Elfriede im Salon (German Edition)
beitrug. Sie hatte damit Lulu das Wort abgeschnitten, aber Robert Unmuth schien der Vorwitz von Elfriede nicht zu stören und antwortete prompt: “Es war geil, Elfriede!”, eine Äußerung, die man als bisherigen philosophischen Höhepunkt des Abends ansehen musste. Elfriede führte ihre Quasi-Moderation fort und fragte Robert Unmuth, was er empfunden hätte. Lulu konnte sich über die aufkommende Gesprächigkeit im Salon nur wundern. Sie setzte sich neben Dr. Schwarz, der sich wieder von Außerirdischen, zugegeben erregenden Außerirdischen, in die Zange genommen fühlte. Er erlaubte sich, zwischen die Beine der Nutte zu schauen, und wenn Außerirdische und Kosmos merkwürdigerweise in der Gedankenwelt des Dr. Peter Schwarz eine Rolle spielten, so bot die nicht rasierte Frau an dieser Stelle den Anblick eines versteckten Malstrom - das unabdingbare schwarze Loch in der schwarzschen Phantasie - welches seine Lebensgeister in Form von Erregung in Bewegung setzte, zum Sieden brachte und letztendlich würde das verborgene Loch das in Bewegung geratene aufsaugen und es - oder auch ihn - verschwinden lassen. War es an sich unklar, ob er noch existierte, während er ficken würde, so schien es sicher, dass nach einem dramatischen Finale seine Existenz nur noch eine Schattenexistenz sein würde.
Die Frage war nun, wann der Untergang eingeleitet wurde. Es schien so, dass die beiden Außerirdischen mittels Telepathie zu einem schnellen Handeln aufforderten.
Lulu gestattete sich an ihrem Glas zu nippen, ohne damit eine größere Pause einzuleiten. “Ich bin professionell genug, den nächsten Herrn sofort zu bedienen!” Sie hatte sich angewöhnt häufig ältere und noblere Kundschaft mit “Herr” anzureden. Sie dachte sich, dass die Anrede bei diesen gut ankommen würde. Der nächste Herr schien ein schwieriger Fall zu werden. Warum befasste sich dieser nicht mit ihren Titten? Dr. Schwarz war ein Herr in der Klemme. Er konnte sich schlecht aus seiner erregten Versteinerung lösen: Sollte er sich entschuldigen, nach Hause gehen? Seinen Rückzug ins Gästezimmer einfordern? Die Bedrohung saß neben ihm und Elfriede war nun für ihn wie unerreichbar. Er konnte sich doch nicht vor seinen Kollegen verdrücken, weder nach Hause noch ins Gästezimmer, denn so etwas wie eine zu leistende Mutprobe schwang im Salon mit und glücklicherweise ließ seine Versteinerung ebenfalls aktive Feigheit nicht zu.
Seine schwere Zunge löste sich überraschend und machte erregt Elfriede zum Thema, die zwar unerreichbar war, aber dennoch in der Nähe. “Elfriede soll in die Küche gehen!” Und er brachte sogar den Mut aufzusagen: “Ich schäme mich vor ihr.” Da Elfriede unerreichbar war, wandte er sich mit seinen Worten nicht direkt an Elfriede, sondern allgemein an den Salon und dieser entwickelte ein gewisses Verständnis für seine Forderung. Elfriede würde sich ums Kartoffelgratin und die Gemüsebeilage in Tomatensauce - denn das war von ihr vorgesehen, kümmern müssen, während sich die Außerirdischen Dr. Schwarz vornahmen. Eine gewisse Enttäuschung breitete sich bei Elfriede aus, aber einerseits war es durchaus richtig, dass das Kartoffelgratin nach ihr verlangte, auch musste sie sich ein wenig um den Braten kümmern, und andererseits hatte sie das Gefühl, Dr. Schwarz zu verstehen. Ihre Präsenz war nur damit zu rechtfertigen, den erwünschten ungehemmten Verlauf des Abends zu fördern und in ihrer Anwesenheit gab’s für den Doktor offensichtlich ein Problem, so sehr sie dies auch bedauerte. Ohne eine weitere direkte Aufforderung abzuwarten, verschwand die aparte Elfriede in die Küche und schloss sogar die Tür. Der Hauch von Verliebtsein, den Dr. Schwarz für Elfriede empfunden hatte, wurde durch die massive Präsenz von Lulu in eine andere Dimension verschoben, die dem Bewusstsein von Dr. Schwarz nicht zugänglich war, und wenn man auch als ein Motiv des erregten, verzweifelten und versteinerten Doktors vermuten kann, dass er seine Angebetete unter deren Augen nicht betrügen wollte, so war eine überwiegende Scham Hauptgrund Elfriede zu verbannen. Seine Philosophenfreunde mochten diskutieren und philosophieren, während Lulu über ihn kam. Diese öffnete geil ihren Mund und fuhr ihre Zunge raus, um an dem Doktor zu lecken. Wie gesagt ist es ein Vorurteil, dass gut bezahlte Nutten nicht küssen. Die Hände des Doktors kamen - vielleicht ferngesteuert - in Berührung mit dem Rücken der Nutte, während diese zu einem Kuss
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