenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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und ihre Krieger wieder draußen sind, oder?«
    Lion nickte, dann riss er die Augen auf und starrte Eirann an. »Das ist nicht wahr, oder?«
    »Es ist der einzige Weg«, antwortete Eirann ruhig.
    »Ihr wollt sie hier drinnen lebendig einmauern ? « , ächzte Lion. Auch wenn er Eiranns Worte vielleicht nicht verstanden hatte, so schien er ihren Sinn durchaus zu begreifen. »Aber das … das könnt ihr nicht machen!«
    »Können wir nicht?«, mischte sich Alica ein. »Und was sollen wir deiner Meinung nach tun, Langer?« Sie machte eine ärgerliche Kopfbewegung tiefer in den Berg hinein. »Warten, bis ihre Verstärkung eintrifft und uns umbringt?«
    »Dass diese Krieger auf dem Weg hierher sind, kann tausend Gründe haben«, antwortete Lion hilflos.
    Alica schnaubte hörbar. »Ja, zum Beispiel den, ganz sicherzugehen, dass ihre Übermacht auch groß genug ist.«
    »Aber wir sind Verbündete!«, protestierte Lion.
    »Ich fürchte, Ihr irrt Euch, Ter Lion«, sagte Eirann. »Das waren wir nie und wir werden es auch niemals werden.« Er wandte sich zu Pia um. »Es tut mir leid, Prinzessin. Alica wollte nicht, dass Ihr es erfahrt, um Euch zu schonen, aber die Wahrheit ist, dass wir längst wissen, wer hinter dem Anschlag auf Euer Leben damals in Chicken Pizza stand.«
    »Das waren niemals die –«
    »Es war Isabel«, unterbrach sie Alica. »Vielleicht auch Kukulkan oder sie beide zusammen, das wissen wir nicht genau. Aber einer von beiden war es ganz sicher.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Die Kurzfassung?« Alica beantwortete ihre eigene Frage mit einem Nicken. »Ich lebe schon eine ganze Weile bei unseren kleinen braungesichtigen Freunden, weißt du? Auf jeden Fall lange genug, um zu wissen, dass nur der Hohepriester selbst in der Lage ist, dieses kleine Zauberkunststück zu vollführen. Oder die Hohepriesterin.«
    »Was für ein Zauberkunststück?«, fragte Pia.
    »Diese Monstervögel.« Alica nickte bekräftigend. »Ich habe dir doch erzählt, dass sie seit zigtausend Jahren ausgestorben sind. Und das gilt auch für hier. Jemand hat die beiden Tweetys aus der Vergangenheit heraufbeschworen und auf dich gehetzt, so einfach ist das.«
    Quatsch!«, sagte Pia überzeugt. »So etwas wie Zauberei gibt es nicht. Nicht einmal hier!«
    »Du meinst, nicht einmal hier, auf dieser Welt, die man nur durch ein magisches Portal betreten kann?«, erkundigte sich Alica. »Und in der es magische Stiefel gibt, die immer den richtigen Weg finden, Unsichtbarkeitszauber und fliegende Pferde, ganz zu schweigen von –«
    »Ja, ist ja schon gut! Ich hab’s kapiert, unterbrach sie Pia gereizt. Trotzdem schüttelte sie heftig den Kopf. »Aber Ixchel würde mir nie etwas tun!«
    Sie rechnete mit Widerspruch, aber Alica hob stattdessen nurdie Schultern. »Vielleicht stimmt das«, sagte sie, »wahrscheinlich sogar. Vielleicht ist das auch der Grund, aus dem sie dich unbedingt von hier weghaben wollte ... aber das ändert nichts, fürchte ich. Kukulkan ist es, der bei seinem Volk das Sagen hat, und wir wissen schon lange, dass er plant, uns hier in den Bergen in eine Falle zu locken und Eiranns Heer auszulöschen. Wir wussten nur nicht, wie.«
    »Sicher!«, sagte Pia abfällig. »Deshalb haben sie uns ja auch geholfen, die Orks zu besiegen.«
    »In ihrem eigenen Interesse, Prinzessin«, sagte Eirann, und Landras fügte hinzu: »Und die schwersten Verluste haben wir erlitten. Ihr wart dabei.«
    Pia hätte gerne widersprochen, doch sie konnte es nicht. Schild Landras hatte recht: Sie war dabei gewesen und hatte gesehen, dass nahezu die Hälfte der Elbenkrieger gefallen war.
    Sie schüttelte trotzdem den Kopf.
    »Isabel hat fast fünfhundert Krieger bei sich«, fuhr Alica in einem Ton fort, der irgendwo auf dem schmalen Grat zwischen dem Werben um Verständnis und Überheblichkeit angesiedelt war. »Glaubst du wirklich, die brauchen anderthalb Tage, um mit ein paar verängstigten Bergleuten und einer Handvoll todkranker Orks fertigzuwerden? Sie haben sich da unten verkrochen und warten darauf, dass ihre Freunde den Pass heraufkommen; und dann sitzen wir in der Falle.«
    Landras wandte sich an den Zwerg. »Wie lange brauchen Eure Männer noch, Graukeil?«
    »Wir wären so weit«, murrte der Zwerg. »Sobald alle den Stollen verlassen haben.« Sein Blick streifte Pias Gesicht. »Oder auch nicht.«
    Pia schüttelte noch einmal den Kopf, obwohl sie sich fast selbst lächerlich dabei vorkam. »Ihr könnt sie nicht einfach lebendig hier einmauern«,

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