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Elric von Melnibone

Elric von Melnibone

Titel: Elric von Melnibone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Runenklingen mir gehören!« Dann runzelte er die Stirn. »Aber warum war er vorbereitet, wie war das möglich? Welcher Dämon.? Es sei denn, er hat Arioch selbst beschworen! Aber er hat gar nicht die Kraft, Arioch anzusprechen. Ich konnte ihn nicht rufen.«
    Wie zur Antwort schallte plötzlich Elrics Kampflied durch die nahe gelegenen Straßen. Und das Lied beantwortete alle Fragen.
    »Arioch! Arioch! Blut und Seelen für meinen Lord Arioch!«
    »Dann muß ich mir die Runenklingen verschaffen. Ich muß durch das Schattentor treten. Dort habe ich noch Verbündete - übernatürliche Verbündete, die mit Elric notfalls spielend fertig werden. Aber ich brauche Zeit.« Yyrkoon murmelte diese Worte vor sich hin, während er im Zimmer auf und ab ging.
    Valharik beobachtete den Kampf.
    »Sie kommen näher«, meldete der Hauptmann.
    Cymoril lächelte. »Näher, Yyrkoon? Wer ist jetzt der Dummkopf? Elric? Oder du?«
    »Sei still! Ich denke nach. Ich denke nach.« Yyrkoon betastete seine Lippen.
    Plötzlich erschien ein Funkeln in seinen Augen, und er blickte Cymoril eine Sekunde lang hämisch an, ehe er sich wieder Hauptmann Valharik zuwandte.
    »Valharik, du mußt den Gedächtnisspiegel vernichten.«
    »Ihn vernichten? Aber mein Lord, der Spiegel ist unsere einzige Waffe!«
    »Richtig - und ist sie in diesem Augenblick für uns nicht nutzlos?«
    »Aye.«
    »Vernichte sie - dann dient sie uns noch einmal.« Yyrkoon ließ einen langen Finger zur Tür herumzucken. »Geh schon. Zerstöre den Spiegel.«
    »Aber, Prinz Yyrkoon - Herrscher, meine ich -, würden wir uns damit nicht unserer einzigen Waffe berauben?«
    »Tu, was ich gesagt habe, Valharik! Sonst ist dein Leben verwirkt!«
    »Aber wie soll ich ihn zerstören, mein Lord?«
    »Mit deinem Schwert. Du ersteigst hinter dem Spiegel die Säulen. Dann schlägst du mit dem Schwert danach, ohne hineinzuschauen, und zerschmetterst den Spiegel. Er wird sofort zerbrechen. Du weißt, wie vorsichtig ich sein mußte, damit er nicht beschädigt wurde.«
    »Ist das alles?«
    »Aye. Anschließend bist du meines Dienstes ledig, du kannst tun, was dir beliebt - fliehen oder sonstwas.«
    »Fahren wir denn nicht gegen Melnibone?«
    »Natürlich nicht. Ich habe mir eine andere Methode überlegt, die Dracheninsel zu erobern.«
    Valharik zuckte die Achseln. Sein Gesichtsausdruck verriet, daß er Yyrkoons Behauptungen nie ganz geglaubt hatte. Aber was blieb ihm anderes übrig, als Yyrkoon zu folgen, wenn ihn andernfalls fürchterliche Folterqualen von Elrics Hand erwarteten? Mit hängenden Schultern schlich der Hauptmann davon, den Auftrag des Prinzen auszuführen.
    »Und jetzt, Cymoril.« Yyrkoon grinste wie ein Wiesel und griff nach der weichen Schulter seiner Schwester. »Jetzt wollen wir dich auf deinen liebsten Elric vorbereiten.«
    Einer der blinden Kämpfer rief: » Sie wehren sich nicht mehr, mein Lord. Sie sind apathisch und lassen sich wehrlos niedermetzeln. Warum?«
    »Der Spiegel hat ihnen das Gedächtnis geraubt!« rief Elric, der seinen Helm in die Richtung drehte, aus der er die Stimme des Kämpfers gehört hatte. »Du kannst uns jetzt in ein Gebäude führen - wo wir mit etwas Glück den Spiegel nicht zu Gesicht bekommen.«
    Nach einiger Zeit konnte sich Elric von dem Helm befreien. Sie schienen sich in einem Lagerhaus zu befinden. Zum Glück war es groß genug, um die ganze Streitmacht aufzunehmen, und als alle versammelt waren, ließ Elric die Türen schließen, damit sie ungestört über die nächsten Schritte beraten konnten.
    »Wir müßten Yyrkoon finden«, sagte Dyvim Tvar. »Verhören wir doch einen Krieger.«
    »Das wäre wenig sinnvoll, mein Freund«, erinnerte ihn Elric. »Das Gedächtnis dieser Männer ist leergebrannt. Sie werden sich an nichts erinnern. Im Augenblick wissen sie nicht einmal, wer oder was sie sind. Geh zu den Fensterläden dort drüben, wo sich der Spiegel nicht auswirken kann, und versuche ein Gebäude zu finden, das so aussieht, als könnte sich mein Cousin darin aufhalten.«
    Mit schnellen Schritten ging Dyvim Tvar zum Fenster und blickte vorsichtig durch die Schlitze. »Aye - dort liegt ein Haus, größer als die anderen, und ich sehe Bewegung hinter den Fenstern, als formierten sich die Überlebenden neu. Wahrscheinlich ist das Yyrkoons Festung. Müßte leicht zu erobern sein.«
    Elric folgte ihm. »Aye, du hast recht. Dort werden wir Yyrkoon finden. Aber Eile ist geboten, damit er nicht auf den Gedanken kommt, Cymoril zu töten. Wir müssen uns

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