Eliteeinheit Luna Port
Chef meinen Kopf und zog höchstpersönlich die Hüllenmaske ab. Prüfend besah er sich die große Wunde an meinem Kopf.
»Wunderbar«, murmelte er nachdenklich. »Ein guter Grund für Ihre absolute Immunität gegen Hypnose und Suggestion. Die schweren Schädelbrüche und Rindenverletzungen haben das eben bewirkt, verstanden!«
Jetzt wußte ich erst, warum sie mir die daumenbreite Verletzung über den halben Schädel gelegt hatten. Natürlich, ich war der Mann mit dem toten Gehirn.
»Sie werden zu jeder Zeit logisch und glaubwürdig erklären können, warum Sie in keiner Weise beeinflußbar sind. Die einzige Lösung überhaupt.«
In meiner Kehle schien ein dicker Kloß zu sitzen, da mir allerhand schwante.
»Wieso, besteht denn die Aussicht, daß ich mich gegen solche Einflüsse wehren muß?«
Sein Gesicht hätte man gut mit einem fahlen Marmorblock verwechseln können.
»Noch schlimmer, Konnat! Sie werden gleich zu sehen bekommen, was wir in härtester Arbeit und unter Einsatz aller Mittel herausgefunden haben. Die Sache mit dem russischen Schiff war für uns nur noch eine Bestätigung. Ich sagte Ihnen schon, daß ich Sie nicht nur wegen Marschall Sidjorow zum Nordpol gerufen habe. Sie sollten auch die Leiche aus nächster Nähe sehen.«
»Warum?« fragte ich stockend. »Was … was ist denn überhaupt unsere Aufgabe?«
»Kommen Sie. Wir haben alles vorbereitet. Sie ahnen ja gar nicht, mein Lieber, was auf dem Mond gespielt wird. Wir erhielten schon verdächtige Meldungen, als Sie noch in Asien tätig waren. Das liegt nun bald drei Monate zurück. Seither haben wir nicht geschlafen. Die Russen bemerkten den unheimlichen Einfluß erst, als man ihnen die Rakete abschoß. Folgen Sie mir! Unsere Geistesakrobaten warten. Setzen Sie wieder Ihre Maske auf. Ihr Gesicht darf keinesfalls gesehen werden.«
Ich schritt mit gemischten Gefühlen hinter ihm her. Unser Einsatzgebiet lag auf Luna, das war ziemlich klar. Was aber war dort geschehen? Es gehörte zu den nervenzermürbenden Angewohnheiten der GWA-Führung, die Spezialagenten wochenlang mit Theorien zu beschäftigen. Erst im letzten Augenblick wurde uns mitgeteilt, was wir eigentlich zu tun hatten. Dann war es jedoch immer so, daß die vorangegangene Theorie unerläßlich zur Lösung der eigentlichen Aufgabe war. Wir standen wieder an einem Brennpunkt, das war sicher.
*
Der lange Raum lag in den Kellergeschossen des Gehirnblocks, wie wir den Betongiganten mit dem elektronischen Robot auch nannten. Vor uns wölbte sich die weite Bildfläche, auf der soeben die ersten Szenen anliefen. Ich hörte die mechanische »Stimme« des Gehirns. Natürlich war es wieder zur Auswertung der mühevoll zusammengetragenen Mosaiks benutzt worden. Dafür waren die Daten jedoch so zuverlässig, wie sie es angesichts der vielen Einzelergebnisse überhaupt sein konnten.
Außer uns waren nur noch einige beamtete GWA-Wissenschaftler anwesend. Ich kannte sie nicht, und sie wußten nicht, wen sie in mir zu sehen hatten.
Es waren nur wenige Meter Film, die uns vorgeführt wurden. Weitaus interessanter waren die mathematisch ermittelten Ergebnisse des Roboters.
»Die geologische Expedition von Professor Ruklis«, erklärte der Automat. »Ruklis hatte den Auftrag, die Geheimnisse der noch unerforschten Albara-Senkung auf der Rückseite des Trabanten zu erforschen. Die vorangegangene Expedition hatte festgestellt, daß es sich weder um einen ehemals vulkanischen Krater, noch um eines der üblichen Ringgebirge infolge Meteoreinschlag handeln könnte. Die Auswertungen lassen vermuten, daß die
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