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Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Titel: Elwin - Rosenwasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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Landsburg?«, hakte Groohi nach, während er auf das Tablett und den Krug schielte.
    Noel antwortete ihm. »Pat machte den Vorschlag, dort nach der Schatzkiste zu suchen. Es waren schon Leute da, aber ich werde noch mal zwei hinschicken, die auch die Ruine durchsuchen sollen.«
    Pat blickte Noel scharf in die Augen. »Denk nicht, dass ich verrückt bin. Sie sind da, wo sonst? Ich weiß es!« Er drehte sich um und verließ den Marktplatz in einer Seitengasse.
    Noel zog zwei Stühle heran und bot sie den Besuchern an. »Hermolo hatte mir das Wichtigste berichtet. Nun möchte ich alles hören, jedes Detail.«
    Groohi schaute begierig auf das Essen und setzte sich. »Könnte gut etwas vertragen«, murmelte er.
    »Hungrig?«, fragte Noel.
    »Und wie!«
    »Durstig?«
    »Ich falle gleich um!«
    »Ihr seid meine Gäste, ich lade euch ein!«
    »Das ist ein Wort!«, antwortete Groohi, deutete auf den Teller und sagte: » Ich fürchte nur, das reicht nicht.«
    »Ich dachte an das Gasthaus.«
    Groohi sprang auf. »Worauf warten wir dann noch?«

Das Wirtshaus
    Der Marktplatz lag hell erleuchtet im warmen Licht der Nachmittagssonne und blendete Elwin, als er aus dem dunklen Gasthaus hinausblickte. Groohi und er saßen an einem Tisch gleich neben einem kleinen Fenster. Zwischen ihnen stand ein Topf mit heißem Eintopf, dessen aufsteigender Dampf im Licht tanzte und einen köstlichen Duft verbreitete. Selbst Elwin erlag der Würze von Lauch und Sellerie. Er nahm die Suppenkelle und füllte noch einmal seinen Teller.
    Vier Leute saßen im hinteren Teil des Gasthauses, redeten und tranken. Der Schein der rot schwarzen Glut aus dem Kamin tanzte gespensterhaft auf ihren Gesichtern und den schwarzblauen Umhängen.
    Elwin schaute hinüber. Die Leute waren gut genährt, die Stoffe ihrer Kleidung makellos. Edel schimmerten die Umhänge und Hemden im Feuerschein. Neugierig hob er die Ohren und versuchte, ein paar Worte zu verstehen. Leider rief in diesem Moment die Frau des Wirts schrill aus der Küche, der Wirt antwortete laut. Elwin ließ die Ohren hängen und wandte sich wieder dem Essen zu. Nach weiteren grellen Anweisungen eilten der Wirt und seine Tochter mit dampfenden Kesseln und Platten in Händen aus der Küche.
    »Na endlich!«, rief einer der vier Männer aus dem Halbdunkel.
    »Großartig«, bemerkte Groohi mit vollem Mund, eine Lammkeule in Händen haltend. Er deutete mit dem Kopf auf die Wirtsleute. »Wissen, wie man kocht«, erklärte er sichtlich zufrieden. Er saß mit dem Rücken zum Raum und scherte sich nicht um die anderen Gäste. Elwin aß seinen Eintopf und blickte abermals nach draußen.
    Noel war mit einem halben Dutzend Frauen auf dem Marktplatz in ein Gespräch vertieft. Eilig hatte er das Gasthaus verlassen, als die Damen auf den Marktplatz traten. »Esst in Ruhe, dann kommt zu mir«, hatte er ihnen beim Verlassen zugerufen. »Ihr findet mich im Zelt. Ich bleibe bis zum Abend in Longor.«
    Die Frauen wiesen nun mit ausgestreckten Armen in Richtung der Stadttore, Noel schüttelte den Kopf, dann betraten sie das Zelt und waren nicht mehr zu sehen.
    Die Tochter des Wirts hatte den vier Gästen serviert und schaute auf dem Weg zurück zur Küche über den Tisch der Freunde. »Noch Honigbier?«, fragte sie.
    »Klar!«, antwortete Groohi.
    Sie bemerkte Elwins neugierige Blicke, deutete mit dem Kopf auf den Tisch und flüsterte: »Die vier sind Händler. Von der Küste, glaube ich. Sie unterbrechen ihre Gespräche, sobald wir in der Nähe sind.«
    »Was machen sie hier?«, fragte Elwin.
    »Hab nur wenig verstanden. Sie warten anscheinend bis zur Mittsommernacht. Sollten die Feen verschwinden, wollen sie mit den neuen Herrschern Geschäfte machen.« Sie nahm den leeren Krug und ging zur Küche.
    »Frag mich, was für Geschäfte«, sagte Groohi, »bestimmt nichts, was sich ein einfacher Bauer oder Handwerker leisten kann, wenn es ihnen überhaupt von Nutzen ist.«
    An einem Tisch neben der Tür schob ein Mann geräuschvoll seinen Stuhl auf dem Steinboden zurück. Die Gäste unterbrachen ihr Gemurmel und sahen ihn verärgert an. Er erhob sich schwerfällig, schwankte unsicher auf den Beinen und wankte zur Theke.
    »Seht her!«, rief er und drehte sich ungelenk um. »Von mir aus kann morgen ... morgen Nacht kommen, wer will! Ich habe nichts mehr zu verlieren. Mein Vieh ist frei, mein Geld ist weg.« Er hob seinen Krug, wollte einen Schluck nehmen und sah fassungslos, dass der bereits leer war. »Wirt, noch einen auf den

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