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Ella und die Tischoma

Ella und die Tischoma

Titel: Ella und die Tischoma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lina Ebhard
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Muffins backe ich? Auf jeden Fall Frischkäse-Heidelbeere!“ Mama nahm sich Stift und Block und notierte diverse Muffinsorten. „Gibt es Vegetarier in deiner Klasse? Oder Kinder mit Allergien?“ Ella zuckte mit den Schultern. „Ich lasse Nüsse weg“, entschied Mama. „Und Pizzen backe ich drei. Da ist für jeden etwas dabei!“
    Auf dem Schulweg überlegte Ella, wen sie einladen sollte. Zu ihrer Überraschung fiel ihr als erste Katharina ein. Dann Eddie. Die beiden könnte sie auf jeden Fall fragen. Vielleicht hob die Einladung die Stimmung zwischen ihr und Eddie. Dieser Gedanke machte die Spontanparty zu einer guten Sache. Mamas Muffins brachen das Eis!
    „Guten Morgen, Ella!“ Katharina lächelte sie an.
    „Hi!“ Frag jetzt, Ella! Frag jetzt! „Ich gebe am Freitag eine Party. Hast du Lust zu kommen?“
    Katharina strahlte. „Sehr gerne!“
    Geschafft.
    In der Pause erwischte sie Eddie ohne seine Freunde! Was für ein Glück! „Eddie, ich würde dich gerne am Freitag zu meiner Party einladen!“ Nervös presste Ella die Lippen aufeinander.
    „Okay.“ Begeisterung klang anders. Immerhin lehnte Eddie nicht gleich ab!
    „Super! Bis dann.“
    Ella wollte Helena gerne einladen. Sie war anders. Das spürte Ella. Helena würde ohne Lotte und Henriette nicht kommen. Die fiesen Worte Lottes über Konradine ließen Ella zögern.
    Bis zur Zwischenstunde wog Ella ab, ob sie nur Helena einlud oder alle drei. Ella war sicher, dass Helena nie ohne Lotte und Henriette käme. Sie musste also alle drei einladen. Ella schritt auf die coolen Mädchen zu, die am Fenster standen und tuschelten. Selbstbewusst sprach sie ihre Einladung aus. Die coolen Mädchen tauschten Blicke aus, die Ella nicht zu deuten wusste.
    „Wen hast du noch eingeladen?“, fragte Lotte.
    „Bisher nur Eddie.“ Helena stieß einen Quiekser aus. „Und Katharina“, meinte Ella. Henriettes Miene verfinsterte sich.
    „Katharina?“, fragte Lotte empört. „Hast du einen an der Klatsche? Du lädst den Strebermops ein?“ Lotte schüttelte den Kopf. „Wir wären gerne gekommen“, säuselte sie. „Aber unter diesen Umständen kommen wir nicht. Wir haben einen Ruf zu verlieren.“ Lotte nickte den anderen beiden zu. Sie ließen Ella stehen.
    Ella verstand die Welt nicht mehr. Was sollte sie tun? Das Fest absagen? Naomi fragen? Nach kurzem Überlegen verwarf Ella diese beiden Ideen. Sollte sie Katharina wieder ausladen?
    Auf dem Nachhauseweg versank Ella in ihren Gedanken. Einer stieß auf eines der Zehn Gebote:
Du sollst deinen Nächsten lieben
. Konradine hatte dazu eine Geschichte vorgelesen. Es ging um ein Mädchen, das seinen Bruder überhaupt nicht leiden konnte, weil er stets von den Eltern bevorzugt wurde. Diesen Zorn ließ sie ihn spüren. Der Junge ließ es über sich ergehen. Eines Tages brauchte das Mädchen die Hilfe ihres Bruders, die er ihr verwehrte. Ihr wurde klar, warum er so handelte: Er behandelte sie so wie sie ihn. Immerfort abweisend. Nach dieser Einsicht entschuldigte sich das Mädchen und die beiden versöhnten sich.
    Ella blieb abrupt stehen. Sie ging mit Katharina grob um. Dabei war Katharina stets freundlich zu ihr. Wie reagierte Ella, benähme sich Katharina ihr gegenüber so? Ella konnte Katharina nicht ausladen.

Kapitel 12
Konradine auf Facebook
    Ella freute sich auf jede Gruppenstunde. Obwohl jeder von ihnen eigen war, seine Macken hatte, waren sie zu einer kleinen Gemeinschaft herangereift. Sie verstanden sich in der Gruppenstunde und saßen auch öfters in den Pausen zusammen.
    Konradine überraschte die Kinder jede Stunde mit Leckereien. „Ihr seid meine Versuchskaninchen!“, sagte sie, wenn sie im Internet ein neues Rezept fand, das sie unbedingt ausprobieren wollte. Das Internet hatte es ihr angetan. Jeden Tag surfte sie und recherchierte nach Gebeten, Liedern und Geschichten für ihren Unterricht. Das Netz war für Konradine auch eine Art Übersetzer und Lexikon. Wenn Eddie von „Abseits“ sprach, schaute Konradine nach der Gruppenstunde nach, was es bedeutete, um mitreden zu können.
    Die Kinder saßen in Konradines Wohnzimmer und diskutierten über Gott. Wann begegnete einem Gott? Wenn man die Kommunion empfing und endlich im Gottesdienst nach vorne durfte und eine Hostie bekam? Musste man jeden Sonntag in die Kirche gehen, um Gott nah zu sein? Und wie sollte Gott es schaffen, jeden Menschen zu führen und allen den richtigen Weg zu weisen? Wie ging er mit seinen schwarzen Schafen um? Die brauchten ihn

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