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Elizabeth - Tochter der Rosen

Elizabeth - Tochter der Rosen

Titel: Elizabeth - Tochter der Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Worth
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Schluchzen ausbrach. Er klammerte sich an mich, ich mich an ihn, und die Finsternis meiner Albträume hüllte mich ein.
    ~
    Ich lag unter schweren Daunendecken, während Stimmen mal lauter, mal leiser in den dunklen Schatten waberten. Mein Vater redete, und der kleine Edward of Warwick lief lachend hinter seinem Hund her. Ich hörte meinen Terrier freudig bellen. Johnnie of Gloucester sagte etwas, aber ich verstand es nicht. Ach ja, er bat um einen Tanz. Er war ein solch hübscher Bursche, natürlich würde ich mit ihm tanzen   ... Und da war Mutter; sie kauerte in der Ecke des Kapitelsaals, Wange an Wange mit Dickon, und redete über Geheimnisse. Dickon verschwand, aber Großmutter Jacquetta erschien. Sie kam mit Pater Bungey. Sie wandten sich von mir weg und tuschelten. Egal, denn nun war Papa bei mir, und er sah mich mit diesem bewundernden Blick an, den er jedes Mal bekam, wenn er mich anschaute. Mein goldener, majestätischer, schöner Vater! »Papa«, murmelte ich lächelnd, »Papa, ich liebe dich.« Er nahm meine Hand und küsste sie. »Du wirst Königin«, antwortete er. Dann war er fort, und wo er vorher gewesen war, stand Richard. Er neigte den Kopf und streckte mir seine Hand hin. Arthur kam zu uns, und Arm in Arm schlenderten wir drei durch die von Menschenwimmelnde Halle. Jeder um uns herum lächelte. Es tat gut, die Leute von Liebe und Wiedervereinigung reden zu hören. Die Stimmen kamen und gingen, die Dunkelheit löste sich auf, und Licht fiel herein. Ich öffnete die Augen.
    Ein neuer Tag brach an.

KAPITEL 29
    Elizabeth die Gute · 1502
    N ACH ARTHURS TOD wartete ich auf ein Zeichen von ihm, wie ich es nach dem Tod meiner Schwester Mary empfangen hatte. Aber es geschah nichts. Kein blauer Lichtstreif, nur Stille und völlige Dunkelheit. Königin Annes Worte kamen mir in den Sinn: »Die Liebe ist alles, mein liebes Kind. Ned gehört meine Liebe, und ich bewahre seine   ... hier   ...«
    Ich saß vor meinem Spiegel und legte eine Hand auf meinen Busen, wie sie es getan hatte, nur herrschte auch in mir nichts als Leere. Ich bin verschwunden, eine Fremde, dachte ich. Ich gehe umher, ich esse, und ich bin unsichtbar. Ich sah Anne vor mir. »Jedes Mal, wenn jemand stirbt, den wir lieben, nimmt er einen Teil von uns mit sich«, hatte sie gesagt. Bis nichts mehr übrig ist , ergänzte ich nun.
    Ich wandte mich vom Spiegel weg und neigte den Kopf in die Hände.
    Der gesamte Hof wartete, ob Katharina guter Hoffnung war. So wie er bei mir gewartet hatte, ob ich Richards Kind trug . Katharina war es nicht. Kate leistete mir in diesen Tagen Gesellschaft und schwieg mit mir. Einmal fragte sie, wie es mir gehe.
    »Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll, Kate. Königin Anne sagte, die, die wir lieben, sind nie fort, weil wir ihre Liebe in unserem Herzen bewahren und sie die unsere mit in den Himmel nehmen. Aber ich fühle mein Herz nicht mehr, Kate.«
    Unterdessen verlief mein Leben wie immer: Bittsteller empfangen, bei Staatsbanketten an der hohen Tafel sitzen, meine Kleider flicken und beten. Nur berührte mich nichts von dem. Ich war des Lebens überdrüssig, war es leid, den Schein zu wahren. Vor allem jedoch war ich es müde, mich nach dem zu sehnen, was verloren war.
    Heilige Jungfrau Maria, schenke mir Ruhe!, flehte ich immer wieder.
    An Arthurs Beisetzung nahm ich nicht teil, doch ich wusste, dass sein von schwarzem Samt verhüllter Sarg auf einem Wagen zu seiner Grabstelle in Worcester gebracht und von sechs schwarzen Pferden gezogen wurde.
    Man berichtete mir später, dass in der ganzen Stadt Fackeln gebrannt und die Leute weinend an den Straßen gestanden hatten, um stumm Abschied von ihm zu nehmen. Nach den Gebeten, den Lesungen und den Predigten wurde das schwarze Pferd, das Arthur so geliebt hatte, in die Kapelle geführt, und es war kein Mann dort, der nicht in Tränen ausbrach.
    Das erzählte man mir.
    Henry erlaubte mir einen Monat der Trauer und kam hinterher jede Nacht in mein Bett. Er schlief unruhig und wurde von bösen Träumen gequält. Eines Nachts schrak er aus einem Traum auf und wirkte selbst wach noch angsterfüllt.
    »Ich sehe immer wieder ihre Gesichter«, sagte er.
    Ich fragte nicht nach, denn es waren inzwischen so viele, die ihm erscheinen könnten.
    Im Juni bemerkte ich, dass ich guter Hoffnung war. Henry war entzückt. Im selben Monat wurden Kate und ich Schwestern im Kummer, denn ihr fünfjähriger Sohn Edward starb an einer plötzlichen Krankheit.
    »Falls mein Kind

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