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Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ab­sor­ber­sprit­ze be­kam, war er ret­tungs­los ver­lo­ren.
    Die in der Schnee­mau­er kaum sicht­ba­re Ma­schi­ne strahl­te noch we­sent­lich här­ter. Für mich wur­de es schon wie­der Zeit, die­se ge­fähr­li­che Nach­bar­schaft zu ver­las­sen.
    Dann sah ich plötz­lich in sei­ne Au­gen. Sie wa­ren hell und klar, kei­nes­wegs ver­gleich­bar mit de­nen ei­nes Asia­ten. Sein Kör­per muß­te be­reits völ­lig er­starrt sein. Als ich sei­nen ver­renk­ten Arm un­ter dem schwe­ren Kör­per her­vor­zie­hen woll­te, schüt­tel­te er nur den Kopf. Er wuß­te, daß sei­ne Stun­de ge­kom­men war.
    Ich warf mei­ne Waf­fe über die Schul­ter. Der Lauf schlug ge­gen den Kunst­stoff­be­häl­ter mit mei­nem Tur­bi­nen­treib­stoff. Als sich mein Ohr der Atem­mas­ke nä­her­te, er­kann­te ich end­lich das schma­le, mar­kan­te Ge­sicht.
    »Cap­tain Hol­mar!« rief ich über­rascht.
    Ich riß den stei­fen Kör­per hoch und bet­te­te ihn in mei­ne Ar­me. Der Gam­ma­zäh­ler tick­te stär­ker. Aus der auf­ge­ris­se­nen Hüf­te des Ver­wun­de­ten si­cker­te Blut.
    Ich muß­te laut spre­chen, da­mit er mei­ne Wor­te ver­ste­hen konn­te.
    »Nicht re­den, kei­nen Ton. Ich brin­ge Sie in den Stütz­punkt. Wir müs­sen hier schleu­nigst ver­schwin­den. Sind Sie an­ge­grif­fen wor­den?«
    Als ich den Ver­such mach­te, ihn ganz aus dem Schnee zu zie­hen, schüt­tel­te er den Kopf. Schmer­zen schi­en er auf Grund der Durch­küh­lung nicht mehr zu ver­spü­ren. Viel­leicht hat­te er sich auch das hoch­wirk­sa­me Me­di­ka­ment aus der au­to­ma­ti­schen, im An­zug ein­ge­bau­ten In­jek­ti­onss­prit­ze ins Ge­we­be inji­ziert.
    Ich muß­te die Oh­ren­klap­pen in mei­ner Kopf­hül­le ein­schnap­pen las­sen, um ihn über­haupt zu ver­ste­hen.
    »Las­sen Sie, las­sen Sie nur«, sag­te er schwach.
    Nun war ich end­gül­tig über­zeugt, einen Bo­ten des GWA-Haupt­quar­tiers in den Ar­men zu hal­ten. Cap­tain Hol­mar hat­te ich vor Be­ginn des letz­ten Ein­sat­zes im Co­lum­bia-Atom­werk ken­nen­ge­lernt. Dort hat­te er kurz­fris­tig als Test­pi­lot der US-Space-For­ce ge­ar­bei­tet und einen neu­ar­ti­gen Raum­jä­ger mit streng ge­hei­mem Plas­ma-Strahl­trieb­werk ein­ge­flo­gen.
    Nun war er hier; im Trans-Hi­ma­la­ja und im Brenn­punkt des Großasia­ti­schen-Staa­ten­bun­des.
    Mein wah­res Ge­sicht hat­te er noch nicht ge­se­hen. Er kann­te mich nur als Dr. Clint Hof­art, da ich un­ter die­sem Na­men den Auf­trag er­le­digt hat­te. Er hat­te mich nach Ost­asi­en ge­führt. Seit die­ser Zeit wa­ren wir hier. Wir wuß­ten sehr ge­nau, daß zwei chi­ne­si­sche Spe­zi­al­di­vi­sio­nen mit mo­d­erns­ten Hilfs­mit­teln zur Su­che ein­ge­setzt wa­ren. Das von uns zer­stör­te Atom­werk im Kang­di­kar-Mas­siv lag nur knapp fünf­zig Mei­len in ge­ra­der Luft­li­nie ent­fernt.
    »Nicht weg­brin­gen, es ist vor­bei«, stöhn­te er. »Mein Re­ak­tor ist an­ge­bro­chen. Sie sind Dr. Hof­art, an­geb­lich. Sa­gen Sie mir Ih­re Ko­de­num­mer und Ih­ren Rang. Des­glei­chen den Na­men Ih­res ge­hei­men Stütz­punk­tes mit ge­nau­er Hö­hen­an­ga­be in Fuß. Be­fehl, Sir. Ich muß erst da­nach fra­gen. Ma­chen Sie schnell.«
    Ich hat­te vie­le Män­ner ster­ben se­hen, ver­trau­te Kol­le­gen und wild­frem­de Leu­te. Der Cap­tain ge­hör­te zu de­nen, die bei ei­ner Auf­trags­er­tei­lung durch die Ge­hei­me-Wis­sen­schaft­li­che-Ab­wehr nicht lan­ge nach dem Sinn frag­ten. In der west­li­chen Welt gab es kei­nen ver­ant­wort­li­chen Of­fi­zier, der über den Auf­ga­ben­be­reich un­se­rer Spe­zi­al­ein­heit nicht in­for­miert ge­we­sen wä­re. Er wuß­te, daß er ver­lo­ren war. Mir blieb kei­ne an­de­re Wahl, als sei­ne Bot­schaft an Ort und Stel­le zur Kennt­nis zu neh­men. Es wä­re auch sehr frag­lich ge­we­sen, ob mein Ein­mann-Ro­tor in die­ser dün­nen Hö­hen­luft zwei schwe­re Kör­per ge­tra­gen hät­te.
    So be­gann ich ihm has­tig zu er­klä­ren, was er von mir wis­sen woll­te. Die Aus­kunft­s­er­tei­lung war für mich ei­ne Selbst­ver­ständ­lich­keit. Na­tür­lich konn­te der Cap­tain mei­ne Ge­sichts­zü­ge er­ken­nen. Ich be­schwor

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