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Ella auf Klassenfahrt

Ella auf Klassenfahrt

Titel: Ella auf Klassenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Parvela
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Spitze des Fjälls schafften, an dem die Straße entlangführte. Dabei ging es dort ziemlich steil bergauf.
    Kurz vor dem Gipfel kam uns ein Skifahrer entgegen, der ein bisschen verwirrt aussah, als wir drei an ihm vorübersausten.
    »Das ist die falsche Richtung!«, rief er und stürzte sich den Hang hinunter, als wäre der Teufel hinter ihm her.
    Wir blieben lieber oben stehen. Von dort aus konnten wir den Lehrer, seine Frau und das Moped gut sehen. Erst dachten wir, die Frau des Lehrers hätte uns abgehängt, damit sie und der Lehrer schneller abhauen konnten. Aber dann sahen wir, dass wir ihr unrecht getan hatten. Sie packte jetzt nämlich die Eierwärmermütze des Lehrers und zog sie ihm mit einem Ruck über die Augen.
    Ein kurzes Stück fuhr er danach sogar noch geradeaus, aber dann lenkte er immer weiter nach links, bis die Fahrt im hohen Schneewall neben der Straße endete. In den bohrte sich das Moped so tief, dass hinten nur ein Loch im Schnee übrig blieb. Von Weitem sah das ziemlich komisch aus.
    Von unserem Lehrer und seiner Frau schauten oben aus dem Schneewall noch die Köpfe heraus. Ein bisschen war es, als hätte jemand zwei Ostereier in den Schnee gelegt, und eins davon mit Eierwärmer. Der Lehrer hatte die Mütze immer noch über den Augen, und er konnte sie auch nicht nach oben ziehen, weil seine Hände mit dem Mopedlenker im Schnee feststeckten.
    So fanden der Weihnachtsmann und seine Frau die beiden, als sie mit dem Motorschlitten gefahren kamen. Sie waren uns nämlich gefolgt.
    Es dauerte eine Weile, bis der Lehrer und seine Frau aus dem Schnee ausgegraben waren, und der Weihnachtsmann und seine Frau mussten dabei schrecklich lachen. Bis auf die Spitze des Fjälls konnte man sehen, wie sie sich schüttelten und auf die Schenkel klatschten.

14
    Wir schnitzten. Ich schnitzte einen kleinen Vogel, Hanna schnitzte einen Schlüsselanhänger, und Tiina schnitzte eine Tasse. Timo schnitzte einen Bumerang, Mika schnitzte aus einem großen Scheit Holz viele kleine, und der Rambo sagte, er schnitzt jedem eine neue Nase, der von ihm verlangt, dass er was schnitzen soll. Pekka schnitzte sich natürlich in den Finger.
    Nach dem Ausflug mit dem Moped hatte uns der Weihnachtsmann ins Haus geschickt und Schnitzmesser ausgeteilt.
    »Da lernt ihr zur Abwechslung mal was Nützliches«, hatte er gesagt. »Basteln und Langlaufen sind die zwei sinnvollsten Tätigkeiten der Welt.«
    Dann klebte er Pekka ein Pflaster um den Finger. »Nur für dich wär’s vielleicht besser, wenn du Servietten falten würdest«, sagte er.
    Wir wussten natürlich, warum der Weihnachtsmann wollte, dass wir uns im Basteln übten. So fing die Wichtelschule an. Wir sollten lernen, wie man Weihnachtsgeschenke bastelt. Erst würden wir Holzspielzeug für arme Kinder schnitzen, und danach würden wir lernen, wie man die elektronischen Sachen für reichere Kinder zusammenbaut.
    »Was bist du nur für ein Quatschkopf!«, hörten wir den Weihnachtsmann zu seinem Sohn, unserem armen Lehrer, sagen. »Wie kommst du auf die Schnapsidee, Kinder hinter einem Moped herzuschleifen? Hättest du Bescheid gesagt, hätte ich euch mit dem Motorschlitten gezogen.«
    Der Lehrer antwortete nicht. Er schnitzte auch. Der Weihnachtsmann hatte ihm zwei dicke Äste gegeben, aus denen er der Länge nach Bretter schnitzen sollte. Seine Stirn glänzte schon von Schweiß.
    »Hier, schnitz dir ein Paar neue Skier, das wird dich für eine Weile von neuen Dummheiten abhalten«, hatte der Weihnachtsmann gesagt.
    »Was hast du mit meinem Moped gemacht?«, hatte der Lehrer gefragt.
    »Ich hab’s in den Schuppen gestellt und ein Vorhängeschloss an die Tür gehängt. Außerdem hab ich den Motor abmontiert«, hatte der Weihnachtsmann geantwortet.
    Das fanden wir unfair. Wie sollte denn der Lehrer jetzt Moped fahren, wenn es keinen Motor mehr hatte?
    Aber sonst hatten wir alle viel Spaß am Schnitzen. Der Weihnachtsmann gab uns gute Ratschläge, und die Sachen, die wir schnitzten wurden toll: Aus meinem Vogel wurde ein schöner Walfisch, aus Hannas Schlüsselanhänger wurde ein schöner Eierbecher, und aus Tiinas Tasse wurde eine schöne Tasse. Auch Timos Bumerang wurde sehr schön. Mikas kleine Holzscheite konnte man prima als Anfeuerholz verwenden, und der Rambo hatte es sich anders überlegt: Er drohte, jedem neue Ohren zu schnitzen, der ihm das Schnitzen verbieten wollte. Pekkas gefaltete Servietten konnte man als Topflappen benutzen.
    Als uns die Frau des Weihnachtsmanns

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