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Elurius (Vater der Engel) (German Edition)

Elurius (Vater der Engel) (German Edition)

Titel: Elurius (Vater der Engel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Gees
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Geschäftsmann musste ständig auf der Hut sein vor solchen Betrügern, die ihre ehrlichen Mitbürger nur bestehlen wollten. Er reckte sich, blickte dem fremden Mann nun fest in die Augen. „Ich werde Sie nur dann bezahlen, wenn Sie unter Beweis gestellt haben, dass es Ihnen tatsächlich möglich ist, meine Frau zu heilen. Das heißt also nach getaner Arbeit. Welchen Preis verlangen Sie?“
    Statt eine Antwort zu geben, fragte der Fremde: „Wie ist Ihr Name?“
    „ Heinrich Neuberg“, stellte Heinrich sich vor und hätte dem Mann beinah im Zuge eines Automatismus die Hand gereicht. Doch er konnte sich im letzten Moment zügeln: Es reichte ihm, dass er heute bereits den unangenehmen Händedruck einer Vertreterin dieses Zigeunerpacks zu spüren bekommen hatte. „Und mit wem habe ich das Vergnügen?“
    „ Adlam“, war die Antwort. „Und mein Preis liegt genau an der Grenze Ihrer Liquidität: alles, was Sie bis heute Abend flüssigmachen können.“
    Nun war es an Heinrich, amüsiert den Kopf zu schütteln: „Bescheiden sind Sie gerade nicht, Herr Adlam“, meinte er. „Aber ich werde sehen, was sich machen lässt.“
    Dieser Adlam war ein erstaunlicher Dummkopf. Mit dieser Forderung überließ er es Heinrich, jede beliebige Summe zu bezahlen. Und Heinrich seinerseits würde sich sicherlich nicht darin verausgaben, so viel Bargeld wie irgend möglich herbeizuschaffen.
    „ Sie werden doch nicht versuchen, mich zu betrügen?“ fragte Herr Adlam und zog dabei die Augenbrauen leicht hoch.
    Heinrich fühlte sich in seinen Gedanken ertappt, obwohl die Frage reichlich naiv klang. Doch der Ausdruck im Gesicht seines Gegenübers schien ihm alles andere als naiv. Vielleicht eher eine Spur hinterhältig? Es war sicherlich nötig, auf der Hut vor diesem Mann zu sein, ebenso, wie man vor den Sleyvorns auf der Hut sein musste. Heinrich gab ein angewidertes Schnaufen von sich: Er hasste nichts mehr als undurchsichtige Geschäftspartner. Ob es sich hier um einen Dummkopf oder einen dreisten Betrüger handelte, würde sich, wie in der Vielzahl der Fälle, wohl doch erst am Ende herausstellen.
    Herr Adlam zog einen Schlüssel aus seiner Manteltasche und gab Heinrich mit einer Geste zu verstehen, ihm den Weg zur Tür frei zu geben. Heinrich jedoch blieb stehen und erkundigte sich: „Wann darf ich mit Ihnen rechnen?“
    "Um sieben", war die Antwort.
    "Sie finden mein Haus an der Dorfhauptstraße von Hellhus. Es ist nicht zu übersehen: ein großes Anwesen mit einem Eisentor."
    Nun machte Heinrich einen Schritt zur Seite. "Bis heute Abend, dann", meinte er, wandte sich um und ging fort.
     
     
     

Der neue Weg
     
    Seit jeher war ich darauf bedacht, die außerordentlich wenigen Menschen aus der großen Masse herauszulesen, in denen noch heute die Kräfte wohnen, die unserer Spezies im Laufe der Jahrtausende immer mehr verloren gingen . An allen Enden der Erde habe ich sie gesucht und ihnen Gelegenheit gegeben, ihre Begabung unter meiner Obhut zu entfalten, fern vom äußeren Druck des gesellschaftlichen Umfeldes. Ihre durch meine Förderung entfalteten Kräfte machte ich mir zunutze, um meine eigenen Ziele voranzutreiben.
    Meine Schützlinge banden sich stets für ihr gesamtes Leben an mich -ihre Leben jedoch währten zumeist nicht lange. Am Anfang geschah es häufig, dass sie im Laufe eines für sie zu kräftezehrenden Rituals den Tod fanden. Später legte ich manches Mal selbst Hand an und opferte sie einem höheren Zweck. Außer ihnen scharte ich zusätzlich einen Kreis Helfer um mich, die für die Erfüllung profaner Aufgaben nützlich waren, sonst aber kaum einen Wert besaßen.
    Zunutze machte ich mir auch die kostbaren Bücher und Schriften, die ich im Laufe vieler Jahre zusammentrug. Ich sammelte das Wissen von unzählbaren Generationen und setzte es unumwunden in die Tat um. Mein Ziel ist es, mir alle nur erdenklichen Kräfte nutzbar zu machen, die die Natur in sich birgt. Ich setze mir selbst keinerlei Grenzen und habe dadurch die Freiheit erlangt, zu tun, was auch immer ich gerade für nötig halte.
     
    Einstmals, vor sehr vielen Jahren,, habe ich in einer bürgerlichen Welt nach den Gesetzen der sogenannten zivilisierten Gesellschaft über Gut und Böse gerichtet. Doch schon seit langer Zeit bin ich nun mein eigenes Gesetz.
    Gut und Böse existieren dort nicht mehr.
    Ich habe mich befreit von den beengenden Grenzen der Moral, des Mitleids, des schlechten Gewissens. Die Menschen haben sich selbst ihr Gefängnis

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