Elurius (Vater der Engel) (German Edition)

Sirus. „Und noch viel mehr als das. Du sollst niemandem mehr dienen, denn du bist viel mehr als du weißt.“
    „ Ah ...“, machte Robin nur, so schnell fand er darauf keine Antwort. Jesco riss den Blick von Tadeya los und richtete die Augen auf Robin, der offensichtlich innerlich wankte.
    „ Robin,“ erinnerte Jesco deshalb, „du hast mir deinen Handschlag gegeben, in der Kapelle, weißt du noch?“
    „ Ja“, hauchte Robin, druckste zuerst noch ein wenig herum, füllte dann aber seine Lunge mit Luft, tat eine kleine Verbeugung und meinte erstaunlich beherzt: „König Sirus, sie nennen dich Vater der Engel. Ich kann deine Engel sehen mit all ihrer Finsternis und ich habe beschlossen, dass ich nicht mehr den Monstern folgen werde. Das hat mir ein Freund geraten, der es gut mir meint.“ Ein Lächeln stahl sich auf Robins Gesicht, das einigen Stolz offenbarte.
    Sirus neigte ebenfalls kurz sein Haupt, auch er lächelte nun. „Gehabt euch denn wohl“, sagte er freundlich, doch mit leicht ironischem Unterton. Und dann ging er fort. Doch sie sollten noch von ihm hören.
     
     
     

Epilog
     
    Er kehrte zurück, seine Begleitung wartete auf seinen Wunsch draußen. Er fand den Toten allein, Emorian war fort. Doch der alte Mann hatte eine Nachricht hinterlassen, eine seltsame zwar, doch eine durchaus treffende. Auf Roberts Brust lag ein Buch, aufgeschlagen, ein dunkler Blutstropfen stach auf einer Seite hervor. Sirus hob das Buch auf, las den Vers.
     
    „ Um den Kampfpreis soll euch niemand bringen, der seinen eigenen Willen tut in scheinbarer Demut und Anbetung der Engel, der auf das eingeht, was er in Visionen gesehen hat, grundlos aufgeblasen von der Gesinnung seines Fleisches.“
    (Kolosser 2, 18)
     
    Er runzelte die Stirn, lachte leicht und warf das Buch auf den Boden. Ein langer Blick galt dem Gesicht seines toten Sohnes, es hatte sich seit dem Vortag nicht verändert.
    „Wache weiter, Ami-el“, sagte er in seiner Sprache und dann, ganz kurz: „Schließen.“ Der mächtige Steindeckel ruckelte auf dem Boden, hob sich langsam an und krachte schließlich mit ungeheurer Wucht auf den Sarkophag.
    Sirus verließ die Grabstätte und wandte sich wieder dem Leben zu.
     

„ Elurius“
     
    1. Auflage vom 26. Februar 2013
    Autorin: Yvonne Gees
     
     
    Verlegt durch:
    Yvonne Salmen
    An der Nathe 16 c
    46325 Borken
    [email protected]
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    [1]                                        Psalm 69, 21