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Elixir

Elixir

Titel: Elixir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Duff
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am Ende fuhren wir doch nicht in die Stadt. Die junge Frau hinter der Rezeption war nämlich zufällig ein großer Pizza-Fan und empfahl uns ein tolles, kleines Restaurant in der Nähe, wo wir, wie sie sagte, Pizza bekämen, die mindestens genauso gut wäre wie in Manhattan. Fünfundvierzig Minuten später kamen wir mit drei großen Pizzen, Limonade, Papptellern, Bechern, Servietten und einem Duft, der so lecker roch, dass es mich fast wahnsinnig machte, zurück in unser Hotelzimmer. Ich schlüpfte in meine bequeme Jogginghose und ein T-Shirt und band mir die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Dann ging ich ins Bad und legte schnell etwas Wimperntusche auf.
    » JA !«, rief ich, als die Jungs an die Tür klopften. » Endlich– ich sterbe vor Hunger!«
    Rayna hielt mich auf, bevor ich sie hereinlassen konnte.
    » Denk dran«, flüsterte sie mir zu, » du hast bei unserer Freundschaft geschworen.«
    Ich nickte. Ehrlich, in diesem Moment hätte ich jeden Eid abgelegt, wenn ich dadurch schneller an meine Pizza gekommen wäre.
    Ich riss die Tür auf. » Kommt rein, setzt euch und sagt mir, welche Pizza ihr wollt, bevor ich sie alle aufesse.«
    Das Zimmer war ziemlich klein, also setzten wir uns auf die Betten.
    » Mmmm, die Pizza ist echt lecker!«, sagte ich, als ich einen großen Bissen genommen hatte.
    » Stimmt.« Ben nickte. » Aber ich finde, Sage braucht ein bisschen mehr Knoblauch auf seiner. Piri meinte, da steht er drauf.«
    Ich grinste. » Wenn’s ihm schmeckt…«
    » Und was habt ihr so gemacht, seit wir eingecheckt haben?«, fragte Rayna.
    » Cribbage gespielt«, antwortete Ben. » Frag Sage, wer gewonnen hat.«
    » Du tust so, als hättest du nie ein Spiel verloren«, konterte Sage.
    » Gar nicht. Ich bitte dich nur, die Ladys zu informieren, wer öfter gewonnen hat.«
    » Du«, gab Sage zu.
    » Vier von sieben«, trumpfte Ben auf. » Was ungefähr so ist, als hätte ich den Stanley Cup geholt.«
    Ich hatte keine Ahnung, was das bedeutete, bis Ben mir erklärte, dass das Eishockey-Turnier um den Stanley Cup immer ein Best-of-seven-Match ist, das heißt, Sieger ist derjenige, der von sieben Spielen die meisten gewonnen hat.
    » Ich bevorzuge Fußball«, sagte Sage. » Im Weltcup sind die ersten paar Spiele nur die Vorbereitung auf das Finale. Und wenn Ben so freundlich wäre, euch mitzuteilen, wer unser Final spiel gewonnen hat…?«
    » Unzutreffende Bezeichnung«, sagte Ben. » Du hast das letzte Spiel gewonnen, das wir vor dem Abendessen gemacht haben, ja, aber das Finale kommt erst, wenn unsere Wege sich trennen. Gib mir Bescheid, wann du nach Südamerika zurückgehst, und ich bringe die Karten mit. Ich bin allzeit bereit.«
    Er sagte es so leichthin, doch sein Blick war frostig und wir alle verstanden die eigentliche Botschaft hinter den Worten.
    Schnell sprang Rayna ein und überspielte die angespannte Situation, indem sie die Unterhaltung an sich riss. Darin war sie eine Meisterin. Sie wusste genau, wie sie uns alle anpacken musste– mich eingeschlossen–, um das Beste herauszuholen: die witzigsten Geschichten, die uns im besten Licht erscheinen ließen; und sie brachte uns alle zum Lachen, sodass wir jede Menge Spaß hatten. Wenn die Stimmung zu kippen drohte, steuerte Rayna das Gespräch mit Leichtigkeit in eine andere Richtung, ohne dass es sich komisch anfühlte. Ich hatte bei unserer Freundschaft geschworen, den Abend auf meine Gefühle zu hören und nicht so viel zu denken, und wenn ich mich wirklich auf meine Gefühle konzentrierte, dann eroberte Rayna mein Herz jedenfalls mal wieder im Sturm.
    Ups, ich machte es schon falsch. Ich sollte mich nicht auf irgendetwas konzentrieren. Aber das war gar nicht so einfach, wenn man Clea hieß. Ich musste mehr wie Rayna an die Sache herangehen.
    Ben begann, eine Geschichte zum Besten zu geben. Ich strengte mich an, mich nicht darauf zu konzentrieren. Nicht, dass ich nicht zugehört hätte– ich sah ihn an, während er sprach, ich lächelte und lachte an den richtigen Stellen, während ich meine Pizza mampfte, doch die eigentlichen Worte ließ ich an mir vorbeiziehen, ohne mich zu sehr in deren Inhalt zu verfangen, und spürte Ben einfach nur, nahm ihn wahr.
    Er hatte das ausdrucksstärkste Gesicht, das ich je gesehen hatte. Wenn er eine Geschichte erzählte, tauchte er darin ein, versetzte sich in jede Person und verlieh ihr eine eigene Mimik. Seine Augen sprühten und wenn er lachte, tat er es mit dem ganzen Körper. Allein, ihn anzuschauen,

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