Eloises Hingabe
Verwundert sah sie ihm zu, wie er das Kleid im Schrank verstaute und mit einem kleinen Leinenbeutel zurückkehrte.
„Du scheinst dich hier sehr gut auszukennen. Warst du schon öfter hier?“
„Nein. Charles hat mich heute Mittag eingewiesen. Ich war noch nie in Victors Haus. Bitte zieh dich aus.“
Eloise trat einen Schritt zurück.
„Keine Angst. Ich bin so schwul wie die Sünde selbst. Ich werde dich nur einölen und dir deinen Schmuck anlegen.“
Eloise konnte sich lebhaft vorstellen, was das für Schmuck war. Als Mathieu den Beutel fallen ließ, war ein metallisches Klimpern zu hören. Sie zog alles aus, die Stiefel und Strümpfe, den BH und zum Schluss den Slip.
„Leg dich auf den Bauch.“
Erst jetzt registrierte Eloise, dass auf ihrem Bett ein großes Badetuch ausgebreitet war.
Mathieu fing sogleich an, Öl auf ihrem Rücken zu verteilen.
„Hmm. Das riecht aber gut. Was ist das?“
„Babyöl.“
Eloise musste lachen, doch dann floss ein neuer Ölstrahl über ihren Po und unwillkürlich kniff sie die Backen zusammen.
„Entspann dich. Ein bisschen Erregung wird dir die Sache erleichtern.“
Eloise hielt sich die Ohren zu. „Hör bloß auf. Mit diesen Andeutungen machst du mich nur noch mehr nervös.“
Mathieu lächelte wissend. Er wusste offenbar sehr gut, was sich im Kopf abspielte, kurz vor einer Bestrafung.
„Bitte dreh dich um“, sagte er sanft.
Eloise schloss die Augen und versuchte, nicht daran zu denken, dass es Mathieus Hände waren, die ihre Brüste und ihren Bauch einölten. Als seine glitschigen Finger über ihre Oberschenkel strichen, sah sie auf. „Meine Güte. Wie viele Schläge werde ich denn bekommen, dass du meinen ganzen Körper einölst?“
Mathieu lächelte und schwieg. Wenige Augenblicke später war er fertig und bedeutete ihr, aufzustehen. Er öffnete den Leinenbeutel und holte vier lederne Manschetten heraus. Zwei legte er um ihre Handgelenke, die anderen beiden um ihre Fußgelenke. Die Ösen wurden mit Karabinerhaken verschlossen. Sie hatten das klirrende Geräusch verursacht. Die Haken ihrer Handschellen verband Mathieu hinter ihrem Rücken miteinander. Dann half er ihr in die schwarzen Pumps und lächelte sie zufrieden an. „Folge mir.“
Schweigend ging Eloise hinter ihm die Freitreppe hinab. Vor der Bibliothekstür sah Mathieu auf die Uhr und wartete ein paar Minuten. Unruhe machte sich in Eloise breit. Nicht zu wissen, was gleich mit ihr geschehen würde, jagte angstvolle Schauer durch ihre Eingeweide. Ihre Atmung hatte sich jetzt schon beschleunigt. Er achtet auf dich. Victor hat dir auch gestern keinen Schaden zugefügt. Schon heute Morgen war nichts mehr von den Schlägen zu sehen gewesen. Bleib ganz ruhig. Konzentriere dich auf ihn. Ihr liebt euch. Er tut dir nicht weh. Mit diesen Worten versuchte Eloise, sich zu beruhigen, hatte aber nur mäßigen Erfolg damit.
Mathieu klopfte an die Tür, öffnete sie und ergriff Eloises Arm. Sie betraten die Bibliothek, und Eloise sah sich um. Victor stand in der Nähe des Fachwerkes. Er trug nur eine schwarze Lederhose. Sein Oberkörper war nackt, das Haar streng zurückgekämmt und im Nacken zusammengebunden. Er hatte wieder diesen unerbittlichen, konzentrierten Blick.
„Bring sie zu mir.“
Mathieu legte eine Hand auf Eloises Rücken und schob sie nach vorn. Zwischen den Balken kam sie zum Stehen. Mathieu löste die Handschellen in ihrem Rücken und verankerte sie an einer Kette über ihrem Kopf. Ihre Füße wurden ebenfalls miteinander verbunden und mit zwei Ketten links und rechts an Ringen im Boden fixiert. Dann wurden ihre Arme über ihrem Kopf nach oben gezogen und so fixiert, dass sie sich nicht bewegen konnte.
Eloise hatte die ganze Zeit Victor angesehen, aber er verzog keine Miene. Sie musste seine Selbstbeherrschung bewundern. Ihr Blick wanderte über seinen nackten Oberkörper. Ein lustvolles Ziehen in ihrem Geschlecht ließ sie fast schmunzeln. Nur mit Mühe konnte sie es zurückhalten.
Ein rollendes Geräusch erweckte ihre Aufmerksamkeit. Mathieu postierte einen mannshohen Spiegel vor ihr. Überrascht sog sie die Luft ein. Eloise fand sich wunderschön. Ihre Wangen waren vor Aufregung gerötet, ihre Augen sahen ängstlich aus, und ihr gestraffter Körper war hilflos ausgeliefert. Victor trat hinter sie und sah sie im Spiegel an.
„Für deine Dreistigkeit erhältst du zehn Schläge mit der Peitsche. Du wirst jeden Schlag mitzählen. Vergisst du es oder verzählst dich, beginne ich von vorn.
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