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Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Künst­ler. Ich schi­en zu ih­ren aus­er­wähl­ten Op­fern zu ge­hö­ren. In letz­ter Zeit hat­ten sie mir vor je­dem Ein­satz ein an­de­res Ge­sicht ver­lie­hen, und ich konn­te von Glück spre­chen, wenn es nur bei klei­nen Ver­for­mun­gen ge­blie­ben war. We­nigs­tens hat­te mir der Chef­arzt an ei­nem Kol­le­gen be­wie­sen, daß die Ent­fer­nung der Auf­pflan­zun­gen oh­ne wei­te­res mög­lich war.
    Noch schlim­mer sah mein Schä­del aus. Die blut­ro­te Nar­be be­gann über der lin­ken Schlä­fe. Von da aus zog sie sich über den Kopf hin­weg und en­de­te am obers­ten Nacken­wir­bel. Das war mein »bö­ser Un­fall«!
    An­sons­ten war ich von nun an der be­dau­erns­wer­te Kom­man­dant ei­nes ge­heim­ni­sum­wit­ter­ten Raum­schif­fes, das in der un­er­gründ­li­chen Phan­ta­sie un­se­res Al­ten den Mars er­reicht hat­te.
    Da man sehr wohl wuß­te, daß die ers­te Ex­pe­di­ti­on schief­ge­gan­gen war, hat­te man ein­fach ei­ne zwei­te er­fun­den.
    Auf Grund der sorg­fäl­ti­gen Vor­be­rei­tun­gen der GWA wa­ren im Space-De­par­te­ment al­le nö­ti­gen Ak­ten, Ge­heim­be­rich­te und For­schungs­er­geb­nis­se hin­ter­legt wor­den. Man pfleg­te kein ver­meid­ba­res Ri­si­ko ein­zu­ge­hen.
    Über mein Phan­ta­sie-Raum­schiff, die BE­TA, wa­ren wahr­haft gran­dio­se Un­ter­la­gen ge­schaf­fen wor­den. Ich war der an­geb­li­che Kom­man­dant. Bei der Lan­dung hat­te es einen Un­fall ge­ge­ben, bei dem ich so schwer ver­letzt wor­den war.
    Wäh­rend mei­ner Ge­sichts­kor­rek­tur hat­te ich die Eh­re, die tau­send­fäl­ti­gen Din­ge stu­die­ren zu dür­fen. In­zwi­schen hat­te der Al­te da­für ge­sorgt, daß die Mars­rei­se der BE­TA auch auf dem großen Mond­stütz­punkt Lu­na-Port be­kannt ge­wor­den war. Dort gab es nun we­nigs­tens zehn Men­schen, die über den streng ge­hei­men Flug ori­en­tiert sein muß­ten.
    Es war ei­ne um­fang­rei­che Ar­beit ge­we­sen, aber ich wuß­te noch nicht, warum man das al­les un­ter­nom­men hat­te. Das Rä­der­werk der GWA dreh­te sich längst auf Hoch­tou­ren, und ich durf­te bis­her erst die spär­li­che Vor­ge­schich­te stu­die­ren.
    Ich muß­te al­les Wis­sens­wer­te über das fik­ti­ve Raum­schiff in mei­nem Ge­hirn spei­chern. Der Al­te war da­von über­zeugt, daß ich ei­nes Ta­ges auf die­se Din­ge an­ge­wie­sen wä­re.
    Al­so pauk­te ich die haar­sträu­ben­den Lü­gen und bil­de­te mir ein, ich wä­re wirk­lich der Kom­man­dant der zwei­ten US-Mars­ex­pe­di­ti­on.
    In aus­ge­spro­chen groß­zü­gi­ger Wei­se wur­den da­bei die For­schungs­er­geb­nis­se der wirk­li­chen Ex­pe­di­ti­on ver­wer­tet. Ich wuß­te al­les über die sa­gen­haf­ten Städ­te und tech­ni­schen Ein­rich­tun­gen ei­nes längst ver­schol­le­nen Pla­ne­ten­vol­kes.
    Die An­ga­ben über mein Raum­schiff stamm­ten vom For­schungs­team des Pro­fes­sors Dr. Dr. Scheu­ning, dem ich schon den vor­an­ge­gan­ge­nen Ein­satz zu ver­dan­ken hat­te. Im­mer­hin hat­te uns Scheu­ning stich­hal­ti­ge und be­weis­ba­re Da­ten über ein schwe­res Plas­ma­trieb­werk ge­lie­fert, die ich zu­sätz­lich noch be­herr­schen muß­te.
    Un­se­re Pa­ra­psy­cho­lo­gen hat­ten den Ver­such un­ter­nom­men, mich in Tief­hyp­no­se zu schu­len. Er war rest­los miß­lun­gen, da ich mit mei­nem künst­lich ge­stör­ten Ge­hirn nicht mehr hyp­no­ti­sier­bar war. Al­so muß­te ich auf die­se an­ge­neh­me Art des Ler­nens ver­zich­ten.
    Jetzt wa­ren die klei­nen Wun­den end­gül­tig aus­ge­heilt. Ich war fit zum Ein­satz, ob­wohl ich nach wie vor nicht ge­nau wuß­te, wo­hin man mich dies­mal schi­cken wür­de.
     
    *
     
    Über der Tür flamm­te die ro­te Lam­pe auf. Ich griff nach dem Sprech­ge­rät.
    »Wer ist da?«
    »Mach schon auf, Lan­ger. Ich bin es nur«, klang ei­ne ver­trau­te Stim­me aus dem Laut­spre­cher.
    Au­ßer dem Al­ten durf­ten mich nur Han­ni­bal und TS-19 mit mei­nem neu­en Ge­sicht se­hen. Die Vor­sichts­maß­nah­men wur­den wie­der der­art streng, daß man nur re­si­gnie­ren konn­te.
    Ich leg­te die be­reits her­vor­ge­hol­te Fo­li­en­mas­ke zur Sei­te und drück­te auf den

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