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Ella und der Neue in der Klasse

Titel: Ella und der Neue in der Klasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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darauf, sie dem Schaffner zu zeigen, der im Waggon vor uns mit dem Kontrollieren anfing.
    »Ohne Fahrkarte darf man eigentlich nicht in den Zug«, sagte die grauhaarige Tante zu Pekkas Vater, der seine Taschen abklopfte, ob er nicht wenigstens ein bisschen Kleingeld bei sich hatte.
    »Wer ohne Fahrkarte in den Zug steigt, ist ein Schnorrer, so sieht’s aus«, sagte der Onkel mit dem weißen Schnurrbart.
    »Alte Notbremse!«, sagte Timo zu dem Onkel.
    Wir fanden, das passte gut, obwohl wir keine Ahnung hatten, woher Timo das Wort hatte und wieso es ein Schimpfwort sein sollte.
    Dann hatte Pekkas Vater zum Glück eine Idee, aber das hatten wir auch nicht anders erwartet. Schließlich ist er der Oberchef einer großen Firma, die Notizbücher und Terminkalender und solche Sachen herstellt. Wir wunderten uns nur ein bisschen, dass er seine Jacke auszog und Pekka und Mika so hineinschlüpfen ließ, dass Mikas linke Hand aus dem einen Ärmel und Pekkas rechte Hand aus dem anderen Ärmel herausschaute. Als er auch noch Pekkas Kopf runterdrückte und den Reißverschluss der Jacke zuzog, sah es aus, als säße auf dem Sitz ein dickes Kind mit vier Füßen. Pekkas Vater schaffte es gerade noch, Pekka die Fahrkarte aus der Hand zu reißen und sich neben Pekka-Mika auf den Sitz zu quetschen, als der Schaffner kam.
    »Oha!«, sagte der Onkel mit dem weißen Schnurrbart.
    »Die Fahrkarten, bitte!«, rief der Schaffner.
    Die grauhaarige Tante streckte ihm ihre hin und sagte mit lauter Stimme: » Unsere Fahrkarten sind in Ordnung, was man von denen gewisser anderer Herrschaften nicht behaupten kann.« Dabei zeigte sie mit zittrigem Finger auf Pekkas Vater und Pekka-Mika.
    »Gute Reise!«, wünschte ihr der Schaffner lächelnd und wandte sich den beiden zu. Oder eigentlich den drei.
    Wir hielten den Atem an und waren gespannt, was der Schaffner sagte. Von seinem Lächeln war jedenfalls nichts mehr zu sehen.
    »Bis zur Endstation«, sagte Pekkas Vater und hielt ihm die Fahrkarte hin.
    Der Schaffner beäugte sie misstrauisch.
    »Das ist eine Kinderfahrkarte.«
    »Ich bin ein Kind«, sagte Pekkas Vater.
    »Ich hab’s gesehen, ich bin Zeugin«, sagte die grauhaarige Tante.
    »Wie bitte?«, wunderte sich der Schaffner.
    »Sie meint, sie hat gesehen, dass ich ein Kind bin«, sagte Pekkas Vater und zeigte genauso mit dem Finger auf die Tante, wie sie auf ihn und Pekka-Mika zeigte, nur nicht so zittrig.
    »Sie sehen mir aber nicht wie ein Kind aus«, sagte der Schaffner.
     
     
     
    »Genauso wenig wie Sie – und trotzdem sind auch Sie jemandes Kind«, sagte Pekkas Vater.
    »Und?«, fragte der Schaffner.
    »Wer jemandes Kind ist, kann logischerweise auch mit einer Kinderfahrkarte reisen«, stellte Pekkas Vater klar.
    Der Onkel mit dem weißen Schnurbart prustete los, dass sein Schnurbart wackelte, aber die Tante stieß ihn in die Seite und sagte, da gebe es nichts zu lachen, weil es sich angeblich um ein ernsthaftes Verbrechen handle. Auch der Schaffner sah richtig ernst aus, als er ein kleines dickes Buch herausholte und sich beim Blättern den Kopf unter der Schaffnermütze kratzte.
    »Na schön, von mir aus«, schnaubte er, als er das kleine dicke Buch wieder zuklappte.
    »Und das hier?«, fragte er und zeigte auf Pekka-Mika.
    »Ist auch ein Kind«, sagte Pekkas Vater lächelnd.
    »Aber es hat vier Füße«, zählte der Schaffner.
    »Er ist ein ungewöhnliches Kind, aber spitze im Fußball«, sagte Pekkas Vater.
    »Ich bin trotzdem besser!«, rief Pekkas Stimme aus dem Inneren der großen Jacke.
    »Und wer spricht da?«, fragte der Schaffner.
    »Ich«, sagte Pekka und quetschte den Kopf direkt neben dem von Mika oben aus der Jacke.
    Jetzt sah es aus, als säße auf dem Sitz ein zweiköpfiges Kind mit immer noch vier Füßen.
    »Da drinnen war’s so heiß«, erklärte Pekka.
    »Damit hätten wir zwei Köpfe und vier Füße«, zählte der Schaffner.
    »Es sind siamesische Zwillinge. Wir sind auf dem Weg zu einer Operation, bei der sie voneinander getrennt werden«, erklärte Pekkas Vater, während Mika dem Schaffner seine Fahrkarte hinstreckte.
    »Sie müssen trotzdem schon jetzt zwei Fahrkarten haben«, behauptete der Schaffner.
    »Für die Rückfahrt, verstehe«, sagte Pekkas Vater mit einem freundlichen Lächeln.
    Auch Pekka und Mika lächelten den Schaffner an.
    »Zwei Köpfe, zwei Fahrkarten«, erklärte der Schaffner bestimmt.
    »Hören Sie, der eine Kopf fällt sowieso bald aus. Es ist ein Milchkopf. Hinterher bleibt nur der

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