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Elwin - Goldrausch (German Edition)

Elwin - Goldrausch (German Edition)

Titel: Elwin - Goldrausch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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Wall. Zusammen blickten sie auf die kleine Herde, in deren Mitte Groohi geradewegs auf den Schuppen zusteuerte.
    Elwin lief den Berghang hinauf, kletterte auf den Wall und schaute hinüber. Nun versperrten ihm andere Bäume die Sicht. Er rannte noch weiter hinauf, bis er wieder freien Blick auf den Freund hatte. Groohi hatte eine Pause eingelegt.
    »Ich fürchte, dass sie ihn jeden Augenblick entdecken werden«, murmelte Elwin zu Sina, die neben ihn auf den Wall stieg. »Schau! Die Wachen auf der Bank. Die meisten Männer sitzen mit nach vorne gebeugtem Kopf am Tisch und löffeln ihre Suppe. Aber zwei sitzen aufrecht und blicken das Feld hinauf. Ich wette, sie haben etwas gesehen. Groohis Hände, seine Stiefel, was weiß ich.«
    Zum Glück war die Zahl der Schafe, zwischen denen Groohi sich versteckt hielt, auf zehn angewachsen. Die Gruppe hielt auf die Rückseite des Gebäudes zu.
    Die beiden Wachmänner reckten die Hälse, um die Tiere besser sehen zu können. Dann verloren sie das Interesse und erzählten offenbar den Kumpanen von ihrer Beobachtung. Da schauten die meisten zum Feld hinauf, einige schüttelten den Kopf. Gelächter schallte über die Wiese. Plötzlich standen die zwei Wachleute auf.
    »Sie haben Groohi gesehen!«, rief Elwin. »Schnell, wir müssen die Kerle ablenken.«
    Geschwind packte er einen Stein und schleuderte ihn mit aller Kraft auf den tiefer gelegenen Wall. Der Stein blieb mit einem satten Poltern liegen. Die Männer hatten den Schlag nicht gehört und aßen unbeirrt weiter.
    »Hey, ihr da!«, brüllte nun Elwin, riss die Arme in die Höhe und winkte.
    Diesmal hörten die Männer ihn. Die mit dem Rücken zu Elwin standen, drehten sich um, die anderen sahen auf. Sina hob einen Stein und schleuderte ihn auf das Feld. Die Gruppe saß viel zu weit weg, niemals hätte sie einen der Männer getroffen. Aber der Anführer verstand sofort.
    »Haromos!«, brüllte er und zeigte auf Sina. »Ergreift sie!«
    Die Wachen sprangen auf, die Sitzbank klappte unter ihnen zusammen, das Geschirr auf dem Tisch fiel polternd zu Boden. Der Suppentopf kippte um, zwei Männer verbrühten sich an Armen und Beinen und fluchten lautstark.
    Der Krach verschreckte die Schafe um Groohi. Sie blökten und stoben verängstigt auseinander. Es geschah so schnell, im Nu lag Groohi allein auf der freien Wiese.
    »Wir werden euch niemals in Ruhe lassen!«, schrie Sina den Starks entgegen.
    Elwin erstarrte vor Furcht. Die Wachen entdeckten Groohi sofort. Der Anführer gab Kommandos, Groohi sprang auf und floh zur Rückseite des Gebäudes. Weitere Befehle wurden gegeben, die Wachen folgten ihm im Laufschritt. Groohi verschwand hinter dem Schuppen. Die Männer ebenfalls. Schreie! Elwin glaubte, Groohis Stimme zu hören.
    Dann war es gespenstisch still. Einen Augenblick später kamen fünf Männer mit Groohi in ihrer Mitte in Sicht. Seine Hände waren auf den Rücken gefesselt. Grob führten sie ihn am umgestürzten Tisch vorbei, stießen ihn in den Schuppen und schlossen die Tore. Der Anführer gab Kommando und vier Wachleute rannten auf Elwin und Sina zu.
    Elwin glaubte, sein Leben wäre von ihm gegangen. Er stand wie versteinert da und starrte auf den Schuppen. Sie hatten seinen Freund gefangen! Er sah nicht die Männer auf ihn zukommen, er sah nicht die Gefahr.
    »Schnell. Wir müssen fliehen«, drängte Sina. Sie packte ihn an der rechten Pfote und rief: »Du kannst jetzt nichts für ihn tun.«
    Elwin bewegte sich nicht. Da riss Sina ihn mit sich und Elwin erwachte aus seiner Erstarrung. Zusammen liefen sie zurück in den Wald.
    »Wo ist Batto?«, fragte Sina im Laufen, überrascht, ihn nicht wie gewohnt an ihrer Seite zu finden. Doch dann sah sie ihn auf dem tiefer liegenden Wall stehen.
    Er winkte mit beiden Armen und brüllte mit kräftiger Stimme: »Hey, ihr Halunken! Wir werden euch besiegen!«
    Er wollte Eindruck machen, den Männern weitere Angreifer vortäuschen. Prompt trennten sich zwei Wachen aus der Gruppe und verfolgten ihn. Batto sprang von den Steinen und lief im Schutz der Mauer zum Wald.
    Sina war stolz auf ihn, dennoch tadelte sie: »Du hättest mir sagen müssen, was du vorhast. Das war lebensgefährlich.«
    Batto grinste.
    »Deshalb habe ich ja auch nichts gesagt«, gab er zurück und spurtete voran.
    Bevor Elwin den Freunden in den Wald folgte, blieb er stehen und sah fassungslos zum Schuppen. Die Schafe, die Groohi begleitet hatten, zogen wieder friedlich über die Wiese. Elwin glaubte, er müsse Groohi

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