Eloises Hingabe
geht es ihr? Sie liegt da oben in deinem Bett, geschlagen, unterworfen, ausgeliefert. Sie hat auch Angst und stellt sich ihr.“
Victor drehte das leere Glas in seinen Händen. Seine Stimme war nur ein Flüstern, ein Hauch.
„Ich bin in sie verliebt.“
„Ich weiß, mein Freund.“
Victor hob den Blick und grinste frech. „Es geht mir keinen Deut besser.“
Sie lachten beide befreit.
„Was hast du geplant für die nächsten Tage?“, fragte Charles und ließ das Thema erst mal auf sich beruhen.
„Morgen werden wir einkaufen gehen. Ich will das umwerfendste Kleid für sie, und dann führe ich sie ins Ballett aus. Vorher gehen wir schön essen, und nach dem Ballett bringe ich sie heim, in mein Bett, und werde sie lieben.“ Victor grinste dümmlich. „Ich hätte nie gedacht, dass mich ein so normaler Abend in eine derartige Hochstimmung versetzen könnte.“
Victor stand auf. „Ich muss noch ein paar Telefonate erledigen.“ Er sah auf die Uhr. „Und ich werde wohl den Tisch abbestellen. Kannst du uns eine Kleinigkeit machen?“
„Aber ja, Sir.“
„Wie lange willst du dieses Butlerspiel noch durchziehen?“
„Bis Sie mich entlassen, Sir.“
Victor schüttelte lächelnd den Kopf und ging in die Bibliothek.
Sie hörten trippelnde Absätze die Treppe herunterkommen. Eloise betrat atemlos die Küche. „Warum hast du mich nicht geweckt? Es ist schon fast acht. Wir kommen zu spät.“
Sie trug wieder das schwarze Kleid, ihre Wangen waren gerötet und ihr Haar war zerzaust. Sie sah atemberaubend aus. Victor streckte eine Hand nach ihr aus. „Komm zu mir, mein kleiner Kobold.“
Eloise lächelte und flog in seine Arme. Sie küsste ihn zärtlich und sah dann gespielt ernst zu ihm auf. „Irgendwann werde ich dir den Hintern versohlen, wenn du mich immer so nennst.“
Victor lachte. Die Vorstellung, Eloises Gnade ausgeliefert zu sein, erschien ihm verlockend. Eine absurde Idee, schließlich war er Sadist. Und doch übte sie einen gewissen Reiz auf ihn aus.
Charles stand am Herd und verbreitete einen köstlichen Geruch. Eloise hob ihre Nase und schnupperte. „Was ist das?“
„Seeteufelfilet in Weißweinsauce mit Dillkartoffeln.“ Charles hielt ihr die Pfanne unter die Nase.
„Ich habe den Tisch auf Montag umgebucht“, sagte Victor, als Eloise ihn fragend ansah.
Sie nahm sich ein Stück Weißbrot aus einem Korb, der auf dem Küchentresen stand, und biss herzhaft hinein. „Das ist gut. Ich glaube nicht, dass ich noch eine Stunde auf mein Essen warten könnte. Ich verhungere gleich.“
„Dann nehmt doch schon mal im Esszimmer Platz.“
Eloise schüttelte den Kopf. „Nichts für ungut. Ich würde lieber ganz ungezwungen hier sitzen bleiben und mit euch plaudern. Ich brauche dieses ganze Getue nicht, und es ist mir auch ein bisschen unangenehm, mich bedienen zu lassen. Sie haben doch nichts dagegen, Charles?“
„Ms. Eloise, ich bin nur der Koch. Sie müssen schon den Sir fragen, ob er damit einverstanden ist.“
„Wieso tun Sie das?“, fragte sie ungehalten.
„Was denn?“
„Sie tun so, als wären Sie hier angestellt, dabei habe ich gehört, wie ihr euch duzt, wenn ich nicht dabei bin. Ich brauche diese Show nicht.“
„Ms. Eloise.“ Charles legte seine Hand auf die ihre. „Ich bin hier angestellt. Ich bin ein leidenschaftlicher Koch und liebe es, Auto zu fahren. Nichts ist für mich aufregender, als die Dienstboten durch die Gegend zu scheuchen, und dafür bekomme ich auch noch Geld. Ich duze den Sir nur, wenn ich ihm etwas wirklich Wichtiges im Vertrauen sagen muss, da er in manchen Dingen immer noch grün hinter den Ohren ist. Er hört mir einfach besser zu, wenn ich diese vertraute Basis wähle. Ansonsten fühle ich mich in der Butlerrolle ausgesprochen wohl.“
Eloise saß mit offenem Mund da und starrte ihn an.
„Was macht Sie so fassungslos?“, fragte Charles schmunzelnd.
„Ich dachte, Sie sind wie Victor.“
„Sadist, meinen Sie?“
Eloise nickte.
„Das bin ich. Es ist eine sexuelle Neigung, Ms. Eloise. Wollen Sie den ganzen Tag demütig Ihre Arbeit erledigen?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Sehen Sie. Und genauso wenig möchte ich meine Mitmenschen immer dominieren. Das eine ist der Sex, und das andere ist das normale Leben. Glücklich ist der, der beides in vollen Zügen genießt.“
Sie lächelte und dann schnellte ihr Kopf hoch, und sie sah Victor an. „Du hast Dienstboten?“
„Ja. Warum?“
„Wie viele Firmen hast du abwickeln müssen, um
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