Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Auf­nah­me ha­ben. Es muß sich durch­aus nicht um ei­ne Schur­ke­rei han­deln. Je­den­falls weiß der Ab­wehr­chef nichts da­von. Das ha­be ich ein­wand­frei er­mit­telt. Ich ha­be Sie aber nicht nur aus die­sem Grun­de zum Nord­pol kom­men las­sen. Glau­ben Sie das, Kon­nat. Ihr Ge­sicht wird sich so­wie­so ver­än­dern. Er kann Sie ru­hig auf dem Strei­fen ha­ben. Das ha­be ich so­gar ge­wollt. Wenn Sie im Ar­beits­ge­biet auf­tau­chen, wird man Sie kaum mit dem schö­nen Mann ver­wech­seln, den Sie jetzt noch dar­stel­len. Die Mas­ken­bild­ner war­ten schon auf Sie.«
    »Nein, Chef, nicht das!« stöhn­te ich ent­setzt. »Ich weiß schon nicht mehr, wie ich in Wirk­lich­keit aus­se­he.«
    »Macht nichts. Wir ha­ben ta­del­lo­se Un­ter­la­gen. Ei­nes Ta­ges be­kom­men Sie Ihr Ge­sicht zu­rück. Dann wer­den Sie so­gar auf Staats­kos­ten Ih­re von Faust­schlä­gen leicht de­mo­lier­te Na­se los. Wir se­hen uns mor­gen. Viel Glück.«
    Han­ni­bal amü­sier­te sich.
    Jetzt soll­te ich dem Oberst auch noch Er­öff­nun­gen ma­chen, die ihm schwe­re, see­li­sche Wun­den zu­fü­gen muß­ten. Er hat­te bis jetzt kei­ne Ah­nung, wie die Lei­che sei­nes Soh­nes aus­sah.
    »Das gibt einen üb­len Flug«, mein­te Han­ni­bal, als wir wie­der vor dem Bom­ber lan­de­ten. »Ich re­de kei­nen Ton, dar­auf kannst du dich ver­las­sen. Du hast schließ­lich die Be­feh­le er­hal­ten.«
    Ich hät­te in dem Au­gen­blick et­was da­für ge­ge­ben, wenn ich nie­mals GWA-Agent ge­wor­den wä­re.
     
     

5.
     
    Al­les war so freund­lich und hell. Mein Bett war an Be­quem­lich­keit nicht zu über­tref­fen. Die trans­pa­ren­te Wand wirk­te in ih­rem herr­li­chen Far­ben­spiel mehr als be­ru­hi­gend. Es war ein­fach schön. Man hat­te mir al­les ge­ge­ben, was die me­di­zi­ni­sche Tech­nik für gut und rich­tig be­fand – doch hat­te man mich zu ei­nem Scheu­sal ge­macht.
    Ver­bän­de hat­te ich kei­ne tra­gen müs­sen, da die Bio­me­di­zi­ner des GWA-Haupt­quar­tiers längst zum Kle­be­ver­fah­ren über­ge­gan­gen wa­ren. In­fol­ge­des­sen hat­te ich mein ver­un­stal­te­tes Ge­sicht bei je­der Ge­le­gen­heit be­trach­ten und ver­flu­chen kön­nen.
    Vor sechs­und­drei­ßig Stun­den war ich noch ein gut­aus­se­hen­der Mann ge­we­sen. Nun war ich ein be­dau­erns­wer­tes Un­ge­heu­er. So­gar mei­ne lin­ke Au­gen­höh­le hat­te man durch ei­ne ein­ge­pflanz­te Ge­we­be­kul­tur so ver­formt, daß die Trä­nen­drü­sen oh­ne mei­nen Wil­len zu lau­fen be­gan­nen. Las­sen Sie sich ein­mal ein Trief­au­ge ins Ge­sicht zau­bern!
    An­sons­ten sah ich aus wie ein Mann, der mit Mü­he und Not dem Feu­er­tod ent­ron­nen war. Ge­züch­te­tes Ge­we­be­plas­ma hat die Ei­gen­schaft, mit dem nor­ma­len Zell­sys­tem ei­ne in­ni­ge und über­ra­schend schnel­le Ver­bin­dung ein­zu­ge­hen.
    So hat­te man mir win­zi­ge Ein­schnit­te in die Wan­gen ge­macht, die Wun­den sorg­fäl­tig ver­brei­tert und da­nach das vor­ge­form­te Plas­ma auf mein Zell­ge­we­be ge­legt. Der Wachs­tumspro­zeß der auf­ge­pflanz­ten Kul­tur war mit Ar­gus­au­gen und Ro­bot­ge­rä­ten über­wacht wor­den. Mein neu­es Ge­sicht be­stand prak­tisch nur noch aus blau­schim­mern­den Nar­ben. Trotz­dem war es nicht all­zu auf­fäl­lig. Es sah aus, als wä­ren die ur­sprüng­li­chen Wun­den noch viel schlim­mer ge­we­sen. Ein Be­ob­ach­ter hat­te den Ein­druck, als hät­ten die Me­di­zi­ner al­les ver­sucht, um die schlimms­ten Ver­let­zun­gen ei­ni­ger­ma­ßen zu kor­ri­gie­ren.
    Mein Mund war et­was schief, und die rech­te Wan­ge hat­te sich be­son­ders stark ver­än­dert. Wenn ich mich im Spie­gel be­trach­te­te, über­kam mich ge­lin­des Grau­en. Die Plas­ma-Auf­pflan­zun­gen wa­ren je­doch mit den ge­eig­ne­ten Mit­teln in we­ni­gen Mi­nu­ten ab­zutö­ten und fast schmerz­los zu ent­fer­nen. Das ein­zi­ge Na­tür­li­che in die­sen breit­nar­bi­gen Er­hö­hun­gen war mein Blut, das sich einen Weg in das Zucht­ge­we­be ge­bahnt hat­te. Es be­saß glück­li­cher­wei­se kein Ner­ven­sys­tem, was mich er­heb­lich be­ru­hig­te.
    Un­se­re Bio­lo­gen wa­ren ech­te

Weitere Kostenlose Bücher