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Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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kön­nen. Nie­mals hät­te wir einen kom­pli­zier­ten Schlüs­sel zur De­chif­frie­rung ge­braucht, und Hol­mar hät­te nicht in den Tod zu flie­gen brau­chen.
    Nur ein Teil mei­nes Ge­hirns schi­en sich da­mit zu be­schäf­ti­gen. Die an­de­ren Zen­tren ga­ben Be­feh­le und An­wei­sun­gen an mei­ne Hän­de. Fast au­to­ma­tisch brach­te ich die Ro­tor­tur­bi­ne auf Tou­ren und hing gleich dar­auf wie­der über dem Ab­grund.
    Die Sicht war noch schlech­ter ge­wor­den. Es sah bei­na­he so aus, als woll­te es je­den Au­gen­blick wie­der zu schnei­en be­gin­nen. Ich hielt nicht mehr an, son­dern gab nur noch kur­ze Wink­zei­chen, die von den Kol­le­gen ver­stan­den wur­den.
    Wie er­den­frem­de Rie­sen­in­sek­ten schos­sen sie aus ih­ren De­ckun­gen her­vor. Schon hing TS-19 in leicht schrä­ger Hal­tung vor mir. Er war län­ger in die­sen Ber­gen als Han­ni­bal und ich. Un­ser Stütz­punkt muß­te ganz in der Nä­he sein; aber es wä­re frag­lich ge­we­sen, ob wir das ein­zig­ar­tig ge­tarn­te Schlupf­loch in dem ein­set­zen­den Schnee­trei­ben ge­fun­den hät­ten.
    Wir fie­len in ei­ne en­ge Schlucht hin­ab. Rechts und links wuch­sen die Steil­wän­de em­por. Sie hiel­ten we­nigs­tens den hef­ti­ger wer­den­den Wind ab, doch da­für wur­de der Flug noch ge­fähr­li­cher. Die schwe­ren Waf­fen ent­wi­ckel­ten sich zu tücki­schen Ob­jek­ten, die be­strebt zu sein schie­nen, mit den vor­ste­hen­den Eis­za­cken in Kon­takt zu kom­men. Hier und da sah man nack­ten Fels. Dort hat­ten sich we­der Schnee noch Eis hal­ten kön­nen.
    Der Kang­di­kar wur­de im­mer mäch­ti­ger, je tiefer wir ka­men. TS-19 schi­en hier je­de Spal­te zu ken­nen. Oft­mals flo­gen wir durch Glet­scher­ris­se, daß ich schon un­se­re wir­beln­den Ro­to­ren zer­trüm­mert sah. Die Treib­stoff-Meßuhr stand be­reits auf Re­ser­ve. Die Brenn­kam­mer des Mi­kro-Trieb­werks war nur fin­ger­lang, und die An­saug­tur­bi­ne war eben­falls ein win­zi­ges Ag­gre­gat, das aber drei­ßig­tau­send Um­dre­hun­gen mach­te. Die Brenn­kam­mer ver­brauch­te den hoch­wer­ti­gen exo­ti­schen Treib­stoff wie ein Faß oh­ne Bo­den. Es wur­de höchs­te Zeit!
    Weit hin­ter und über uns groll­te es dumpf durch die Ber­ge. Wir sa­hen einen blen­den­den Feu­er­schein auf­zu­cken. Für einen Se­kun­den­bruch­teil be­gann mein Gam­ma­zäh­ler has­tig zu ti­cken.
    Dort oben war Hol­mars Ma­schi­ne in Frag­men­te zer­ris­sen und an­schlie­ßend ver­dampft wor­den. Die GWA schal­te­te je­des ver­meid­ba­re Ri­si­ko aus. An­schei­nend hat­te man vor­sichts­hal­ber ei­ne Mi­kro­Spalt­la­dung in die Rumpf­na­se ein­ge­baut.
    In dem Au­gen­blick war ich fest ent­schlos­sen, dem Al­ten ge­hö­rig die Mei­nung zu sa­gen, falls sich Hol­mars Op­fer­gang als nicht un­be­dingt er­for­der­lich er­wei­sen soll­te. Ich konn­te mir nicht vor­stel­len, daß die Sup-Ul­tra-Kurz­wel­le den Asia­ten be­kannt sein soll­te.
    Sie war durch einen un­wahr­schein­li­chen Zu­fall und im Zu­ge ei­nes ge­wal­ti­gen Ex­pe­ri­ments ent­deckt wor­den, das in den großen Mond-For­schungs­an­stal­ten von Lu­na-Ci­ty be­gon­nen hat­te. Wenn in den La­bors nicht Raum­be­din­gun­gen mit ih­rem ab­so­lu­ten Va­ku­um ge­herrscht hät­ten, wä­re die ab­norm kur­ze Wel­le auch den GWA-Wis­sen­schaft­lern für im­mer un­be­kannt ge­blie­ben. Nicht ein­mal un­se­re mi­li­tä­ri­schen Dienst­stel­len wa­ren dar­über in­for­miert, so daß wir je­der­zeit ein ab­hör­si­che­res Ver­stän­di­gungs­mit­tel für die ak­ti­ven Ein­satz­agen­ten zur Ver­fü­gung hat­ten.
    Nur des­halb hat­te ich das Ge­fühl, daß Cap­tain Hol­mar um­sonst in den Tod ge­flo­gen war.
    Es dau­er­te noch ei­ne Vier­tel­stun­de, bis wir nach­ein­an­der in das klei­ne Loch schlüpf­ten, das sich mit­ten in der fünf­hun­dert Me­ter steil in den Him­mel ra­gen­den Fels­wand ge­öff­net hat­te.
    Wie rie­si­ge Hum­meln flo­gen wir hin­ein. Hilf­rei­che Hän­de zerr­ten uns in den manns­ho­hen Stol­len.
    Als wir uns im In­nern be­fan­den, schloß sich das za­cki­ge Fels­stück. Die Wand sah wie­der so aus, als wä­re dort nichts

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