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Elton John - Bego, M: Elton John

Elton John - Bego, M: Elton John

Titel: Elton John - Bego, M: Elton John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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Begleitgesang übernahm.
    Zu dieser Zeit war Elton auch daran interessiert, seine Songwritertalente wieder in den Dienst anderer Künstler zu stellen. „Nun, da Bernie und ich die Rechte an unseren Songs selbst besitzen, wollen wir auch gern mit anderen zusammenarbeiten und Songs für andere Musiker schreiben“, sagte er. „Wir haben gerade einen für das neue Album von Roderick Stewart und ein paar für Kiki produziert, und wir wollen auch gern etwas für Etta James oder Ray Charles machen, für Leute, die wir verehren, so wie Dusty Springfield, um die wirklich guten Sänger wieder in die Charts zu bringen.“ (31) Rods Aufnahme des John/Taupin-Songs „Let Me Be Your Car“ fand sich auf dem im Oktober 1974 veröffentlichten Album Smiler .
    Elton schrieb außerdem den Song „Snookeroo“ für Ringo Starr, der mittlerweile zu seinen engsten Freunden zählte. Ringo nahm ihn für das Top Ten-Album Goodnight Vienna auf, das später im selben Jahr erschien.
    In dieser Phase seiner Karriere kündigte Elton an, dass er seine musikalische Bandbreite erweitern wollte, indem er einen weiteren Keyboarder für die Konzerte und Studioaufnahmen in seine Band holte. Es sollte jemand sein, der E-Piano, Moog und Mellotron spielen konnte, um den Sound ein wenig mehr auszupolstern. „Als wir in den Staaten waren, hat Gregg Allman uns bei ein paar Titeln unterstützt, und es war faszinierend, welchen Unterschied so ein einziges zusätzliches Instrument machen kann. Wir haben schon lange darüber nachgedacht, aber jetzt sind wir als Band richtig eingeschworen und können auch neue Dinge ausprobieren.“ (32)
    Eine andere Sache, die Elton damals sehr beschäftigte, war Rocket Records. Bisher hatte das Label immer noch keinen einzigen echten Hit hervorgebracht und machte Anstalten, sich zu einer echten Katastrophe zu entwickeln. Elton und Rocket Records hatten schließlich die Verträge aller Künstler aufgelöst, mit Ausnahme von Maldwyn Pop und Eltons enger Freundin Kiki Dee, und er suchte nun händeringend neue Talente, um die Firma endlich auf Kurs zu bringen. „Queen und Cockney Rebel haben wir schon abgelehnt, das spricht doch schon mal für unser Urteilsvermögen“, lachte er und fügte hinzu: „Sie verlangten sehr viel Geld, und das konnten wir uns nicht leisten. Ich hätte gern jemanden wie Iggy and The Stooges, aber die haben sich ja leider aufgelöst.“ (33)
    Die einzige Künstlerin von Bedeutung, über die Rocket damals verfügte, war Kiki Dee, und auch ihre Platten waren bisher nicht gerade überragend erfolgreich gewesen. „Wir haben uns so viele Bänder angehört und auf diese Weise auch viele Leute entdeckt“, berichtete Elton. „Wir sehen uns viele Konzerte an, und es sind nicht nur die Geschäftsführer, die auf die Suche gehen. Es ist schon seltsam, wie bei einer Familie: Selbst die Sekretärinnen und der Teekocher hören sich um. Neulich waren wir bei einem Konzert von Kiki Dee, und die ganze Belegschaft kreuzte dort auf. Es war faszinierend.“ (34)
    Elton und John Reid waren fest entschlossen, einen Hit für Kiki Dee zu produzieren. Sie war ein so offensichtliches Talent und noch dazu ein so angenehmer Mensch, dass die beiden Männer sie sofort in ihren Freundeskreis aufgenommen hatten. Kiki ging zudem auch als Begleitsängerin mit Elton auf Tournee. Ihr zweites Album für Rocket Records trug den Titel I’ve Got The Music In Me . Die Aufnahmen dazu fanden im Electric Ladyland Studio statt, das Jimi Hendrix einst gegründet hatte. Als es jedoch um den Titelsong ging, schien Kiki wie gelähmt. Es war ein Song, der eigentlich laut und voller Energie hätte gesungen werden müssen, aber sie konnte sich offenbar nicht in die richtige Stimmung dazu versetzen. Vielleicht lag es daran, dass die ganze Situation sie ein wenig einschüchterte: Sie stand im ehemaligen Studio von Jimi Hendrix neben der großen Soulsängerin Cissy Houston, am Mischpult saßen Gus Dudgeon und Clive Franks, und Elton John sah ihr zu. Vermutlich wäre jeder in dieser Lage ein wenig verkrampft gewesen.
    „Cissy übernahm zusammen mit zwei anderen schwarzen Sängerinnen den Backgroundgesang“, erinnerte sich Kiki. „Sie hatten phantastische Stimmen. Ich machte einfach zu und verlor total mein Selbstvertrauen.“ (35)
    Elton beschloss daraufhin, die spannungsgeladene Stimmung aufzulösen: Er zog sich sämtliche Kleider aus und rannte nackt durchs Studio. 1974 hatten die so genannten „Flitzer“ weltweit gerade Hochkonjunktur, und als

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