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Elton John - Bego, M: Elton John

Elton John - Bego, M: Elton John

Titel: Elton John - Bego, M: Elton John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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eigener Aussage – anfing, Drogen zu nehmen!
    Von einem Journalisten danach gefragt, worin er seinen Schlüssel zum Erfolg sehe, hatte Elton einmal trocken geantwortet: „Vitamin E. Quaaludes (ein Schlafmittel mit berauschender Wirkung – Anm. d. Übers.). Heroin. Und häufiger Sex mit Schafen.“ (1) Falls das wirklich sein Geheimrezept war, schien es jedenfalls zu funktionieren.
    Allerdings zwang ihn seine Berühmtheit in England inzwischen immer öfter dazu, sich vor der Öffentlichkeit abzuschirmen. „Man kann nicht berühmt und dabei ständig für alle greifbar sein. Ich meine das jetzt überhaupt nicht snobistisch, aber wenn ich dauernd ganz normal in London unterwegs wäre, würden die Leute doch sagen: ‚Hm, das sollte er nicht machen.‘ Sie wollen dich gar nicht in Camden Town beim Gemüseeinkauf treffen, sie wollen dich auf der Bühne erleben, in irgendwelchen schrillen Klamotten. Sie assoziieren nicht mit dir, dass du auch mal aufs Klo musst, Obst einkaufst oder zuhause Probleme mit irgendwelchen Wasserrohren hast. Man erwartet doch auch nicht, dass Mitglieder der königlichen Familie durch London laufen und Vogelfutter kaufen. ‚Ja, Mensch, gestern habe ich die Queen noch gesehen, da ging sie gerade mit ihren Corgis eine Runde um den Block.‘“ (2)
    Dennoch war er sich bewusst, dass er nicht das Leben eines Einsiedlers führen sollte – immerhin war er erst 25 und damit deutlich zu jung, um wie Greta Garbo „Ich möchte nur allein sein“ zu hauchen. „Wenn ich die Straße entlanggehe und jemand nach einem Autogramm fragt, dann gebe ich ihm das gerne“, behauptete er. „Bei mir arbeitet keine ausgefuchste Publicity-Maschinerie im Hintergrund. Das fände ich grässlich. Ich bin einfach nur ich.“ (3)
    Zwar war er im Musikgeschäft ganz oben angekommen, aber für Elton gab es immer noch genügend Dinge in seinem Leben, die ihm mächtig auf die Nerven gingen und ihn in finsterste Depressionen stürzten. Er war sich genau der Probleme bewusst, die sich aus seinem immer noch bestehenden Vertrag mit Dick James ergaben, und er wusste, dass er auch 1974 dazu verpflichtet war, zwei neue Alben abzuliefern. Er hatte gehofft, dass das Doppelalbum Goodbye Yellow Brick Road vertraglich als zwei Platten gewertet würde, aber daraus wurde nichts.
    Eine der seltsamsten Entscheidungen, die er in jener Zeit traf, war sein Engagement in der Sportwelt. Warum um alles in der Welt kam Elton auf die Idee, den FC Watford finanziell zu unterstützen? Sicher, er war schon seit seiner Kindheit ein Fan der Mannschaft, als er mit seinem Vater Stanley an den Wochenenden zu den Spielen gegangen war. Dieser Leidenschaft war er in all der Zeit, die er sich auf seine musikalische Karriere konzentriert hatte, treu geblieben.
    Den Anstoß für sein persönliches Engagement für den Verein hatte ein Interview gegeben, das die Journalistin Julie Webb für den New Musical Express (NME) in der zweiten Hälfte des Jahres 1973 mit ihm geführt hatte. Webb hatte sich dabei als Watford-Fan geoutet und sich mit Elton eine Weile über ihre gemeinsame Begeisterung für den Verein unterhalten. Dabei erwähnte Webb, dass Watford nicht nur sportlich gerade eine wirklich üble Serie hatte und dauernd verlor, sondern auch in finanziellen Schwierigkeiten steckte, und sie schlug vor, dass Elton vielleicht ein Benefizkonzert für das Team veranstalten könnte, um die Moral der Mannschaft wieder ein wenig zu heben.
    Die Idee setzte sich in Eltons Kopf fest, und er begann darüber nachzudenken, wie er den Verein unterstützen konnte. Die große Frage war nur: Würde ein Fußballteam die Unterstützung eines ausgeflippten Rockstars annehmen, der regelmäßig in ausgesprochen schwul anmutenden Outfits über die Bühne tobte? Die Antwort lautete: Ja. Man freute sich nicht nur, dass sein Hilfsangebot dem Verein große Publicity bescherte, man freute sich auch sehr über sein Geld.
    Während er jedoch noch über eine mögliche neue Rolle als Sportmäzen nachdachte, musste er sich mit dringlicheren Problemen herumschlagen. Im Januar 1974 blieben ihm gerade einmal zehn Tage Zeit, um ein neues Album einzuspielen. Anschließend war eine Fernost-Tournee geplant, und in den Monaten darauf standen Konzerte in Europa an. Irgendwie musste er sich für sein zehntes Album schnell ein paar neue Songs einfallen lassen und sie dann möglichst zügig aufnehmen.
    Die letzten drei Platten waren alle im Château d’Herouville eingespielt worden, aber nun war er auf der

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