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Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Titel: Elwin - Rosenwasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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Ehrenwächter. Ich gebe ihm diesen Tropfen«, er drehte das Glas ein wenig und ließ das Wasser den Boden entlanglaufen, »um ihm seine guten Eigenschaften zu nehmen. Er verwandelt sich dann in jemanden, der gerade aus einem Fluch erwacht. Vielleicht geschieht nichts, vielleicht ... Ach, warten wir es doch ab.«
    »So hatte ich mir das nicht vorgestellt«, schimpfte Groohi. »Wir gehen«, knurrte er dann.
    Pletomuk ließ sich nicht beirren. »Schau her. In dieser Hand halte ich das gute Wasser, das in acht Gaben zu einem Elixier wird. Noch niemals zuvor trank ein anderer außer den Feen das Wasser, das Kraft und Weisheit verspricht.«
    Groohi hatte sich einige Schritte entfernt, blieb stehen, drehte sich um und steckte trotzig beide Hände in die Hosentaschen. »Kraft? Was meinst du?«
    »Mein Freund, ich werde dich belohnen. Du wirst dich für die Dauer eines Jahres stärker fühlen als jemals zuvor in deinem Leben.«
    Groohi trat zwei Schritte vor. »Nur stärker? Sonst nichts?«
    Pletomuk schmunzelte. »Auch klüger und geschickter.«
    »Und was ist mit dem Bösen in mir?«
    »Schau selbst. Ein Tropfen Böses gegen diese Menge von guten. Was denkst du, wer diesen Kampf gewinnen wird? Mach dir keine Sorgen, das Böse wird besiegt, sobald du das gute Glas an deine Lippen legst und die Tropfen sie berühren.«
    Groohi kratzte sich am Kopf. »Also gut, bringen wir es hinter uns.« Er zog den Kübel heran und setzte sich.
    Pletomuk reichte Elwin das Glas des Guten. »Sei so lieb und halte es für mich.« Der nahm das Glas und betrachtete den Inhalt. Es schien normales Wasser zu sein, kalt und durchsichtig. Pletomuk übergab Groohi das andere Glas und sagte: »Nimm den Deckel ab, öffne den Mund und lass den Tropfen auf die Zunge fallen.«
    Groohi schaute das Glas argwöhnisch an. Er schwenkte es und ließ den Tropfen wie Pletomuk zuvor auf dem Boden des Glases kreisen. Das Wasser schoss umher, als wüsste es, dass es gleich in Freiheit gelassen würde, als wüsste es, dass es in wenigen Sekunden den Körper eines Trolls beherrschen würde.
    Groohi atmete tief durch. »Na dann«, sagte er und hob den Deckel ab. Elwin glaubte, Rufe zu hören. Er hob die Ohren und lauschte. Es waren die gleichen Rufe und Tritte, die er aus dem Fass des Bösen gehört hatte, nur leiser. Groohi öffnete den Mund und ließ den Tropfen auf die Zunge fallen. Nichts geschah. Er schloss den Mund und schluckte sichtbar.
    Augenblicke später sackte er in sich zusammen. Die Muskeln seiner Arme erschlafften, fielen erst auf seinen Schoß und baumelten dann neben ihm herab. Das Glas glitt ihm aus der Hand und rollte über den Steinboden. Pletomuk trat zu Groohi und schnippte mit den Fingern vor dessen Gesicht. Müde öffnete der die Augen. Seine Haut war plötzlich faltig, blass und grau, als sei das Leben scheinbar von ihm gegangen. Groohi schwankte bedenklich auf dem Sitz. Elwin fürchtete, er fiele jeden Moment herab. Besorgt um den Freund machte er einen Schritt auf ihn zu. Groohi hörte ihn, drehte mühselig den Kopf. Elwin kreuzte seinen Blick und erschrak. Der Freund hatte keine warmen gutherzigen Augen mehr, wie er sie kannte; sie waren stechend kalt und hasserfüllt.
    Groohi hob langsam den Kopf, die blasse Farbe schwand, die faltige Haut wich immer schneller, wurde glatt und die Wangen rot. Er richtete den Oberkörper auf, nahm eine gerade Haltung an und blickte angewidert auf den umgedrehten Eimer, auf dem er saß. Er stand auf und schob den Eimer mit einem Fuß weg.
    »Was grinst du so blöd?«, sagte er angriffslustig und schaute Pletomuk an. »Hilf mir! He, du, ich rede mit dir.«
    Pletomuk schwieg, sein Lächeln war Wachsamkeit gewichen.
    »Kannst du nicht reden, du Wassersack, oder bist du dir zu schade, mit jemandem wie mir zu sprechen? Na, was ist?«
    Pletomuk blieb stumm, erwiderte aber Groohis Blick.
    »Verdammt, ich rede mit dir«, brüllte Groohi, starrte auf das Glas, bückte sich, riss es hoch und schleuderte es mit aller Kraft vor Pletomuks Füße. Splitter schossen über den Erdboden, der Knall hallte in dem Gewölbe wider. Pletomuk machte zwei Schritte zurück. Elwin erkannte den Freund nicht wieder. »Groohi, wir sind es, Pletomuk und ich!«
    »Halts Maul«, giftete Groohi. »Kümmere dich um deinen Kram. Oder willst du eins auf deine langen Ohren haben?«
    Elwin starrte ihn fassungslos an. »Wir müssen ihm das Gegenmittel geben, schnell. Das ist nicht mehr mein Freund.«
    »Du willst mein Freund sein? Dass ich nicht

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