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Elwin - Goldrausch (German Edition)

Elwin - Goldrausch (German Edition)

Titel: Elwin - Goldrausch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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einsperren.«
    »Was schlägst du stattdessen vor?«, entgegnete Groohi.
    »Wir schleichen uns in der Dunkelheit an die Rückseite des Schuppens an. Die Schafe sind im Stall und werden uns nicht durch ihr Blöken verraten. Dann steigen wir durch das Fenster und befreien die Adler.«
    »Bis zum Abend abwarten?« Groohi schüttelte den Kopf. »Nein! Ich werde ganz bestimmt nicht den Tag vertrödeln und diese Halunken beobachten.« Er stand auf. »In der Dunkelheit werden sie die Wachen verstärken. Wir können noch lange hin und her überlegen, aber glaubt mir, bis heute Abend habe ich die Vögel schon längst befreit. Zudem bezweifele ich, dass die Schafe in der Nacht im Stall sind. Sie brauchen den Platz für die Adler und die zusätzlichen Wachen. Sollte mein Plan scheitern, schleicht ihr euch in der Dunkelheit an.« Er drehte sich auf den Bauch und robbte aus dem Wald.
    »Groohi, bleib hier, das ist zu gefährlich!«, rief Elwin geradezu verzweifelt.
    »Und denkt daran«, mahnte der Freund ungerührt, »steigt auf die Mauer und plärrt herum, sobald ihr meinen Ruf hört.«
    Auf Händen und Füßen krabbelte er davon.

Schafe
    Schnell stieg Groohi über den Wall und lockte die Schafe an, die noch immer in der Nähe grasten. Drei weitere Tiere gesellten sich rasch zu den vieren, mit denen er zuvor auf seine Art gesprochen hatte.
    Längs des Schuppens saßen sieben Wachleute auf einer Bank in der Sonne, genossen das gute Wetter und langweilten sich. Wieder andere betraten oder verließen durch ein offenes Tor das Gebäude. Gelächter und bisweilen Kommandos drangen bis in den Wald vor. Die Männer fühlten sich sicher und vermuteten niemanden in der Nähe.
    Sina zeigte mit einer Pfote auf die Wiese und sagte verblüfft: »Seht nur, wie ihm die Tiere gehorchen.«
    Langsam krabbelte Groohi auf Händen und Füßen zwischen den Schafen versteckt vom Wall hinüber zum Schuppen.
    Elwin spürte sein Herz bis zum Hals schlagen. Er machte sich Sorgen und hatte große Angst um seinen Freund. So sehr er sich auch bemühte, heute Morgen ließen ihn die trüben Gedanken nicht los. Und die Folgen, wenn sie Groohi erwischen sollten, mochte er sich überhaupt nicht ausrechnen.
    Batto hingegen war besserer Laune.
    »Er kommt gut voran«, kommentierte er begeistert. »Und wie pfiffig er ist. Schaut, er hält auf einen Baum zu. Klasse Idee. Schrecken die Schafe auf, kann er sich dahinter verstecken.«
    »Hoffentlich«, brummte Elwin. Dennoch fand auch er die Idee gut, von Baum zu Baum zu kriechen.
    Groohi hatte gerade einen weiteren Baum passiert, als ein Mann am Tor ein Kommando gab. Die Männer auf der Bank sprangen sofort auf, standen stramm und grüßten den Kommandierenden.
    Prompt geschah, was Sina befürchtet hatte; die in der Nähe der Männer fressenden Schafe liefen verängstigt davon. Deren Flucht erweckte Furcht bei zwei Tieren in Groohis Gruppe. Auch sie liefen das Feld hinauf und brachten sich weiter oben in Sicherheit. Die Männer setzten sich wieder. Zwei andere trugen einen großen dampfenden Suppentopf aus dem Schuppen, ein dritter teilte Geschirr aus, Blechteller klirrten auf dem Tisch. Das friedliche Gemurmel fand seine Fortsetzung.
    »Puh«, stöhnte Elwin.
    »Es ist noch nicht vorbei«, flüsterte Sina. »Schau. Die Tiere lassen ihn im Stich! Sie weichen von ihm.«
    Groohi lag flach auf dem Rücken und schaute zu den anderen Tieren weiter oberhalb. Nur noch zwei Schafe standen zwischen ihm und den Männern am Schuppen. Plötzlich blökte eines der Schafe neben Groohi. Ein Wachmann stand vom Tisch auf und schaute über die Wiese. Ein anderer machte einen Witz, die Männer lachten. Schließlich setzte er sich wieder. Erneut hörte man einige lachen.
    Groohi lag eine Weile auf der Wiese, dann endlich machten sich fünf Tiere auf den Weg zu ihm und begleiteten ihn zum nächsten Baum.
    »Wahnsinn«, flüsterte Batto. »Groohi hat gute Nerven. Seht, er hat beinahe den Schuppen erreicht. Sicherlich kann er schon die Worte der Starks verstehen, ihre Gespräche und ihre Witze. Leider steht ihm noch der schwierigste Teil bevor. Freies Feld, keine Bäume.«
    Sina murrte: »Und er begibt sich direkt in das Lager der Männer, die den Befehl haben, ihn festzunehmen.«
    »Ich halte das nicht mehr länger aus«, brummte Elwin. »Wir müssen ihm helfen!«, rief er, kroch aus dem Wald und eilte zum Wall hinüber. Sina und Batto wechselten kurze Blicke und folgten ihm rasch.
    »Elwin, bleib hier!«, rief Sina, aber der stand schon am

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