Eloises Hingabe
Allerdings würde das auch bedeuten, dass seine sadistische Gier enorm sein musste, wenn er sich nicht länger als eine Woche zurückhalten konnte. „Jetzt mal zurück zu meiner Frage. Wird er es bis Donnerstag durchhalten?“
„Ja, das wird er, aber er quält sich jetzt schon. Seit drei Wochen hält er sich zurück, genießt Sie nur aus der Ferne. Victor ist ein Paradebeispiel an Selbstbeherrschung, aber auch er hat seine Grenzen, und Sie haben sich sehr lange verweigert.“
Eloise wurde wieder rot im Gesicht. „Sie scheinen sehr viel zu wissen?“
„Ich bin nicht nur sein Angestellter, Ms. Eloise, ich bin auch sein Freund, sein Mentor, sein Vater.“
Eloise riss die Augen auf. „Sie sind sein Vater?“
Charles lächelte milde. „Nein. Sein Vater starb, als er fünfzehn war. Ich habe mich an seiner statt um Victor gekümmert. Ich bin wie ein Vater für ihn.“
Eloise nickte und schwieg eine Weile, dann holte sie tief Luft. „Gut. Sie haben doch sicher eine Peitsche im Haus oder zumindest eine Reitgerte. Ich habe vorhin ein Pferd wiehern hören.“
Charles sah sie bewundernd an. „Folgen Sie mir bitte.“
Charles kam vor einer Flügeltür zum Stehen, die sich unter der Freitreppe befand.
„Warten Sie bitte auf mich. Victor wird diesen Raum mit Ihnen gemeinsam betreten wollen.“
Eloise nickte, konnte aber ein leichtes Zittern nicht unterdrücken. Was verbarg sich wohl hinter diesen Türen? Sie kämpfte gegen ihre Neugier und hätte fast verloren, als sie Charles’ Schritte hinter der Tür hörte.
Mit einem Lächeln auf den Lippen kam Charles zurück und reichte ihr eine Gerte mit einem Lederblatt am Ende. „Victor ist im Kaminzimmer, rechts neben der Bibliothek. Überlegen Sie nicht lange. Gehen Sie einfach zu ihm.“
Eloise stand noch einen Augenblick vor der verschlossenen Tür, bevor sie sich traute, sie zu öffnen. Victor saß in einem braunen Ledersessel und rauchte Pfeife. Im Hintergrund lief leise Klaviermusik. Ein würziger, süßer Geruch lag in der Luft. Überrascht sah er zu ihr auf. „Ist es schon so spät?“
„Nein, bitte bleib sitzen.“
Eloise verbarg die Gerte hinter ihrem Rücken. Seine Augen funkelten lüstern, aber sie sah auch deutlich das nervöse Mahlen seiner Kiefer.
„Du siehst hinreißend aus, Eloise, wie ein dunkler Engel.“
Sie lächelte ihn schweigend an, ging mit langsamen Schritten auf ihn zu, blieb zwischen seinen Schenkeln stehen, kniete sich hin und zog dabei die Gerte hinter ihrem Rücken hervor, legte sie auf seinen Schoß und schlug die Augen nieder.
„Ich sollte bestraft werden, Sir.“ Eloise wunderte sich selbst, dass sie sich bei diesen Worten nicht albern vorkam, aber es fühlte sich einfach nur richtig an. Sie war ihm bereits verfallen. Nichts konnte ihre Hingabe zu ihm vergrößern, mehr ging einfach nicht, und er brauchte es, brauchte ihre Unterwerfung für sein Seelenheil.
Victor schluckte schwer, legte die Pfeife zur Seite und ergriff die Gerte. „Was hast du getan, dass du glaubst, eine Bestrafung zu verdienen?“
„Ich habe mich in der Wanne ohne deine Erlaubnis zum Höhepunkt gebracht. Aber ich habe dabei an dich gedacht“, fügte sie hastig dazu. „Vielleicht mildert das mein Strafmaß etwas?“ Eloise wunderte sich, dass in ihrer Stimme kein Schalk oder Spott war. Sie meinte jedes Wort ernst.
Victor hob ihr Kinn und sah ihr in die Augen. „Es gelten noch keine Regeln.“
„Aber ich will es, und du brauchst es. Bitte!“
„Bitte mich nie wieder um eine Bestrafung, die du nicht verdienst, Eloise. Du bist hier in einer Welt, die du noch nicht verstehst. Du gehst zu große Risiken ein.“
„Victor, ich spüre doch, dass es dir nicht gut geht. Tu, was du tun musst, und dann nimm mich in die Arme und tröste mich.“
Victor legte seine Hände um ihr Gesicht und küsste sie sanft und zärtlich.
„Komm mit.“
Eloise folgte ihm ohne Angst oder Zweifel. Er hatte ihr versprochen, dass er auf sie aufpassen würde, und genauso passte sie auf ihn auf.
Er betrat die Bibliothek und blieb in der Nische aus Fachwerk stehen. Wenn sie zwischen den Balken stand, konnte sie beide berühren. Victor streifte ihr Kleid ab und zog den Slip aus. Seine Berührungen waren andächtig und zärtlich. „Stell dich zwischen die Balken und stütze dich mit den Händen ab. Ich werde dich nicht fesseln. Du wirst das ertragen, was du ertragen kannst. Wenn du genug hast, gehst du.“
Eloise nickte. Ein unterschwelliges Bangen machte sich in ihrer
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