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Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Titel: Elwin - Rosenwasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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verließ er das Podium und ging zur Theke.
    Noel rief: »Wir haben bereits mit Königin Mala gesprochen. Sie hat uns die Namen der Verfluchten genannt. In den zurückliegenden Jahren waren es drei Männer und eine Frau. Zwei sind verstorben, die anderen spurlos verschwunden.«
    »Wer sind die vier?«, wollte einer wissen.
    Noel blickte zu seinen Kollegen, die nickten. »Redo, der Feuerteufel, Tangolona, eine Mörderin, Nogo, der Tierquäler und Taron, der ehemalige Prinz der Galgéren.«
    »Sucht nach denen«, unterbrach der Schmied und erhielt dafür die Zustimmung der Gäste, die neben ihm standen.
    »Ruhe!«, rief Noel in den Raum. Er wartete, aber die Leute waren zu sehr in Aufregung. »Ruhe!«, brüllte er diesmal, seine Stimme klang ganz heiser. »Wir wissen ebenso, dass diese Leute gute Gründe haben, die Feen zu zerstören. Noch am Tag, als Königin Mala uns die Namen nannte, beauftragten wir unsere besten Späher, nach den Verfluchten zu suchen. Heute Morgen kehrten alle zurück und berichteten.
    Redo, so sagten Bewohner der östlichen Wälder, sei vor drei Jahren verstorben. Sie zeigten dem Kundschafter die mit schweren Steinen abgedeckte Grabstelle. Er berichtete, dass die Leute von ihm sprachen wie von einem Teufel, der nun für immer gegangen ist und sie endlich in Frieden lässt.«
    Groohi lehnte sich zu Elwin und sagte: »Das stimmt. Vor Jahren legte der rote Redo Feuer in Bogolan, wurde gefasst und bestraft. Er verbüßte seine Strafe, wurde aus dem Gefängnis entlassen und legte wieder Feuer. Diesmal starb eine Familie in den Flammen. Königin Mala verwünschte ihn. Tagelang saß er mitten auf dem Marktplatz, als sei alles Leben von ihm gewichen. Dann war er verschwunden, von einem Tag auf den anderen. Man sagt, er sei verstorben. Seine Freunde hätten ihn angeblich im Wald begraben.«
    »Die Mörderin Tangolona«, erklärte Noel weiter, »ist spurlos verschwunden. Wir schickten fünf Adler auf die Suche, Kundschafter befragten Leute. Nichts! Diejenigen, die sie zuletzt vor einem Jahr gesehen hatten, sprachen von einer alten schwerkranken Frau. Wir gehen davon aus, dass sie in einer versteckten Hütte irgendwo im Wald lebt, sofern sie überhaupt noch lebt. Jedenfalls ist sie zu krank, um eine Schatztruhe zu stehlen.«
    Im Raum meldeten einige Leute Widerspruch an, sprachen von Helfern, aber Noel überhörte ihre Zwischenrufe.
    »Nogo!«, rief er. »Jäger fanden Nogo tot im Wald. Königin Mala hatte ihn mit einem Fluch versehen, der ihn in dem Glauben ließ, er könne weiterhin Tiere quälen. Er wusste nicht, dass der Fluch der Art war, dass er sich selbst tötete, sobald er sein Messer gegen ein Tier richtete.«
    Kaum hatte Noel den Anwesenden diese Neuigkeit mitgeteilt, war es einen Augenblick gespenstig ruhig. Die Leute wussten um die Macht der Feenkönigin, besangen in Liedern ihre Segenssprüche und ihre Verwünschungen, aber diesen Fluch kannten sie offensichtlich nicht.
    Noel nutzte die Stille und sprach: »Der vierte ist Taron, der ehemalige Prinz der Galgéren. Königin Mala sagte, er sei der Widerlichste, dem sie je begegnet sei. Tarons Kumpane sind auch diejenigen, die sie nach wie vor für gefährlich hält. Wir schickten zwei Kundschafter ins Galgérendorf. Die Leute bestätigten, was auch jeder hier in Longor weiß. Der Prinz wurde mit seiner Ehrengarde aus dem Dorf gejagt und ist seither verschwunden. Man erzählt sich, auf der Flucht hätten sich die Männer um die Führung der Garde gestritten, was in einen erbitterten Kampf mündete und mit Toten endete. Wieder andere erzählten, mehrere Männer hätten die Garde verlassen. Wir schickten abermals Adler auf Erkundungsflüge, ließen Reiter die Umgebung absuchen, befragten Wandervölker, Bauern auf dem Feldern, leider erfolglos; keine Spuren, keine Hinweise. Zehn Männer verschwinden aber nicht so einfach, sie müssen irgendwo leben, Feuer entzünden, essen und trinken. Da wir nichts entdeckten, sind wir sicher, die Leute halten sich nicht hier auf oder sind doch Opfer einer Auseinandersetzung geworden.«
    Groohi lehnte sich zu Elwin und flüsterte: »An Taron erinnerst du dich bestimmt. Das war damals, als wir Elea befreiten.«
    »Klar, der Prinz aus dem Oberdorf, der die eigenen Leute in den Kerker sperrte und verhungern ließ«, ergänzte Elwin, dem bei diesem Gedanken immer noch unwohl war.
    Groohi kratzte sich am Kinn. »Königin Mala verzichtete nach Eleas Befreiung auf einen Fluch; sie vertraute auf Tarons Wort, entstandenes

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