Elton John - Bego, M: Elton John
sicherlich darin zustimmen, dass sie die Originalversion übertrifft.“ (63)
Als die Single veröffentlicht wurde, schnellte sie rund um den Globus auf die Spitzenpositionen der Charts: In Großbritannien, den USA, Frankreich, Holland, Deutschland, der Schweiz, Irland, Italien, Belgien, Österreich, Norwegen und Japan. Als sie schließlich aus den Charts verschwand, waren erstaunliche 37 Millionen Exemplare über den Ladentisch gegangen. Der Rekord für die meist verkaufte Single aller Zeiten, den bis dahin Bing Crosbys „White Christmas“ gehalten hatte, war gebrochen.
Natürlich freute sich Elton John über den Erfolg des Songs, aber er wog den schmerzlichen Verlust seiner Freundin Diana nicht auf. Was würde er am meisten an ihr vermissen? „Ihren Humor und ihr herzhaftes Lachen, ihren Witz und ihr Flirten. Aber vor allem ihr Mitgefühl und ihre Aufrichtigkeit. Ihre wunderschönen Augen, die mit dir flirteten, lachten oder traurig blickten.“ (64)
In einem Interview mit Barbara Walters in der Fernsehshow 20/20 sagte Elton, Diana sei „eine große Menschenfreundin gewesen, ein liebevoller, mitfühlender, humorvoller und doch trauriger Mensch. Sie konnte zu allen eine Verbindung herstellen, und alle, die mit ihr sprachen, fühlten sich wertvoll und beachtet. Im britischen Königshaus ist so etwas nicht selbstverständlich, alle Mitglieder werden seit Jahrhunderten von einfachen Menschen ferngehalten. Sie werden anders erzogen als andere Leute. Diana entsprach nicht diesem Rahmen.“ (65)
Rückblickend sagte Elton über Diana: „Sie war so lustig, charmant und einfach zauberhaft. Man musste sie einfach mögen. Und ich fühlte mich in ihrer Gegenwart immer sehr wohl. Nach unserer ersten Begegnung schrieb sie mir einen tollen Brief. Sie war schon immer eine gute Briefeschreiberin gewesen – und sehr schnell. Man ging mit ihr zum Abendessen aus, und voilà, am nächsten Tag lag ein Brief im Briefkasten. Das war außergewöhnlich, auch, dass die Briefe immer von Hand geschrieben waren. Immer. In Schönschrift. Sie war eine bemerkenswerte Frau, die auch auf kleinste Details achtete. In dieser Hinsicht waren wir beide Seelenverwandte.“ (66)
Während der Song über Diana noch den Spitzenplatz der Charts besetzte, wurde am 23. September 1997 das 41. Elton John-Album The Big Picture veröffentlicht. Das Album war sehr erfolgreich, was sicher auch an all der Aufregung und der Publicity wegen Eltons Auftritt auf Dianas Beerdigung lag.
Auf der B-Seite der Single „Candle In The Wind 1997“ hatte sich auch der Song „Something About The Way You Look Tonight“ von dem Album The Big Picture befunden. Um für das Album zu werben, trat Elton in allen möglichen amerikanischen Fernsehshows auf und sang diesen Song unter anderem am 22. September in der Tonight Show with Jay Leno , am 24. September bei Oprah Winfrey , am 25. September in der Late Show with Conan O’Brien und am 1. Oktober bei Rosie O’Donnell .
Der Song war dank der A-Seite „Candle In The Wind 1997“ zwar ein riesiger Hit, aber er wirkte im Vergleich eher belanglos und war schnell wieder vergessen. Die beiden nachfolgenden Singles „Recover Your Soul“ und „The River Can Bend“ von The Big Picture schafften es in Großbritannien in die Top Forty, gingen überall sonst aber unter.
Die Presse reagierte bestenfalls verhalten auf Eltons neuestes Werk. David Wild schrieb im Rolling Stone : „Musikalisch und kreativ hat Elton John schon viele Höhen und Tiefen durchlebt. Ein Album mit schönen Liedern und eindringlichen Melodien. Zwar nicht kantig oder Bahn brechend neu, aber trotzdem schenkt uns dieses Album einen schönen neuen Grund dafür, warum dieser verrückte Kerl aus Übersee weiterhin mit stolz erhobenem Haupt vor uns stehen kann.“ (67)
Bernie Taupin hält The Big Picture für das schlechteste Album, das er und Elton je zusammen geschrieben haben: „Die Produktion ergab einen kalten, sterilen, technischen Sound. Wir haben ein paar anständige Lieder auf das Album gebracht, aber das meiste ist einfach Mist. Naja, wir haben wirklich schon ein paar Mal Scheißplatten fabriziert, aber das geht den meisten modernen Künstlern nicht anders. Man kann nicht immer nur Rosen pflanzen. Dazwischen wächst immer wieder Unkraut, das ist nun mal so.“ (68)
Im Herbst ging Elton auf die das Album begleitende Tour durch Amerika. Er eröffnete mit einem Konzert in Atlanta am 8. Oktober und gab am 22. November das Abschlusskonzert in Memphis,
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