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Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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konn­te man si­cher sein, daß wir sie we­ni­ge Ta­ge spä­ter be­sa­ßen.
    Das Vor­zim­mer wur­de von der at­trak­ti­ven Se­kre­tä­rin in der dunklen Uni­form be­treut. Es war die be­rühmt­be­rüch­tig­te Miß »Mil­ler«, die nie­mals in ih­rem Le­ben das ech­te Ge­sicht ei­nes ak­ti­ven Agen­ten ge­se­hen hat­te. Da­für kann­ten wir sie al­le.
    »Ist der Chef mit den Be­spre­chun­gen fer­tig?« frag­te ich ge­dämpft.
    Sie zuck­te nur mit den Schul­tern.
    »Ich weiß nicht, wo­von Sie spre­chen, Sir!« ant­wor­te­te sie.
    Nun, viel­leicht wuß­te sie wirk­lich nichts. Sie konn­te schwei­gen wie ein Grab. Ich hat­te sie manch­mal ge­tes­tet, aber stets er­geb­nis­los.
    Au­gen­bli­cke spä­ter glit­ten die schwe­ren Stahl­flü­gel auf. Wir durf­ten ein­tre­ten. Vor uns lag der rie­si­ge Ar­beits­raum, in dem der so­ge­nann­te Schreib­tisch do­mi­nier­te.
    Die Me­tall­kon­struk­ti­on mit den un­zäh­li­gen Kon­troll­bild­flä­chen, He­beln, Druck­tas­ten und Schal­tern hät­te viel bes­ser in die Schalt­zen­tra­le ei­nes ato­ma­ren Groß­kraft­wer­kes ge­paßt.
    Ge­ne­ral Re­ling war al­lein; ein schlech­tes Zei­chen.
    Er deu­te­te auf zwei reich­lich un­be­que­me Sitz­ge­le­gen­hei­ten. Das Licht der künst­li­chen Son­ne fiel auf un­se­re Ge­sich­ter, be­zie­hungs­wei­se auf die Hül­len über un­se­ren Köp­fen. Es war al­les so un­per­sön­lich und be­drückend. So­gar Han­ni­bal hielt den vor­lau­ten Mund – und das woll­te et­was hei­ßen.
    »In Ord­nung, Kon­nat, Sie ver­ges­sen ab heu­te Ih­ren Na­men«, be­gann der un­ter­setz­te Mann in der dunklen Uni­form. Was will man da ant­wor­ten?
    »Sie hei­ßen von nun an Ro­bin Tron­ker, ehe­ma­li­ger Kom­man­dant der BE­TA. Nach der er­folg­rei­chen Rück­kehr sind Sie vom Oberst zum Ge­ne­ral­ma­jor be­för­dert wor­den. Uni­for­men, Pa­pie­re und so wei­ter be­kom­men Sie. In den Le­gi­ti­ma­tio­nen fin­den Sie Ihr neu­es Ge­sicht, Gau­men­ab­druck, Schwin­gungs­quo­te der Groß­hirn­rin­de und In­tel­li­genz­quo­te in Neu Orb­ton-Ein­hei­ten. Da Sie in­fol­ge Ih­rer schwe­ren Ver­wun­dun­gen im Raum­dienst nicht mehr ver­wen­det wer­den sol­len, hat Ih­nen der Prä­si­dent per­sön­lich das Kom­man­do über den Raum­ha­fen Lu­na-Port an­ge­bo­ten. Ih­re Ver­diens­te wer­den da­mit be­lohnt, und Sie ha­ben na­tür­lich an­ge­nom­men. Zu­gleich wer­den Sie zum Kom­man­deur der Eli­te­ein­heit Lu­na-Port er­nannt. Das be­deu­tet, daß Sie sich Ner­ven aus Stahl zu­le­gen müs­sen. Sie müs­sen mehr wis­sen, mehr kön­nen, mehr aus­hal­ten und schnel­ler rea­gie­ren als je­der ein­zel­ne Sol­dat der tau­send Mann star­ken Spe­zi­al­trup­pe, die wir aus dem Gros der Kön­ner aus­ge­siebt ha­ben. Wir ha­ben da­für ge­sorgt, daß Sie be­reits einen ge­wis­sen Nim­bus er­hal­ten ha­ben.«
    Er sah mich an, als wä­re ich ein großer Held. Han­ni­bal be­gann zu grin­sen.
    »Das wird die Sa­che er­leich­tern. Neue Kom­man­deu­re wer­den im­mer miß­trau­isch auf­ge­nom­men. Un­ter­neh­men Sie et­was, um den Leu­ten Ih­re Fä­hig­kei­ten zu be­wei­sen. In der ver­gan­ge­nen Wo­che sind vier­und­zwan­zig neue Plas­ma-Jä­ger auf Lu­na-Port an­ge­kom­men. Sie ken­nen die re­vo­lu­tio­näre Ma­schi­ne wie Ih­re Ta­sche. Füh­ren Sie den Bur­schen vor, wie man da­mit im luft­lee­ren Raum und un­ter Mond­schwe­re­be­din­gun­gen fliegt, und Sie wer­den von den Leu­ten ak­zep­tiert. De­nen kön­nen Sie nur mit Leis­tung im­po­nie­ren. Des­halb möch­te ich Ih­nen ra­ten, auf groß­mäu­li­ge Re­de­wen­dun­gen zu ver­zich­ten.«
    Ich be­griff erst, als der Zwerg zu schimp­fen be­gann. Der Al­te hat­te mich mit dem letz­ten Satz gar nicht ge­meint.
    »Ich bit­te um Ru­he! Utan, Sie fun­gie­ren als Or­don­nanz­of­fi­zier. Sind die Wun­den auf Ih­rer Brust gut ver­heilt?«
    Ja, das wa­ren sie. Der Klei­ne war bes­ser weg­ge­kom­men als ich. Die Chir­ur­gen hat­ten ihm nur ei­ni­ge Nar­ben auf Rücken und Brust ge­zau­bert, da er ja auch in dem »ver­un­glück­ten« Raum­schiff ge­we­sen sein soll­te.
    Im nächs­ten Au­gen­blick um­faß­te der

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