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Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Titel: Elwin - Rosenwasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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Feen dennoch zu ungeheurer Macht. Gut und Böse in diesem Wasser.«
    »Du irrst dich, Elwin, nichts Böses«, unterbrach Pletomuk. »Verstehst du, was ich meine?«
    Elwin schüttelte zaghaft den Kopf.
    »Ein Fluch ist in seinem Wesen böse, sogar sehr böse. Er schickt den Betroffenen in die Verdammnis, die ewige Einsamkeit, aber er ist nicht im Rosenwasser, noch nicht mal eine Spur.«
    Pletomuk zeigte mit ausgestreckter Hand über die lange Reihe der Fässer. »Schaut her. Alle diese Fässer gaben mir einst deine Vorfahren, Groohi, Handwerker außerordentlicher Güte. Darin bewahre ich seither das Gute im Wasser auf. Ich trenne es dort drüben in diesem Bottich. Glaubt mir, es ist eine mühsame Arbeit. Jeden Tropfen muss ich mir genau ansehen. Dann fülle ich das neue Wasser in ein leeres Fass und warte ab. Die Zeit ist das eigentliche Geheimnis des Rosenwassers. Verweilt das Wasser lange genug im Fass, zeigt es seinen wahren Charakter. Dann trenne ich wieder das Gute und Böse voneinander, bis nur noch das Gute als Elixier übrig bleibt.
    Ihr habt bestimmt die Rosen um den Brunnen gesehen. Ich nehme die schönsten Blütenblätter und lege sie in das Wasser. Sie verleihen ihm die Kraft und lassen es zu dem wunderbaren Elixier werden. Es liegt in der Macht von Feenkönigin Mala, einen Fluch auszusprechen. Der Fluch ist das letzte Mittel, dem Guten zu dienen, allen Bewohnern Maledonias zu helfen und sie zu beschützen. Diese Entscheidung kann nur sie treffen, das Rosenwasser gibt ihr die Macht dazu.«
    Groohi kratzte sich am Arm, seine Anspannung wich. Bestimmt hatte er die Worte Pletomuks nur falsch verstanden. »Du sagst, hier sind nur die guten Wasser, aber was geschieht mit den bösen?«
    »Folgt mir!«, sagte Pletomuk und führte sie tiefer in die Höhle hinein. Die Reihe der Fässer nahm kein Ende, nur die Farbe des Holzes änderte sich, es wurde immer dunkler, je weiter sie gingen. Niemand sprach ein Wort, sein Reich war zu beeindruckend. Auf einmal blieb Pletomuk stehen.
    »Weiter möchte ich nicht gehen, es mag zu gefährlich für euch sein.« Er zeigte mit einer Hand auf ein gewaltiges Fass, mehr als dreimal so groß wie die anderen. Breite Eisenbänder hielten es am Boden, obenauf lagen schwere Steine. Pletomuk blickte zu Elwin und deutete auf seine Ohren. Der lauschte.
    »Ich höre Schreie im Fass und ... und Tritte gegen das Holz«, flüsterte er erschrocken. »Mein Gott, bist du wahnsinnig! Da sind ja Leute drin! Es müssen Dutzende sein, die dort toben!«
    Pletomuk schüttelte den Kopf. »Wut und Schreie, Tritte gegen das Holz. Das ist das, was du kennst, was du zu hören glaubst. Dort ist nur Wasser drin, so böse und wild, dass es das Fass einmal aus der Befestigung hob. Ich packte schwere Steine oben auf und lebe in der ständigen Angst, dass das Holz eines Tages dem Druck nicht mehr standhält. Lasst uns zurückgehen, ich bin nicht gerne hier.« Er führte seine Gäste entlang der Fässer zurück. »Was wisst ihr über einen Fluch?«, fragte er plötzlich.
    »So gut wie nichts«, gestand Groohi offen. Königin Mala sprach ihn nur wenige Male aus. Die Betroffenen wurden nicht mehr gesehen. Man sagt, sie seien verstorben oder versteinert. Andere sagen, sie seien lebende Tote.«
    »Lebende Tote?«, wiederholte Pletomuk gedehnt. »Interessant. Wisst ihr, noch nie konnte ich die Wirkung des Fluchs untersuchen. Ich weiß, solange das Gute da ist, kontrolliert es den Fluch. Aber ich weiß nicht, was geschieht, wenn das Gute verschwindet. Kann die verdammte Person dann wieder zu Kräften kommen?«
    Groohi war interessiert. »Erinnern sich die Verdammten an die Geschehnisse?«
    »Für sie ist die Zeit stehen geblieben. Sie wissen nicht, was inzwischen geschah. Sie ruhen und ...«
    »Was noch?«
    »Es kann sein, dass sie zu neuen, stärkeren Kräften kommen.«
    »Wieso denn das? Nach Jahren ohne Bewegung sind sie schwach.«
    »Oh nein! Ich vermute, ein verloschener Fluch kehrt sich um und gibt ihnen ungeahnte Kraft.«
    »So?«
    »Der Fluch ist und bleibt im Körper des Verdammten. Lebt Königin Mala nicht mehr, fehlt dem Fluch die Herrscherin. So sucht er sich einen neuen Herrscher und wird sich wahrscheinlich dem Geist des Körpers, in dem er steckt, unterwerfen.«
    »Das vermutest du nur?«
    »Das stimmt. Genau weiß ich es nicht. Bisher konnte ich es noch nicht testen. Ein Fluch kann nur gegenüber einem Bewohner Maledonias ausgesprochen werden. Und wie ihr wisst, sind die meisten Trolle.« Er sah Groohi

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