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Elke versteht das

Titel: Elke versteht das Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Brenner
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sie abstößt? Oder wenn sie zwickt?«
    Sie tätschelte seine Hand. »Keine Angst, mein Schatz. Das bekommen wir schon hin. Ich bin ja nicht aus Zucker. Im Übrigen
     gibt es mittlerweile High-Tech-Spiralen, die passen sich den Gegebenheiten des jeweiligen Körpers an.«
    »Trotzdem – ein bisschen sorge ich mich um dich.«
    »Hast du eine andere Idee? Du kannst dich ja sterilisieren lassen.«
    Schmalenbach schoss das Blut in den Kopf. Dass Frauen immer alles so wörtlich nehmen mussten. Er beschloss angesichts dieser
     Zumutung, gekränkt zu tun.
    »Na also«, sagte sie schließlich. »Bleibt also die Spirale. Oder?!«
    Schmalenbach seufzte. »Lass uns noch eine Nacht darüber schlafen.«
    In Wahrheit musste er diese wichtige Angelegenheit mit seinem Freund Pfeifenberger besprechen. »Zwischen mir und Elke herrscht
     ein tiefes Einverständnis. Natürlich werde ich ihr die Spirale spendieren. Ich habe ja auch was davon.«
    Pfeifenberger schaute sehr skeptisch. »Wenn du unbedingt den Krösus spielen willst. Ich finde, heutzutage sollte man den Frauen
     auch finanziell mehr Eigenverantwortung zugestehen.«
    Pfeifenberger hatte gut reden: Seine Carola war sterilisiert.
    »Ich denke da partnerschaftlich. Elke unterzieht sich dem Eingriff – und ich zahle. So sind die Lasten zumindest ansatzweise
     gleich verteilt.«
    »Und was ist, wenn sie dich betrügt?«, fragte Pfeifenberger. »Mit deiner Spirale!«
    Auf diesen schrecklichen Gedanken wäre Schmalenbach allein gar nicht gekommen – da sah man mal wieder, wozu man Freunde hatte.
     »Elke würde so etwas nicht tun – zumindest nicht, wenn ich ihr die Spirale bezahlt habe.«
    »Meinst du, sie nimmt sie beim Fremdgehen raus?«
    Dieser Pfeifenberger war keine große Hilfe. Warum musste er immer den Teufel an die Wand malen? Dabei gab Schmalenbach sich
     solche Mühe, Elke ein fairer Partner und insgesamt ein guter Mensch zu sein. Nein, diesmal würde er sich durch seinen verdorbenen
     Freund nicht vom Virus des Misstrauens und der Kleinlichkeit anstecken lassen.
    Er würde großzügig sein und tolerant. Er würde Elke die Spirale bezahlen. Und wie er seine Frau kannte, würde die sich dieser
     prekären Investition als würdig erweisen und niemals einen anderen Mann in den Genuss von Schmalenbachs Spirale kommen lassen.
    »Du wirst schon sehen, wo du bleibst mit deiner Anbiederei. Du findest doch keinen Schlaf mehr, wenn Elke unter Leute geht
     – mit deiner Spirale.«
    Sollte Pfeifenberger reden. Schmalenbach blieb sich selbst treu. Das hieß für ihn: Vertrauen, Fairness und Großzügigkeit.
    Beim Frühstück machte er Elke mit seiner Position vertraut. »Du, ich habe mir das mit der Spirale noch mal überlegt. Wahrscheinlich
     hast du recht: Das wäre für alle Beteiligten die beste Lösung.«
    Elke schmierte sich ein Brötchen. Irgendwie wirkte sie desinteressiert – obwohl der Moment doch feierlich war:Schmalenbach übernahm schließlich alle Kosten: »Da du aus biologischen Gründen die Hauptlast dieser Verhütungsmethode zu tragen
     hast, habe ich mich dazu entschlossen, dir die Spirale zu bezahlen.«
    Sie ließ das Messer fallen und schaute ihn mit offenem Mund an. »Das würdest du tun, Schmalenbach?«
    »Das bin ich mir als Mann schuldig.«
    Elke biss in ihr Brötchen und sagte dann mit vollem Mund: »Wir können uns die Kosten ja teilen.«
    Das war nett von ihr, aber wenn Schmalenbach sich zu einem selbstlosen Angebot durchgerungen hatte, ließ er sich zu keinem
     Kompromiss überreden: »Nein, ich möchte die Spirale allein bezahlen. Zumal ich es mir eher leisten kann als du.«
    Elke kaute zu Ende und legte ihr Brötchen weg. »Ich hätte kein gutes Gefühl dabei, Schmalenbach. Bleiben wir bei Fifty-fifty!«
    Warum stieß sie ihn so vor den Kopf? Anderen Männern war es egal, wie ihre Frauen verhüteten. »Ich bestehe aber darauf.«
    »Dann erst recht nicht«, sagte Elke
    Aha, so sah die Sache also aus. »Kann es sein, dass du mit unserer Spirale noch anderes vorhast, außer Sex mit mir zu haben?«
    Elke schaute ihn verständnislos an.
    »Und dabei würde dich der Gedanke hindern, dass ich dir den Einbau finanziert habe.«
    Elke brauchte eine Weile. »Gut. Ich bezahle sie allein. Fertig. Alles andere wäre eine Zumutung.«
    Der gute Pfeifenberger hatte ja so recht. »Aha, wenn das so ist, Elke, bin ich gegen die Spirale.«
    »Als ob das so wichtig wäre. Ich bekomme meine Spirale trotzdem.«
    Die würde sich wundern. »Wenn du dir gegen meinen Willen

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