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Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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da­durch je­doch kein Ri­si­ko her­auf und vers­tieß auch nicht ge­gen die Dienst­vor­schrif­ten. Mein Aus­se­hen glich nach wie vor dem des ech­ten Dr. Clint Hof­art, der im Haupt­quar­tier von Wa­shing­ton ei­ne lu­xu­ri­öse Schutz­haft ge­noß.
    »Mei­ne Ko­de­num­mer ist HC-9. Ma­jor in­ner­halb der Ge­hei­men-Wis­sen­schaft­li­chen-Ab­wehr, ab­ge­stellt ›Zur be­son­de­ren Ver­wen­dung‹. Stütz­punkt ›Yel­low Point‹, 9.720 Fuß über dem Mee­res­s­pie­gel. Un­se­re Be­geg­nung fand im Co­lum­bia-Atom­werk statt. Sie ha­ben mich mit dem neu­ar­ti­gen Raum­jä­ger ver­traut ge­macht. Zu­frie­den?«
    »Völ­lig, Sir«, lau­te­te die lei­se Ant­wort, die von den dump­fen Ge­räuschen in­ner­halb der Mas­ke fast über­tönt wur­de. An den Rän­dern be­merk­te ich dunkle Strei­fen. An­schei­nend trat Blut aus sei­nem Mund. Er stand kurz vor der Schwel­le des To­des.
    »Ihr Auf­trag, Cap­tain!« dräng­te ich so rück­sichts­los, wie ich es in die­ser Si­tua­ti­on sein muß­te.
    Warum hat­te man die­sen groß­ar­ti­gen Flie­ger und Raum­pi­lo­ten auf den ge­fahr­vol­len Weg nach In­ner­asi­en ge­schickt? Er muß­te mit ex­trem ho­her Ge­schwin­dig­keit über die stark ge­si­cher­ten Gren­zen ge­rast sein, da man vor ei­ni­gen Mo­na­ten einen drit­ten Ab­wehr­ring er­öff­net hat­te. Da­mit ging die Ge­fahr nicht nur von Or­tungs­sta­tio­nen mit mo­d­erns­ten Ra­dar- und Ob­jekt-Bild­tas­tern aus, son­dern es droh­ten auch un­zäh­li­ge Ra­ke­ten­bat­te­ri­en mit ro­bot­ge­steu­er­ten Kampf­ge­schos­sen.
    »Filmspu­le, in mei­ner lin­ken Au­ßen­ta­sche«, rö­chel­te er kaum ver­ständ­lich. »Neu­er Kode für die nächs­ten vier­zehn Ta­ge. Sie er­hal­ten ver­schlüs­sel­te Nach­rich­ten. Ich bin nicht nä­her in­for­miert. Soll­te nach der Lan­dung mei­ne Ma­schi­ne zer­stö­ren und bei Ih­nen blei­ben. Sie sol­len schnells­tens ab­ge­holt wer­den. Ihr Chef sag­te, Sie müß­ten sich auf einen au­ßer­ir­di­schen Auf­trag vor­be­rei­ten. Ge­hen Sie schon. Las­sen Sie mich hier. Mei­ne Ma­schi­ne ex­plo­diert in we­ni­gen Mi­nu­ten. Ge­hen Sie!«
    Ich war wie ge­lähmt.
    »Ge­hen Sie«, for­der­te er er­neut. »Ich soll­te Ih­nen nur den SUK-Schlüs­sel über­brin­gen. Mehr weiß ich nicht. Wenn ich in die Hän­de des Geg­ners ge­fal­len wä­re, hät­te ich kaum schwei­gen kön­nen. Al­so hat man mir nichts …«
    Er ver­stumm­te so ab­rupt, daß ich erst Au­gen­bli­cke spä­ter be­griff, was ge­sche­hen war: Er leb­te nicht mehr.
    Plötz­lich fiel mir wie­der sein Hin­weis auf die be­vor­ste­hen­de De­to­na­ti­on ein.
    Na­tür­lich war sein schnel­ler Ato-Jä­ger mit ei­ner au­to­ma­tisch rea­gie­ren­den Spreng­la­dung ver­se­hen, da man bei Flü­gen über dem asia­ti­schen Fest­land im­mer mit Zwi­schen­fäl­len rech­nen muß­te.
    Ich hat­te viel zu we­nig er­fah­ren! Noch nicht ein­mal über die Ur­sa­che sei­ner Bruch­lan­dung hat­te er mich in­for­miert, da ihm die an­de­re Nach­richt an­schei­nend wich­ti­ger er­schie­nen war. Ich nahm je­doch an, daß er trotz sei­ner Im­puls-Ab­stim­mung vom Kon­takt­strahl ei­ner In­land­sta­ti­on er­faßt und fern­lenk­tech­nisch mit Luft­ziel­ra­ke­ten an­ge­grif­fen wor­den war. Das muß­te der don­nern­de Schlag ge­we­sen sein, den wir kurz vor dem Auf­tau­chen der Ma­schi­ne hör­ten.
    Ich öff­ne­te mit klam­men Fin­gern den Ma­gnet­ver­schluß der Au­ßen­ta­sche und ent­nahm ihr das Me­tall­röhr­chen. Die klei­nen Be­häl­ter kann­te ich aus Er­fah­rung und wuß­te des­halb ge­nau, wie ich die Zeit­zün­dung des ein­ge­bau­ten Brand­satzes zu ver­hin­dern hat­te. Lan­ge hät­te es wahr­schein­lich nicht mehr ge­dau­ert. Ich kipp­te die Sper­re vor und ließ die Röh­re in mei­nem An­zug ver­schwin­den.
    Cap­tain Hol­mar hat­te sein Le­ben für ei­ne Sa­che ge­op­fert, die un­ter Um­stän­den einen so ho­hen Preis gar nicht wert war. Wenn sich die GWA-Tech­ni­ker hin­sicht­lich der Sup-Ul­tra-Kurz­wel­le irr­ten, wenn der ewi­ge Geg­ner gar nicht auf die­se Spur ge­kom­men war, so hät­te man oh­ne wei­te­res so­gar im Klar­text spre­chen

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