Elfriede im Salon (German Edition)
selbst alt ist, aber wenn das Gegenüber alt ist, löst es nicht das kleine Programm aus, dass den Penis anschwellen lässt und die Gefühlswelt wie durch eine Droge in einen Erregungszustand versetzt, auch wenn das Gegenüber eine äußerst liebenswürdige Person ist. Sicherlich gilt das nicht für alle Männer und ebenso ist sicher, dass es Sex zwischen gleichaltrigen Alten gibt, aber wie häufig ist dieser? Ein Persönchen wie Lulu hätte es aber zustande gebracht, den Professor zum Beispiel jeden Tag zum Sex zu verführen; wenigstens für eine gewisse Zeit. Das kleine Programm steckte - vielleicht nicht ganz überraschend - noch in den alten Männern; es hatte dort Jahrzehnte geschlummert und nur manchmal mehr unbemerkt aufgefordert, eine schöne Frau anzugucken, aber das Wesentliche des kleinen Programms schlief und war jahrelang nicht zum Einsatz gekommen. Seine Existenz war nun an sich sinnlos, es existierte aber, narrte und schockierte die Männer. Dieses Programm erkannte auch, dass Elfriede ein weitaus begehrenswerteres Ziel war als Lulu mit den außerirdischen Brüsten. Und besaß Elfriede ein Programm, das sie veranlassen konnte, mit alten Männern zu schlafen? So rätselhaft es war, dass das kleine Programm noch in den Männern existierte, umso rätselhafter war das Gefühlsleben von Elfriede. Nur eine eher fragwürdige Moral auf beiden Seiten verhinderte, dass Dr. Schwarz zum Beispiel sein Verlangen ausdrückte oder Elfriede ihr Höschen auszog, um die Männer vollkommen zu verführen.
Robert Unmuth fickte Lulu und zeigte sich ausdauernd, während die anderen drei eher unfreiwillige Voyeure des kleinen Ereignisses waren. Was sollten sie auch tun? Eine Sitzgruppe bilden und sich gegenseitig anguckend über die Musik von Liszt diskutieren, was ohne Weiteres auch nicht möglich gewesen wäre, weil Elfriede fast nackt war und auch in einer Diskussion das Begehren von Dr. Schwarz zumindest ebenso auf die Spitze getrieben hätte. Der gute Doktor konnte froh sein, ein wenig von Elfriede abgelenkt zu sein. Die drei Voyeure kennzeichnete durchaus eine unterschiedliche Stimmungslage. Doktor Schwarz war fassungslos und erregt; er ahnte wohl auch, dass demnächst mit ihm etwas passieren würde, Elfriede war auf ihre Weise erregt und in ihre Widersprüche verwickelt, während Professor Hügel eine seltsame Entspannung verspürte und sich tatsächlich Gedanken machte, wie man den weiteren Abend gestalten könnte.
Vielleicht war es das Beste, dass Dr. Schwarz als nächster an die Reihe kam. Danach könnte man weitersehen. Die Männer wären sowieso wieder angezogen, aber Elfriede und die Nutte sollten sich ebenfalls anziehen. Man könnte am Tisch sitzen, essen, trinken und diskutieren. Man wäre sicher entspannter; die beste Voraussetzung, um zu irgendwelchen Schlüssen zu kommen.
Professor Hügel wollte an sich auch nicht ausschließen, dass die reizvolle Anwesenheit von Elfriede kontraproduktiv war. Vielleicht hatte sie zu Beginn geholfen, die Männer zu stimulieren. Dass die Männer durch ihr freizügiges Verhalten enthemmter wurden, war nicht bewiesen. Es wäre aber nicht ohne Härte gewesen, Elfriede nach dem Essen nach Hause zu schicken, um sich dann ungehemmter mit der Nutte zu beschäftigen. Erst einmal musste Dr. Schwarz seine erste, vermutlich sehr zwiespältige Erfahrung machen. Professor Hügel konnte sich sogar vorstellen, dass sie sich in Abwesenheit von Elfriede kollektiv auszögen, um den weiteren Abend mit der Nutte nackt zu verbringen und die Nutte soweit es ihre Leistungsreserven zuließen, nach Belieben fickten. Es würde ein sehr später Abend werden, der vielleicht bis in die frühen Morgenstunden reichen würde. Nur so konnten Erfahrungen und Ergebnisse erreicht werden. Neben Elfriede war zu viel Alkohol eine Gefahr für den Abend.
Es ist schon erstaunlich, zu welcher Radikalität ein entspannter Geist bereit ist. Allerdings war der Geist von Professor Hügel nicht radikal genug, um sich vorstellen zu können, Elfriede in das orgiastische Treiben zu integrieren.
Dr. Schwarz wäre es sicherlich nicht leicht gefallen, auf die Anwesenheit von Elfriede zu verzichten. Womöglich hatte er sich ein wenig in das Mädchen verliebt, jedenfalls war es nicht ausgeschlossen, dass seine erregte, paralytische Verwirrung solche Verirrungen zuließ. Dies war wider die Vernunft. Der verwirrte Doktor Schwarz ahnte, dass es kaum ein Wort bedurfte, um Elfriede ihn übernehmen zu lassen. Aber durfte dies unter
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