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Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Titel: Elwin - Rosenwasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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beobachtet!«, rief Dobin ihnen begeistert zu. Er trug eine Uniform der Ehrenwächter. Am Arm hatte er fünf rote Ringe.
    »Mein Chef«, murmelte Groohi.
    Dobin kam mit schwerem Gang auf sie zu. Auch wenn das Alter ihn gezeichnet hatte und jeder Schritt ihm Mühe bereitete, so lachte doch Lebensfreude aus seinem Gesicht.
    »Was für ein waghalsiger Ritt in dem Fluss«, sagte er, stützte sein Gewicht auf den Gehstock in der rechten Hand und schlug Groohi anerkennend mit der anderen auf die Schulter. Schließlich wandte er sich dem zweiten Besucher zu.
    »Du musst Elwin sein.« Er musterte ihn von Kopf bis Fuß und sagte schmunzelnd: »Man hat mir bereits von dir berichtet. Ich möchte ehrlich sein. In meiner Vorstellung sah ich einen Bären, träge und furchterregend, du aber scheinst lebhaft und freundlich.«
    Groohi lachte laut. »Verzeihung!«, sagte er verlegen und versuchte, das Lachen zu unterdrücken.
    Dobin deutete mit dem Stock auf eine Tür. »Folgt mir und erzählt, was ihr herausgefunden habt.« Er wandte sich Rano zu. »Geh und bring unseren Helden Handtücher und trockene Kleidung. Sie sind ja völlig durchnässt.«
    Sie folgten Dobin durch eine breite Tür ins Innere des obersten Hauses. Ein kurzer Gang führte in einen kreisrunden Raum. In der Mitte war ein offener Kamin mit einer schwarzen Abzugshaube darüber, das Feuer verloschen. Vor dem Kamin lud eine Sitzbank aus weißem Marmor mit bequemen blauen Sitzkissen zum Verweilen ein. Aus diesem Raum führten fünf Türen zu den jeweiligen Zimmern. Dobin öffnete die erste, blickte kurz hinein und sagte: »Kommt mit, hier sind wir ungestört.«
    Die rund gebaute Außenwand des Raumes war ein Teil der oberen Ebene. Tageslicht fiel durch drei runde Fenster und ließ die roten Stoffe, die den Saal bestimmten, wie die Glut eines Feuers erscheinen. Die purpurroten Vorhänge an den Fenstern durchzogen dünne goldene Fäden, auf dem großen Eichentisch lag ein roter Läufer, auf dem in Gold das Dorf abgebildet war. Die Polster der Stühle waren ebenfalls in Rot gehalten.
    Groohi ging zu einer Wand, nahm zwei Stühle und stellte sie an den kleinen Tisch, an dem Dobin Platz genommen hatte. Rano öffnete die Tür, auf dem Arm trug er Handtücher und Kleidung. Ein zweiter Diener folgte ihm.
    »Ich habe euch heiße Schokolade und Tee bringen lassen«, erklärte Dobin.
    Er wartete, bis die Diener den Raum verlassen hatten. »Trocknet euch ab und zieht euch um, aber vergesst nicht zu sprechen. Ich brenne vor Neugier. Nun sagt schon, die Bande um Taron und Fofenda hat also die Schatztruhe gestohlen?«
    Die beiden berichteten ihm, was sie erlebt hatten.
    »Ist die Truhe im verwunschenen Wald versteckt?«, fragte Dobin schließlich.
    Elwin antwortete: »Wir wissen es nicht! Fofenda sprach von Helfern, aber nicht von dem Rosenwasser. Ich glaube nicht, dass die Garde die Schatzkiste dort versteckt hat. Fofenda und Rago hassen Verbündete. Jeder von ihnen will die alleinige Macht. Leider gibt es noch eine schlechte Nachricht.«
    »Was denn noch?«
    »Der Fluch!«, sagte Groohi.
    »Der Fluch? Was ist damit?«
    »Alle, die Königin Mala bestraft hat, werden wieder frei sein. Prinz Taron wird stärker werden als jemals zuvor.«
    Dobin machte eine abwertende Handbewegung. »Niemand weiß das!«
    »Wir wissen es!«, widersprach Elwin. »Pletomuk hat die Wirkung des Fluchs an Groohi ausprobiert. Taron wird mächtig und gefährlich. Sollte er gar das Rosenwasser trinken, dann wird er unbesiegbar sein und ganz Maledonia unter seine Herrschaft stellen.«
    »Seid ihr euch sicher?«
    »Ja!«
    Dobin atmete tief durch und erhob sich. »Ich muss sofort eine Nachricht schicken«. Er rief nach Rano.
    Der Diener öffnete die Tür und trat in den Saal.
    »Führe unsere Helden in das Gästezimmer und gib ihnen reichlich zu essen und trinken.«
    Er wandte sich zu Groohi und Elwin. »Ich danke euch vielmals für eure Taten. Bogolan wird stolz auf euch sein. Nun ruht euch aus, esst und trinkt. Im Moment könnt ihr nichts weiter tun.«

Ein besonderer Gast
    Das Zimmer war behaglich eingerichtet. In der Mitte stand ein runder Tisch mit vier Stühlen, die mit blauem Samt bezogen waren. Ein Diener deckte Geschirr ein, während ein zweiter Brot, Wurst, Käse und warme Milch brachte. Groohi stand gedankenverloren am Fenster und schaute hinaus. Elwin gesellte sich zu ihm und sah auf den reißenden Trong, der sie nach Bogolan gebracht hatte.
    »An was denkst du?«, fragte er leise.
    »Ach, nichts

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