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Elixir

Elixir

Titel: Elixir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Duff
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Es fühlte sich mit ihm so richtig und komplett an. Wenn ich etwas davon preisgab, kam es mir vor, als würde ich einen riesigen Teil davon abgeben, unwiederbringlich.
    » Es war wirklich nett«, sagte ich. » Danke.«
    Rayna nahm das nächste Kissen, dann ließ sie es wieder sinken. Sie war nicht glücklich darüber, aber sie verstand mich. Sie wusste auch, dass ich ihr nicht für die Nachfrage gedankt hatte, sondern für alles.
    » Bettfertig?«, fragte sie. » Wir müssen unbedingt vor den Jungs beim Frühstück sein, damit sie uns nicht alle Zimtbrötchen wegfuttern.«
    Sie ist die allerbeste Freundin, die man sich vorstellen kann.
    Am nächsten Morgen mussten wir erst gegen elf Uhr zum Flughafen aufbrechen, aber ich war schon um sieben wach. Zum ersten Mal seit einer Ewigkeit hatte ich richtig ausgeschlafen, doch das war es nicht, was mir so viel Schwung verlieh. Ich hatte vom gestrigen Abend mit Sage geträumt– nicht irgendeine überhöhte Super-Version davon, sondern genau so, wie es gewesen war. Es war perfekt, so wie es war.
    Schon beim Aufwachen sehnte ich mich nach ihm und war so ungeduldig, dass es mir schwer fiel stillzuliegen. Ich überlegte, ob ich an seine Tür klopfen konnte, ohne Ben aufzuwecken. Oder sollte ich ihm von Raynas Handy eine SMS schreiben? Aber Ben würde das Handy genauso hören wie Sage.
    Es war echt frustrierend! Vielleicht war Sage wach und es ging ihm genau wie mir, aber wir konnten uns gegenseitig nicht kontaktieren.
    Ich musste aufstehen und irgendetwas tun. Laufen wäre perfekt. Ich zog mich an, schlich hinunter in den winzigen Fitnessraum und riss acht Kilometer runter, um meine überflüssige Energie und Anspannung loszuwerden.
    Rayna schlief noch, als ich zurück ins Zimmer kam. Also duschte ich und stahl mich zum Frühstücksbuffet davon. Ich hoffte, dass Sage mich dort erwarten würde, als ich ihn jedoch nicht sah, lud ich Zimtbrötchen, Kaffee und Tee auf ein Tablett und trug alles nach oben aufs Zimmer. Rayna hatte sich nicht bewegt. Ich nahm ein Zimtbrötchen und hielt es unter ihre Nase.
    » Mmmm«, machte sie mit geschlossenen Augen. Ich schwenkte es ein bisschen hin und her und amüsierte mich darüber, dass ich mich in ihre Träume einmischte.
    » AAAH !«, schrie ich, als Raynas Kopf nach vorne schoss und sie nach dem Brötchen schnappte.
    » Hervorragend!«, sagte sie und setzte sich auf. » Danke.«
    » Rayna! Du hast mir fast den Finger abgebissen!«
    » Du hast es darauf angelegt.« Sie nahm noch einen Bissen. » Mmmm. Oh mein Gott, das ist ja noch viel besser als Sex.« Sie grinste mich an. » Findest du nicht auch?«
    » Meine Güte, sind wir heute wieder subtil.«
    » Du musst nicht darüber reden, wenn du nicht willst.« Sie wusste, dass sie das sagen musste, aber in ihren Augen las ich, dass sie fast vor Neugierde starb. Ich lachte. Tatsächlich wollte ich jetzt darüber reden, um die Erinnerung lebendig zu halten.
    Ich erzählte ihr alles. Ihre Reaktion zu beobachten, war, wie einen Stummfilm anzuschauen: Ihr Gesicht spiegelte jedes Detail als Emotion in IMAX -Format.
    » Darf ich kurz eine Gedenkminute für meinen armen, entjungferten Beifahrersitz einlegen?«, fragte sie, als ich geendet hatte.
    Ich zuckte zusammen und vergrub mein Gesicht in den Händen. » Ähm… ja.«
    » Danke.« Sie verstummte einen Moment lang, dann grinste sie und rief: » Clea, oh mein Gott!!«
    » Ich weiß, ich weiß.«
    » Und wie geht’s jetzt weiter?«
    » Wir fliegen nach Tokio, wie geplant.«
    » Was ist mit Ben?«, fragte sie. » Wirst du es ihm sagen?«
    Ich sah sie an, als wäre sie verrückt.
    » Natürlich nicht alles, was du mir erzählt hast– aber wirst du ihm sagen, dass ihr zusammen seid?«
    » Keine Ahnung«, gab ich zu. » Eher nicht…«
    » Glaubst du echt, dass du in der Lage bist, das zu verbergen?«
    Sie hatte recht. Ich war mir nicht mal sicher, ob es mir halbwegs gelungen war, meine Gefühle für Sage vor der letzten Nacht geheim zu halten. Dachte ich ernsthaft, ich könnte es nun besser?
    » Ich denke, das lassen wir auf uns zukommen«, sagte ich.
    Fünfzehn Minuten später klopfte es an der Tür und ich fiel fast auf die Nase, als ich wie wild vom Bett sprang, um so schnell wie möglich zu öffnen.
    » Elegant«, meinte Rayna. » Atme tief durch. Bleib locker.«
    Ich lächelte sie schief an, dann machte ich die Tür auf. Es war Ben.
    » Bereit fürs Frühstücksbuffet?«, fragte er. » Ich habe mir sagen lassen, dass die Zimtbrötchen hier

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