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Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Titel: Elwin - Rosenwasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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Absicht nicht so schnell durchschauten.
    »Wir wissen nicht, wer den Schatz gestohlen hat. Niemand hat die Täter gesehen. Man munkelt, es waren gewöhnliche Diebe«, antwortete Tezra.
    Die Frau lächelte. »Meine kleinen dicken Trolle, seid ihr wirklich so dumm und wisst nicht, wer hier vor euch steht?«
    Die Nase der Frau wurde zierlich, der Mund anmutig, die Augen grün. »Ich bin Fofenda, die alte Hexe, wie dein Freund sagte. Zum letzten Mal, wer hat die Schatzkiste gestohlen?«, fauchte sie Tezra an und stahl ihm den Atem.
    Tezra rang um Luft, sein Kopf wurde dunkelrot.
    Goied wollte fliehen, aber die Pflanzen hielten ihn fest. Sein Körper war wie erstarrt. »Schlächter! Hilf mir«, stieß er hervor.
    Fofenda betrachtete ihn angewidert. Die Blätter hatten ihn bereits beinahe verschlungen. Sie nickte.
    Geschwind packten die Zweige zu, umschlangen ihn gänzlich, warfen ihn auf den Boden und rissen ihn in die Erde. »Fofenda, du bist einfach genial«, flüsterte sie zufrieden.
    Schlächter wollte fliehen, griff nach dem Messer, legte die Hand um den Schaft, da schoss das Messer an seinem Fuß vorbei in die Erde und riss den Troll mit. Es geschah blitzschnell; Schlächter brachte keinen Laut hervor, nur tiefes Entsetzen stand auf seinem Gesicht, bevor die Erde ihn verschlang.
    »Bitte, Fofenda«, hauchte Tezra, »wir haben dir nichts getan. Verschone mich.«
    Fofenda trat vor ihn und sah dem Troll in die Augen. »Sag mir, wer die Schatzkiste gestohlen hat.«
    »Ich weiß es nicht«, keuchte er.
    »Dein Pech«, antwortete sie, hob die Hände und gab ihm einen Stoß, ohne ihn zu berühren.
    Der Troll stolperte über die Zweige, stürzte zu Boden und zerfiel augenblicklich in schwarze Asche.
    Fofenda schüttelte angewidert den Kopf. Plötzlich sah sie auf, lauschte und lachte vergnügt. Am Waldrand stand eine Gruppe Männer, die leise ihren Namen riefen. »Heute ist mein Glückstag«, murmelte sie, lehnte sich an den nächsten Baum und verschwand.

Freunde
    »Elwin! Endlich bist du da!«, begrüßte Groohi den Freund noch im Laufen. Völlig außer Atem blieb er stehen. »Vor einer Stunde bin ich dort hinaufgestiegen und habe auf dich gewartet«, erklärte er und zeigte über die Wiese, von der er kam. »Kaum war Stella abgeflogen, um dich zu holen, zog dichter Nebel auf. Wir hatten diesen Treffpunkt außerhalb des Dorfes vereinbart. Weißt du, ich habe bereits genug Ärger. Die Bewohner müssen nicht sehen, dass Stella so lieb war, dich hierher zu bringen. Eben erkannte ich die schwarzen Flügel, sah, wie sie auf die Erde zuflog. Da wusste ich, sie ist nicht allein und macht ihren üblichen Spaß mit einem Fluggast. Ich hoffe, ich habe dich nicht von wichtigen Beschäftigungen abgehalten.«
    Elwin breitete die Arme aus und drückte den Freund herzlich. »Nein! Im Gegenteil«, antwortete er. »Endlich ist mal etwas Spannendes geschehen.«
    »Etwas Spannendes?« Ein gequältes Lächeln huschte über Groohis Gesicht. »Ja, so kann man es auch sagen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie gut es ist, einen Freund zu haben, dem ich mich anvertrauen kann. Die Leute im Dorf, meine Kollegen, jeder misstraut mir und schaut mich ständig mit vorwurfsvollen Blicken an.« Er betrachtete Elwin. »Der schwarze Umhang steht dir gut. Hast du eine Tasche mit?«
    »Nein. Es blieb keine Zeit. Salina war völlig außer sich und bat mich, sofort abzureisen. Na ja, und Stella war nicht gerade entzückt, als sie mich sah.«
    Groohi schmunzelte. »Ich wette, sie hat erst geschimpft, dir in die Augen gesehen und dich ermahnt, ruhig zu bleiben. Droht sie dem Passagier vor dem Flug mit Abwurf, hat sie mir einmal gesagt, bleibt jeder ganz ruhig sitzen. Gehen wir. Ich werde dir helfen, falls du etwas benötigst.«
    Zusammen gingen sie zum Dorf. Aus der Ferne drangen Stimmen hinter der hohen steinernen Schutzmauer hervor. Wäre nur nicht dieser schreckliche Nebel, dachte Elwin und betrachtete seinen Freund. »Du trägst eine tolle Uniform. Ist das die Kleidung der Ehrenwächter?«
    Groohi nickte. »Nach unserem letzten Abenteuer ernannte mich Königin Mala zum Ehrenwächter. Sie sagte, du und ich hätten viel mit den Feen gemeinsam. Wir helfen der Gemeinschaft, hätten das Wohl aller im Sinn und verfolgten nicht rücksichtslos nur unsere eigenen Interessen.«
    Die Ärmel seiner dunkelgrünen Jacke waren mit je einem roten Streifen eingefasst, ebenso die Leisten der Vorderteile. Auf jeder Schulter hatte er zwei goldfarbene ineinander gedrehte Ringe.

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