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Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Hin­sicht Wun­der­kna­ben. Ehe die­se Leu­te et­was als hun­dert­pro­zen­tig ein­wand­frei an­sa­hen, muß­te schon al­ler­lei ge­sche­hen. In un­se­rem Fal­le war es nur ein selt­sa­mer Funk­spruch ge­we­sen. Ei­gent­lich hät­te nur der Al­te über die Sa­che »Gres­co« Be­scheid wis­sen kön­nen. Im­mer­hin war es aber auch mög­lich, daß der GAS-Ge­heim­dienst den lan­ge zu­rück­lie­gen­den Fall …!
    Ich führ­te den Ge­dan­ken nicht zu En­de. Der Mann auf der an­de­ren Sei­te der schrof­fen Eis­schlucht schi­en nicht nur un­ter der grau­sa­men Käl­te zu lei­den. We­nigs­tens trug er ein Atem­ge­rät mit an­ge­häng­ter Druck­fla­sche. Das schi­en ihn noch ei­ni­ger­ma­ßen bei Be­wußt­sein zu hal­ten.
    Ich hob den Arm. Weit über mir tauch­te ei­ne Se­kun­de lang die win­ken­de Hand des Kol­le­gen TS-19 auf.
    Han­ni­bal stieß ei­ni­ge dump­fe Lau­te der Be­frie­di­gung aus. Er nick­te nur, als ich rauh sag­te:
    »Scharf auf­pas­sen, Klei­ner, Feu­er­er­laub­nis, wenn da drü­ben ir­gend et­was schief­ge­hen soll­te. In der Ma­schi­ne kann noch ein zwei­ter Mann sit­zen. Die Damp­f­ent­wick­lung kann von ei­ner harm­lo­sen Ther­mit­la­dung stam­men. Das ein­ge­schmol­ze­ne Loch im Schnee be­ob­ach­ten.«
    Ich griff nach dem klei­nen Knüp­pel über mei­ner rech­ten Schul­ter und brach­te die Tor­nis­ter-Ga­stur­bi­ne auf Tou­ren. Der Treib­stoff wur­de schon knapp. Wir hät­ten Zu­satz­be­häl­ter mit­neh­men sol­len.
    Lei­se heu­lend lie­fen die bei­den ge­gen­läu­fi­gen Ro­tor­blät­ter über mei­nem Nacken an. Un­mit­tel­bar da­nach wur­de ich hart aus dem Schnee ge­ris­sen.
    Mei­ne rech­te Hand ar­bei­te­te an der Blatt­ver­stel­lung, wäh­rend die lin­ke das vor­de­re Griff­stück des schwe­ren MSK um­klam­mer­te. Im Trom­mel­ma­ga­zin steck­ten ein­hun­dert­und­zehn hoch­bri­san­te Ex­plo­siv­ge­schos­se.
    Die Schnell­feu­er­waf­fe hing in mei­ner lin­ken Arm­beu­ge. Mein Atem­gas ström­te über die Vor­wärmspu­le, ehe es in mei­ne Lun­gen ge­lang­te. Ob auch der of­fen­sicht­lich schwer ver­wun­de­te Flie­ger ei­ne sol­che An­nehm­lich­keit ge­noß? Ich wuß­te aus trü­ben Er­fah­run­gen, daß es nicht be­son­ders an­ge­nehm ist, eis­kal­te Sau­er­stoff­ga­se zu in­ha­lie­ren. Mensch­li­che At­mungs­or­ga­ne rea­gie­ren auf ei­ne rau­he Ver­sor­gung aus­ge­spro­chen ne­ga­tiv.
    Wäh­rend ich die­sen Ge­dan­ken nach­hing und mich an­sons­ten auf die ar­tis­ti­schen Schuß­leis­tun­gen der bei­den Kol­le­gen ver­ließ, flog ich über die Eis­schlucht hin­weg. Flüch­tig dach­te ich an den dro­hen­den Berg­tod. Wenn hier die win­zi­ge An­trieb­stur­bi­ne ver­sag­te, gab es kei­ne Ret­tung mehr.
    Der hef­ti­ge Sturm riß mich um ei­ni­ge Me­ter nach rechts, wo die spitz­na­si­gen Eis­za­cken aus der Wand her­vor­wuch­sen. Sie wa­ren mehr als dro­hend; sie wa­ren die Ver­kör­pe­rung ei­ner gna­den­lo­sen Na­tur.
    Ich kämpf­te mit laut auf­heu­len­der Tur­bi­ne ge­gen den böi­gen Eis­wind an. Schließ­lich setz­te ich so hart auf, daß ich bis zu den Ober­schen­keln im an­ge­weh­ten Neu­schnee ver­sank.
    Vor mir lag die Ge­stalt im Druck­an­zug der Großasia­ti­schen-Raum­ab­wehr. Der halb­run­de Helm hing zu­rück­ge­klappt in den ein­ge­ris­se­nen Schul­ter­schar­nie­ren, aber die Atem­mas­ke saß noch über Mund und Na­se.
    Das Ge­sicht des Man­nes war halb im Schnee ver­bor­gen. Hun­dert­tau­sen­de von fei­nen Eis­kris­tal­len peitsch­ten in sei­ne bläu­lich ver­fro­re­ne Haut. Die lin­ke Hüf­te schi­en schwer ver­letzt zu sein. Dort war so­gar sei­ne wi­der­stands­fä­hi­ge Hö­hen­be­klei­dung zer­ris­sen.
    Ich wa­te­te has­tig nach vorn. Mein MSK droh­te noch im­mer. Das än­der­te sich so­fort, als der Gam­ma­zäh­ler an mei­nem Hand­ge­lenk zu ti­cken be­gann.
    Das Ge­räusch war im Heu­len des Win­des kaum zu hö­ren, doch da­für sprach die rhyth­misch auf­zu­cken­de Kon­trol­lam­pe ei­ne deut­li­che Spra­che. Der Mann hat­te zwei­fel­los ei­ne ho­he Gamma­do­sis ab­be­kom­men. Wenn er nicht in den nächs­ten Mi­nu­ten ei­ne

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