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Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Öff­nungs­knopf.
    Der Klei­ne schlän­gel­te sich durch die Tür. An­ders wa­ren sei­ne Be­we­gun­gen nicht zu be­zeich­nen.
    Als ich sei­nen düs­te­ren Ge­sichts­aus­druck und sein ge­küns­tel­tes Grin­sen be­merk­te, wuß­te ich, daß es end­lich so­weit war.
    »Fein siehst du aus, schö­ner Mensch«, be­grüß­te er mich. »Darf man Platz neh­men?«
    »Wie hoch wird man ei­gent­lich für einen Tot­schlag im Af­fekt be­straft?« ant­wor­te­te ich mit ei­nem so dro­hen­den Un­ter­ton, daß er vor­sichts­hal­ber den Platz wech­sel­te.
    »Be­herrsch dich, Großer«, sag­te er be­sänf­ti­gend. »Ich will dir ja nichts tun.«
    Er war wie­der sehr be­schei­den in sei­nen Äu­ße­run­gen, doch wa­ren sie nur ein Vor­spiel.
    »Al­so?« er­kun­dig­te ich mich.
    Das ei­ne Wort lang­te völ­lig, um ihn an un­se­re Auf­ga­be zu er­in­nern.
    »In ei­ner hal­b­en Stun­de Be­fehls­emp­fang beim Al­ten. Letz­te In­for­ma­tio­nen über Ein­satz­ge­biet, Son­der­waf­fen und Ver­bin­dungs­leu­te. TS-19 ist schon vor vier­zehn Stun­den mit ei­nem Ku­rier­schiff ge­st­ar­tet. Er be­zieht Ver­bin­dungs­stel­lung in ei­nem vor­be­rei­te­ten Stütz­punkt na­he bei Lu­na-Port. Er wird von ei­nem an­de­ren Agen­ten un­ter­stützt. Vor vier­und­zwan­zig Stun­den ist der kom­man­die­ren­de Ge­ne­ral des Raum­ha­fens Lu­na-Port ver­un­glückt wor­den.«
    »Wor­den?«
    »Si­cher, was denkst du denn! Ex­plo­si­ver Druck­ver­lust in ei­nem Au­ßen­werk. Ist so sau­ber ge­macht, daß nie­mand Ver­dacht ge­schöpft hat. Der Ge­ne­ral war durch ei­ne leicht zum Zer­plat­zen zu brin­gen­de Ko­pie aus un­se­ren Spe­zi­al­werk­stät­ten er­setzt wor­den. Das Ding wur­de vom GWA-Au­ßen­dienst so­fort be­schlag­nahmt. Der Ge­ne­ral ist vor drei Stun­den an­ge­kom­men. Er ge­nießt jetzt Schutz­haft mit al­lem Kom­fort. Un­ser Al­ter ist sehr ak­tiv, wie?«
    Die Sa­che lief ja tur­bu­lent an. Un­an­ge­neh­me Ah­nun­gen be­fie­len mich, doch der Klei­ne konn­te mir auch kei­ne Aus­künf­te ge­ben.
    »Mensch, sa­ge nur nicht, ich soll den neu­en Kom­man­deur spie­len«, stot­ter­te ich. Schweiß trat auf mei­ne Stirn. »Lu­na-Port ist der be­deu­tends­te Raum­ha­fen auf dem Mond. Große Schif­fe kön­nen nur dort ver­sorgt wer­den, und au­ßer­dem fin­det man sonst nir­gends ei­ne wirk­lich leis­tungs­fä­hi­ge Werft. Dar­über hin­aus …«
    Ich stock­te bei dem Ge­dan­ken. Han­ni­bal be­gann freud­los zu la­chen.
    »Ja, ich weiß. Da oben gibt es ei­ne Trup­pen­gat­tung, die man nicht um­sonst ›Eli­te­ein­heit Lu­na-Port‹ nennt. Du wirst dir al­ler­hand Kön­nen aus den Fin­gern zau­bern müs­sen, wenn du vor den Leu­ten be­ste­hen willst. Das ist aber nur ei­ne Ver­mu­tung.«
    »Hof­fent­lich bleibt es da­bei.« Mei­ne Fin­ger glit­ten un­be­wußt über mein un­ebe­nes Ge­sicht. »Hof­fent­lich!«
    Noch ein­mal gin­gen wir die wich­tigs­ten Da­ten über die an­geb­li­che BE­TA durch. Han­ni­bal soll­te als Ra­dar­fun­ker an der Rei­se teil­ge­nom­men ha­ben. Er muß­te al­so in­for­miert sein.
    Nach ge­nau ei­ner hal­b­en Stun­de wur­den wir von zwei ak­ti­ven Agen­ten ab­ge­holt. Un­ter mei­ner Fo­li­en­mas­ke fühl­te ich mich aus­nahms­wei­se ein­mal wohl, da man so mein neu­es Ge­sicht nicht mehr se­hen konn­te.
    Die Roll­bän­der brach­ten uns zur ers­ten Pan­zer­schleu­se des ge­wal­ti­gen Be­ton­rie­sen, in dem der Al­te sein Do­mi­zil auf­ge­schla­gen hat­te. Wir nann­ten das hun­dert­fünf­un­dacht­zig Stock­wer­ke ho­he Bau­werk »Vam­pir­turm«.
    Wie­der ein­mal muß­ten wir die vie­len Si­che­rungs­ein­rich­tun­gen pas­sie­ren, die bis jetzt ih­ren Zweck ta­del­los er­füllt hat­ten.
    In dem Ge­bäu­de war es sehr still. Hier wi­ckel­te sich al­les voll­au­to­ma­tisch ab, und die Kon­trol­len ver­ur­sach­ten kei­nen Lärm. An­ders ging es in den Ne­ben­blocks der rie­si­gen Fes­tung weit au­ßer­halb von Wa­shing­ton zu. Dort ar­bei­te­ten Tau­sen­de der fä­higs­ten Wis­sen­schaft­ler und Tech­ni­ker mit den mo­d­erns­ten und bes­ten Ge­rä­ten. Wenn ir­gend­wo ei­ne neue Ma­schi­ne ent­wi­ckelt wur­de, so

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