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Ella und der Neue in der Klasse

Titel: Ella und der Neue in der Klasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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staunten, wie toll sich seine Stimme durchs Mikrofon anhörte.
    »Paavo, Paavo! Wo ist Paavo?«, rief ich, als Timo mir das Mikrofon hinhielt.
    »Paavo, komm raus! Deine Freunde erwarten dich an der Information!«, versuchte es auch Tiina.
    Der Onkel in der karierten Jacke versuchte sich inzwischen Pekka und Mika zu schnappen, aber das war nicht einfach, denn Pekka hatte seine Beine wieder in verschiedenen Unterhosenbeinen und war ganz schön schnell. Auch Mika war schnell, aber das musste er ja auch sein, wenn er Batman sein wollte. Außerdem bildeten die Models jetzt eine Schutzmauer um die beiden.
    »Meine sehr verehrten Damen und Herren, der Onkel trägt die gleiche karierte Jacke wie der Bösewicht in dem gruseligen Film, in dem sie Kinder einfangen und verkaufen!«, hallte Hannas Stimme durchs Kaufhaus. »Ich weiß nur nicht mehr, wie der Film heißt.«
    Der Onkel, der gerade die Models wegschieben wollte, um sich auf Pekka und Mika zu stürzen, hielt mitten in der Bewegung inne. Dann merkte er, dass alle ihn anstarrten, und winkte lächelnd ins Publikum.
    »Was dem Onkel hinten runterhängt, ist kein Rucksack, sondern seine Hose. Beachten Sie ihr Farbenspiel und ihren Glanz – die Hose, mit der Sie in jeder, ich betone: jeder Zirkusmanege Eindruck machen!«, fuhr Hanna fort.
    Das stimmte alles ganz genau. Wir fanden, Hanna war eine klasse Modenschauansagerin.
    »Die Krawatte des Onkels lässt sich auch als Halsband oder Leine für die Tierdressur verwenden«, erklärte Hanna. »Vielen Dank, Onkel in der karierten Jacke! – Und nun beachten Sie bitte das stilvolle Cordjackett des Lehrers, das in jedes, ich betone: jedes Klassenzimmer passt!«
    Das mit dem Cordjackett war eine Überraschung, aber es stimmte auch. Auf einmal war nämlich unser Lehrer auf dem Laufsteg aufgetaucht. Jetzt gerade zog er den Onkel in der karierten Jacke an seiner Krawatte spazieren.
    »Na, wie gefällt dir das ?«, fragte er den Onkel.
    »Lassen Sie mich los!«, japste der.
    »Du lässt auf der Stelle Mika und Pekka in Ruhe und gehst deine Hausaufgaben machen, sonst gibt’s Arrest!«, drohte der Lehrer mit seiner schlimmsten Lehrerstimme.
    »Sind das Ihre Kinder?«, japste der Onkel.
    » Alle Kinder sind mein e Kinder«, sagte der Lehrer und ließ den Onkel los, der schnell hinter den Vorhang sauste.
    Wir überlegten, ob er sich vielleicht Unterwäsche anziehen ging, weil alle außer dem Lehrer auch welche anhatten. Wenn ja, war es kein Wunder, dass er sich so beeilte, schließlich lag er eine Runde hinten.
    Wir jubelten natürlich und klatschten dem Lehrer Beifall, obwohl wir ein bisschen traurig waren, dass Paavo trotz unserer Lautsprecherdurchsagen nirgends zu sehen war. Und dann sahen wir doch was: Auf dem Tischchen des Onkels mit der karierten Jacke lag eine von den Vatertagskarten, die Paavo gebastelt hatte.

Und dann verkleideten wir uns
    Der Lehrer und die Frau des Lehrers waren in der Stadt, weil sie ein Bett für das neue Baby kaufen wollten, also das, das noch im Bauch der Frau des Lehrers war und noch keine Vatertagskarte basteln konnte. Oder wer weiß? Angeblich hören ungeborene Babys ja auch schon Musik. In jedem Fall war es unser Glück, dass die Frau des Lehrers gern Modenschauen sah. Darum waren sie und der Lehrer nämlich stehen geblieben.
    »Was macht ihr hier eigentlich?«, fragte uns der Lehrer.
    Aber die Frage war schwer zu beantworten. Wir konnten ihm ja nicht erzählen, dass wir Paavos Vater treffen wollten, wo wir nicht mal wussten, ob es den überhaupt gab. Und wir konnten ihm auch nicht erzählen, dass wir Paavo verloren hatten, weil er sich sonst nur Sorgen machte. Wenn unser Lehrer sich Sorgen macht, gibt es jedes Mal einen Schlamassel. Weil er sich immer gleich so aufregt. Erwachsene regen sich über die komischsten Sachen auf, darum erzählten wir dem Lehrer auch nicht, dass Hanna in einem Film mitspielen sollte.
    »Wir wollten Vatertagsgeschenke kaufen«, sagte Timo.
    »Aha«, sagte der Lehrer. »Und ihr seid ganz allein unterwegs?«
    »Natürlich nicht«, versicherte ihm Timo.
    »Wir sind viele«, erklärte ich es ihm genauer.
    »Und wo sind eure Eltern?«, wollte der Lehrer wissen.
    »In Sicherheit«, versicherte ich ihm.
    »Total«, versicherte ihm Timo.
    »Sollen wir sie nicht vorsichtshalber ausrufen lassen?«, fragte der Lehrer.
    »Nein!«, riefen wir im Chor.
    »Es sollen nämlich Überraschungsgeschenke werden«, sagte Timo.
    »Darf man fragen, was für welche?«, fragte die Frau des Lehrers

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