Eliteeinheit Luna Port
konnte man sicher sein, daß wir sie wenige Tage später besaßen.
Das Vorzimmer wurde von der attraktiven Sekretärin in der dunklen Uniform betreut. Es war die berühmtberüchtigte Miß »Miller«, die niemals in ihrem Leben das echte Gesicht eines aktiven Agenten gesehen hatte. Dafür kannten wir sie alle.
»Ist der Chef mit den Besprechungen fertig?« fragte ich gedämpft.
Sie zuckte nur mit den Schultern.
»Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen, Sir!« antwortete sie.
Nun, vielleicht wußte sie wirklich nichts. Sie konnte schweigen wie ein Grab. Ich hatte sie manchmal getestet, aber stets ergebnislos.
Augenblicke später glitten die schweren Stahlflügel auf. Wir durften eintreten. Vor uns lag der riesige Arbeitsraum, in dem der sogenannte Schreibtisch dominierte.
Die Metallkonstruktion mit den unzähligen Kontrollbildflächen, Hebeln, Drucktasten und Schaltern hätte viel besser in die Schaltzentrale eines atomaren Großkraftwerkes gepaßt.
General Reling war allein; ein schlechtes Zeichen.
Er deutete auf zwei reichlich unbequeme Sitzgelegenheiten. Das Licht der künstlichen Sonne fiel auf unsere Gesichter, beziehungsweise auf die Hüllen über unseren Köpfen. Es war alles so unpersönlich und bedrückend. Sogar Hannibal hielt den vorlauten Mund – und das wollte etwas heißen.
»In Ordnung, Konnat, Sie vergessen ab heute Ihren Namen«, begann der untersetzte Mann in der dunklen Uniform. Was will man da antworten?
»Sie heißen von nun an Robin Tronker, ehemaliger Kommandant der BETA. Nach der erfolgreichen Rückkehr sind Sie vom Oberst zum Generalmajor befördert worden. Uniformen, Papiere und so weiter bekommen Sie. In den Legitimationen finden Sie Ihr neues Gesicht, Gaumenabdruck, Schwingungsquote der Großhirnrinde und Intelligenzquote in Neu Orbton-Einheiten. Da Sie infolge Ihrer schweren Verwundungen im Raumdienst nicht mehr verwendet werden sollen, hat Ihnen der Präsident persönlich das Kommando über den Raumhafen Luna-Port angeboten. Ihre Verdienste werden damit belohnt, und Sie haben natürlich angenommen. Zugleich werden Sie zum Kommandeur der Eliteeinheit Luna-Port ernannt. Das bedeutet, daß Sie sich Nerven aus Stahl zulegen müssen. Sie müssen mehr wissen, mehr können, mehr aushalten und schneller reagieren als jeder einzelne Soldat der tausend Mann starken Spezialtruppe, die wir aus dem Gros der Könner ausgesiebt haben. Wir haben dafür gesorgt, daß Sie bereits einen gewissen Nimbus erhalten haben.«
Er sah mich an, als wäre ich ein großer Held. Hannibal begann zu grinsen.
»Das wird die Sache erleichtern. Neue Kommandeure werden immer mißtrauisch aufgenommen. Unternehmen Sie etwas, um den Leuten Ihre Fähigkeiten zu beweisen. In der vergangenen Woche sind vierundzwanzig neue Plasma-Jäger auf Luna-Port angekommen. Sie kennen die revolutionäre Maschine wie Ihre Tasche. Führen Sie den Burschen vor, wie man damit im luftleeren Raum und unter Mondschwerebedingungen fliegt, und Sie werden von den Leuten akzeptiert. Denen können Sie nur mit Leistung imponieren. Deshalb möchte ich Ihnen raten, auf großmäulige Redewendungen zu verzichten.«
Ich begriff erst, als der Zwerg zu schimpfen begann. Der Alte hatte mich mit dem letzten Satz gar nicht gemeint.
»Ich bitte um Ruhe! Utan, Sie fungieren als Ordonnanzoffizier. Sind die Wunden auf Ihrer Brust gut verheilt?«
Ja, das waren sie. Der Kleine war besser weggekommen als ich. Die Chirurgen hatten ihm nur einige Narben auf Rücken und Brust gezaubert, da er ja auch in dem »verunglückten« Raumschiff gewesen sein sollte.
Im nächsten Augenblick umfaßte der
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