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Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Eis­bre­chers schi­en nie­mals ge­heizt wor­den zu sein. Es herrsch­te bit­te­re Käl­te. Die drei be­waff­ne­ten Pos­ten vor dem grau­en Stahl­schott tru­gen heiz­ba­re Kom­bi­na­tio­nen.
    Sie lie­ßen uns wort­los pas­sie­ren, nach­dem der Mar­schall ei­ne kur­ze Hand­be­we­gung ge­macht hat­te.
    Quiet­schend schwang das Luk auf. Da­hin­ter lag ein dunk­ler Raum, aus dem uns eben­falls Ei­ses­käl­te ent­ge­gen­schlug.
    »Was wir Ih­nen jetzt zei­gen, soll Sie bei Ih­rem kom­men­den Ein­satz im­mer dar­an er­in­nern, daß Sie erst schie­ßen und dann fra­gen müs­sen.«
    Die Wor­te hat­te nicht Ge­ne­ral Re­ling, son­dern der rus­si­sche Ab­wehr­chef ge­spro­chen. Mit ra­schem Griff schal­te­te er das Licht an.
    Ich sah ein ver­hüll­tes Et­was auf ei­ner Bah­re.
    Ein Mann der Wa­che ging zö­gernd auf das Ge­stell zu. Dann ent­fern­te er has­tig die Kunst­stoff­pla­ne und blieb in ver­krampf­ter Hal­tung ste­hen.
    Han­ni­bal stöhn­te. Auch ich muß­te mich be­herr­schen. Die Lei­che sah aus, als wä­re sie mit ei­nem Schneid­bren­ner von rechts oben nach links un­ten durch­ge­schnit­ten wor­den. Das Ge­sicht war ver­zerrt. Die feh­len­de Kör­per­hälf­te war nir­gends zu ent­de­cken. Der schwe­re Raum­an­zug war von un­be­kann­ten Ge­wal­ten ge­schwärzt und an­ge­sengt wor­den.
    Sel­ten hat­te ich einen der­art zu­ge­rich­te­ten Kör­per ge­se­hen.
    TS-19 ver­schwand plötz­lich. Han­ni­bal um­klam­mer­te mei­nen Arm mit sol­cher Ge­walt, daß ich den Griff bis auf die Kno­chen spür­te.
    »Das war Ma­jor Twers­ko­ja, der Kom­man­dant der Mars­ra­ke­te«, sag­te der Chef lei­se. »Wir ha­ben ihn aus dem Schiff ge­holt. Ge­nau hin­se­hen, ich ver­lan­ge das aus­drück­lich.«
    »Warum?« frag­te ich. »Das hät­ten Sie uns er­spa­ren kön­nen.«
    »Ich will Ih­nen er­spa­ren, daß Sie ei­nes Ta­ges ge­nau­so aus­se­hen. Der Kom­man­dant ist in die Schuß­bahn der un­be­kann­ten Waf­fe ge­kom­men. Sie hat sei­nen Kör­per so ent­stellt. Er lag dicht ne­ben dem aus­ge­schmol­ze­nen Loch. Sie er­hal­ten hier­mit Be­fehl, wäh­rend Ih­res be­vor­ste­hen­den Ein­sat­zes mit un­er­bitt­li­cher Här­te zu han­deln. Ha­ben Sie das ver­stan­den?«
    Ich nick­te stumm. Han­ni­bal stieß ein »Ja­wohl« her­vor.
    An­schlie­ßend durf­ten wir ge­hen, doch das Bild des ver­stüm­mel­ten Kör­pers ver­folg­te mich noch stun­den­lang.
    Da­mit war un­ser selt­sa­mer Be­such na­he dem Nord­pol er­le­digt. In der großen Ka­bi­ne wur­den wir ver­ab­schie­det. Ehe wir gin­gen, er­hielt ich je­doch einen noch selt­sa­me­ren Be­fehl.
    »War­ten Sie, HC-9!«
    Ich dreh­te mich lang­sam um. In den grau­en Au­gen des Al­ten schi­en es zu irr­lich­tern, als er mit ei­ner an­ge­deu­te­ten Ver­beu­gung zu den Rus­sen an­ord­ne­te:
    »Mei­ne Her­ren, Ma­jor HC-9 wird der kom­man­die­ren­de Ein­satz­agent sein. Ich le­ge größ­ten Wert dar­auf, Sie als die füh­ren­den Män­ner der Raum­ab­wehr und des Ge­heim­diens­tes mit ihm be­kanntz­u­ma­chen. Es könn­ten Si­tua­tio­nen ein­tre­ten, die das per­sön­li­che Ken­nen un­be­dingt er­for­der­lich ma­chen. Neh­men Sie Ih­re Mas­ke ab.«
    Ich stand stumm und sprach­los. Noch nie­mals in der Ge­schich­te der GWA war ein ak­ti­ver Agent ge­nö­tigt wor­den, Mit­wis­sern sein Ge­sicht zu zei­gen.
    »Neh­men Sie die Mas­ke ab«, wie­der­hol­te er un­er­bitt­lich.
    Ich griff mit den Dau­men un­ter die Fo­li­en­rän­der und zog die Hül­le mit ei­nem Ruck vom Kopf.
    »In­ter­essant«, lä­chel­te Gor­ss­kij. »Ich darf Ih­nen ver­si­chern, Ma­jor, daß Ih­re An­ony­mi­tät ge­wahrt blei­ben wird.«
    »Selbst­ver­ständ­lich«, be­teu­er­te der Mar­schall. »Was ge­den­ken Sie nun zu un­ter­neh­men?«
    Der Al­te gab ei­ni­ge klang­vol­le Er­klä­run­gen oh­ne son­der­li­chen Sinn. Er woll­te nicht Far­be be­ken­nen, was man na­tür­lich be­merk te. Auf die miß­ge­stimm­te Fra­ge ant­wor­te­te er:
    »Aber, mei­ne Her­ren, die Vor­ar­bei­ten lau­fen noch. Sie wer­den so­fort in­for­miert, wenn wir we­sent­li­che Din­ge er­mit­teln. Bis jetzt tap­pen wir auch noch in tiefs­ter

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