Elton John - Bego, M: Elton John

Mary“ aufführen. Tina erinnert sich: „Ich habe den Fehler gemacht, ihm zu zeigen, wie er das Stück am Klavier spielen soll. Und niemand darf sich erlauben, Elton John etwas über das Klavierspielen beibringen zu wollen.“ (73)
    Elton brüllte sie an: „Du sagst mir nicht, wie ich Klavier zu spielen habe!“ Tina: „Oh je. Er explodierte, und es kam mir vor, als versetzte mir die Vergangenheit eine Ohrfeige. Also wirklich. Vor allen Leuten, dabei wollte ich nur, dass das Arrangement stimmte. Dann stürmte er hinaus. Er war einfach ausgerastet und entschuldigte sich später dafür. Er sagte, er sei im Unrecht gewesen.“ (74)
    Die Nachricht, dass am Nachmittag die Fetzen geflogen waren, verbreitete sich wie ein Lauffeuer und sorgte dafür, dass das Event mit Spannung erwartet wurde. Würden Elton John und Tina Turner sich abends wieder vertragen, oder nicht?
    Am Abend hatten sich die erhitzten Gemüter wieder abgekühlt und das Konzert begann wie geplant mit Tinas Song „The Best“, der in eine Duettversion von „The Bitch Is Back“ von Elton und Tina mündete und schließlich – verstärkt durch Cher – mit „Proud Mary“ in Superstarbesetzung endete. Zusätzlich spielte Elton noch die Soloversion von „I’m Still Standing“, und dann mit LeAnn Rimes ihr Duett „Written In The Stars“. Elton endete mit einer Darbietung des Aida -Songs „Like Father Like Son“. Der Abend war ein Riesenerfolg.
    Aber für Tina Turner war die gemeinsame Tour mit dem tempera­mentvollen Elton John vom Tisch. Sie hätte Millionen verdienen können, aber sie blies die Sache ab, weil sie keine Lust hatte, sich Eltons Launen länger als nötig auszusetzen.
    Am 17. April 1999 stand Elton wie jedes Jahr für das Benefizkonzert der Rainforest Foundation auf der Bühne und ging im Mai und Juni auf Tour durch Amerika. Im Juni und Juli gab er dreizehn Solokonzerte in Europa und den August und September verbrachte er auf britischen Bühnen.
    Im Juli 1999 spielte Elton neben seinem Haus in Nizza Tennis, als ihm plötzlich schwindelig wurde. Offenbar litt er an Herz-Rhythmus-Störungen. Die Ärzte, die die Diagnose stellten, rieten ihm zu einem Herzschrittmacher, der ihm in einer Routineoperation am 9. Juli eingesetzt wurde. Anschließend widmete er sich wieder seinen Geschäften und seinem vollen Terminkalender, als sei nichts geschehen.
    Im August 1999 erschien sein Album The Muse , ein Soundtrack, der für Eltons Verhältnisse ungewohnt klassisch klang. Der Film war eine romantische Komödie mit Albert Brooks, Sharon Stone und Andie MacDowell. The Muse ist hauptsächlich rein instrumental, enthält aber auch zwei von Elton gesungene Versionen des Titelsongs, die zweite ist ein schneller Remix von Jermaine Dupri. Von September bis Dezember war Elton wieder auf Konzertreise und spielte in Chicago, Vancouver und der Londoner Royal Albert Hall.
    Am 23. Oktober 1999 trat er bei der Hochzeit von James Packer und Jodie Meares auf. Packer ist der Sohn des reichen australischen Geschäftsmannes Kerry Packer, und für sein zweistündiges Privatkonzert erhielt Elton die erstaunliche Summe von 1,2 Millionen australischen Dollar.
    Vielleicht konnte er sich so in nächster Zeit ja doch genug Schnittblumen und Versace-Anzüge leisten.
    Doch im Nachhinein blieb der Nachwelt vor allem Eltons Wutanfall bei Diva’s Live `99 in Erinnerung. So auch Tina Turner: „Mick Jagger ist professionell genug, um Kompromisse zu schließen, wenn er mit jemandem zusammenarbeitet. Elton nicht. Er ist einfach zu empfindlich. Sehr, sehr empfindlich. Wir wären wohl miteinander nicht glücklich geworden.“ (75)
    Obwohl an jenem Abend im April 1999 eine Menge starker Frauen auf der Bühne standen, unter anderem Whitney Houston, Faith Hill, Mary J. Blige, LeAnn Rimes, Brandy, Cher und Tina Turner, verdiente den Titel „Diva“ ganz offensichtlich nur einer: Elton John.
    Der Tod von Prinzessin Diana 1997 war ein schwerer Schock für Elton. Bei ihrer Beerdigung spielte er vor den Augen der ganzen Welt eine speziell für diesen Anlass umgeschriebene Version von „Candle In The Wind“ für die „English Rose“.
    (Retna Photos/ROTA (Camera Press Digital))

Das dritte Jahrtausend hielt neue Herausforderungen und einige neue Multimedia-Projekte für Elton John bereit. Er arbeitete an Broadway-Stücken, komponierte Filmmusiken, hatte neue Alben in Planung, absolvierte ausverkaufte Konzerte und nahm weitere Auszeichnungen entgegen. Privat war er weiterhin mit seinem